18.04.2013 14:29 Uhr

Freiburger über Cup-K.o. enttäuscht

Harnik sprang einige als Freiburgs Daniel Caligiuri und brachte den VfB nach Berlin
Harnik sprang einige als Freiburgs Daniel Caligiuri und brachte den VfB nach Berlin

Die Verlierer aus Freiburg lagen völlig platt auf dem Rasen. Dann schlichen sie mit gesenkten Köpfen in die Kabinen. Der Traum vom erstmaligen Einzug ins Pokalfinale war trotz großen Kampfes und einer überzeugenden Leistung geplatzt.

Der SC Freiburg unterlag dem VfB Stuttgart im prestigeträchtigen schwäbisch-badischen Halbfinale mit 1:2 (1:2). «Einem Teil der Mannschaft hat der Hunger gefehlt», kritisierte Jan Rosenthal. Der Stürmer hatte den zwischenzeitlichen Ausgleich erzielt (14. Minute). Verteidiger Oliver Sorg sagte: «Das ist eine herbe Enttäuschung.»

Allein Christian Streich schien der schmerzliche Cup-K.o. nach Gegentreffern von Arthur Boka (9.) und Martin Harnik (28.) relativ unberührt zu lassen. «Der VfB war heute die bessere Mannschaft und hat verdient gewonnen», konstatierte der sonst so emotionale Coach am Mittwochabend nüchtern. «Der Bessere soll gewinnen. Damit ist die Sache erledigt.» Streich sah keinen Anlass für «Enttäuschung pur». Vielmehr rückte er die Verhältnisse beim sensationellen Tabellenfünften der Bundesliga gerade.

«Im Januar vor einem Jahr waren wir Letzter», wies der vor kurzem als «Trainer des Jahres» geehrte Streich auf den schier unglaublichen Aufstieg der Freiburger hin. Damals machten die Vereinsoberen den erfolgreichen Juniorencoach für die stark abstiegsgefährdeten Profis verantwortlich - mit Erfolg.

Streich stellte indes klar, dass der aktuelle Höhenflug über das tatsächliche Potenzial hinausgehe. «Wir sind jetzt in einem Bereich, wo wir nicht hingehören.» Viele seiner Schützlinge hätten vor kurzem noch in der A-Jugend oder vierten Liga gespielt.

Der rasante Aufschwung schafft aber auch Probleme: In Max Kruse (Borussia Mönchengladbach), Jan Rosenthal (Eintracht Frankfurt), Daniel Caligiuri (VfL Wolfsburg) und wohl auch Johannes Flum (Eintracht Frankfurt) stehen vier Stammkräfte als Abgänge fest. Zudem gilt das Verhältnis zwischen Streich und Manager Dirk Dufner als angespannt.

Trotz der Probleme hat Freiburg mit nur einem Punkt Rückstand sogar noch Chancen auf Rang vier und damit die Qualifikation für die Champions League. Allerdings sollte dann bei der direkten Revanche am Sonntag in der Liga erneut in Stuttgart nichts schiefgehen. «Wir müssen jetzt erst mal auf Null runterkommen und alles aus dem Kopf kriegen», forderte Sorg. «Wir haben am Sonntag etwas wiedergutzumachen. Das war ein enges Spiel, aber uns hat am Ende die Durchschlagskraft gefehlt. Stuttgart hatte eine wahnsinnige Qualität, aber natürlich haben wir sie dazu auch irgendwie eingeladen.»

dpa

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