22.04.2024 09:00 Uhr

Salzburg bietet bei Cinel-Debüt Spektakel

Onur Cinels Start in seine fünf Wochen als Retter der Salzburger Meisterserie ist geglückt. Beim 4:2 gegen Klagenfurt zeigten die "Bullen" am Sonntag beim Debüt des 38-Jährigen in vielen Phasen das seit Wochen vermisste Spektakel. Eine Woche vor dem für das Titelrennen vielleicht vorentscheidenden Hit gegen Sturm Graz wollen die Salzburger "wieder in die Spur gefunden haben", wie Torschütze Luka Sucic anmerkte. Beim LASK ist der Trainereffekt indes schon wieder verpufft.

Auf die Frage, ob das Resultat als Befreiungsschlag durchgehen könne, meinte auch Torhüter Alexander Schlager: "Absolut." Spiel eins unter dem als Interimslösung mit klarem Ziel Meistertitel präsentierten Cinel gestaltete Salzburg ganz nach Geschmack der sportlichen Führungsetage. Die Reaktion kam. Die Mannschaft präsentierte sich mit mehr Dynamik und zielstrebiger als zuletzt unter Gerhard Struber. Aus der Offensivabteilung versprühten Sucic und Oskar Gloukh Spielfreude, vorne traf Karim Konate im Doppelpack und ließ Chancen auf weitere Treffer ungenutzt.

"Wichtig nach den letzten Spielen war die Art und Weise, wie wir aufgetreten sind. Wie wir unsere Qualitäten auf den Platz gebracht haben", meinte Schlager. Neben vielen Dingen, die richtig gelaufen seien sah der Teamtorhüter aber auch "Dinge, an denen gearbeitet werden muss". Die Klagenfurter deckten Schwächen auf, wussten diese aber nicht zu nutzen und fingen sich ihrerseits vor der Pause drei Gegentore binnen zehn Minuten ein. Die in der Meistergruppe nun sechstplatzierten Kärntner leisteten sich zum Ärger von Trainer Peter Pacult Patzer, wie sie Sturm wohl nicht passieren.

Cinel durfte sich vor den Augen von Teamchef Ralf Rangnick - als dessen Assistenzcoach er im Nationalteam fungiert - freuen. Der Deutsche sah im Spiel nach vorne die erhoffte "Schärfe". Dass Konate rechtzeitig im Saisonfinish in Schuss kommt, war ein weiterer Pluspunkt. Der in der Torschützenliste mit 13 Treffern nun voran liegende Ivorer war in dieser Saison nach einem starken Start zwischenzeitlich abgetaucht. "Ich hoffe, dass ihm diese Tore jetzt geholfen haben", meinte Cinel über den 20-Jährigen. Zum Titelrennen erklärte er: "Wir haben es in der eigenen Hand, dementsprechend sind wir heute mit den drei Punkten sehr glücklich."

Drei Zähler sind auch in Teil zwei des Doppels gegen die Klagenfurter das Ziel. Am Mittwochabend (18.30) gastiert Salzburg am Wörthersee, Sturm ist zwei Stunden später in Wien gegen Rapid im Einsatz. Im Salzburger Idealfall könnte der Druck auf die derzeit punktegleichen Grazer vor deren Anpfiff erhöht werden. Routinier Andreas Ulmer zog Vergleiche zur Vorsaison. "Die Spannung ist drinnen wie im letzten Jahr, wo wir auch das Spiel zu Hause gegen Sturm hatten", sagte der am Sonntag mit einer Wadenblessur nach einer halben Stunde ausgewechselte Linksverteidiger. Damals krönte sich Salzburg durch einen 2:1-Heimsieg gegen Sturm zwei Runden vor Saisonende zum Meister. Heuer könnte eine Entscheidung erst in der letzten Runde erfolgen.

Trainereffekt beim LASK verpufft

Beim LASK hat der Trainereffekt nicht lange angehalten. Eine Woche nach dem Überraschungssieg gegen Salzburg enttäuschten die Linzer in Spiel zwei unter dem Trainerduo Thomas Darazs und Maximilian Ritscher gegen Hartberg. Beim 1:3 vor heimischer Kulisse gelang dem LASK offensiv nur wenig, der einzige Treffer resultierte nach einem Torhüter-Fehler. "Es sind uns wenige Ideen eingefallen, wie wir in den Strafraum kommen", attestierte Darazs. "Es war zu wenig von uns", meinte Verteidiger Philipp Ziereis. "Wir brauchen eine andere Energie und eine andere Leidenschaft", forderte er.

Das wollen die Linzer gleich im Retourspiel in Hartberg an den Tag legen. Man muss schauen, "wie wir mit unseren Mitteln am Mittwoch uns die drei Punkte zurückholen, die wir heute liegen gelassen haben", sagte Darazs. Gelingt das nicht, könnte es um Platz drei zu einem Dreikampf zwischen dem LASK (24 Punkte), Rapid (22) und Hartberg (21) kommen.

Hartberg überzeugte in Linz mit schnellen Vorstößen und Effizienz vor dem Tor und hat Lust auf mehr. "Ich möchte um den höchstmöglichen Platz mitreden", meinte Trainer Markus Schopp zur Ausgangslage vor der zweiten Hälfte der Meistergruppe. "Es wird ein ganz enges Rennen, da war es wichtig, ein Zeichen zu setzen. Dieser Moment ist toll und sollte Hunger für mehr wecken. Am Mittwoch sollten wir einen weiteren Schritt setzen, um von Größerem zu träumen", erklärte Schopp.

apa

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