08.04.2024 09:09 Uhr

Sturm Graz siegt auch am Limit

Ilzers Mentalitätskicker steckten die Cupstrapazen weg
Ilzers Mentalitätskicker steckten die Cupstrapazen weg

Trotz vergebener Chancen und schwindender Kräfte hat Sturm Graz am Sonntag mit dem 1:0 über den LASK seine Meister-Chancen verbessert. Die Erleichterung über das knappe Resultat war ebenso groß wie die Freude über den Punkteverlust Salzburgs gegen Rapid, der Rückstand reduzierte sich auf drei Punkte. Für Christian Ilzer agierte sein Team drei Tage nach dem Cup-Halbfinalsieg über Salzburg am Limit. "Diese intensive Woche hat schon Spuren hinterlassen", sagte der Coach.

Der Cupsieg sollte sich drei Tage später bei sommerlichen Temperaturen als Segen wie auch Fluch erweisen. Er lieferte das nötige Adrenalin für eine dominante Vorstellung vor der Pause, beschleunigte nach Wiederbeginn aber auch die Verschleißerscheinungen. "Wir sind am Freitag um 4 Uhr früh zurück in Graz gewesen, heute hatte es 30 Krügel (Grad, Anm.) in der Sonne, das ist nicht so einfach", meinte Ilzer.

Sturm ging durch Alexander Prass (20.) in Führung, ließ danach aber einige gute Chancen ungenützt. Auch weil LASK-Goalie Tobias Lawal mehrmals stark reagierte. "Tobi hat uns in der ersten Hälfte im Spiel gehalten, er hat schon in den letzten Wochen eine herausragende Rolle gespielt", lobte LASK-Akteur Valon Berisha seinen Hintermann. Der Rest der Linzer Equipe konnte in der ersten Hälfte freilich nicht mit Lawal mithalten. "Das war zu wenig, wir müssen mit mehr Mut Fußball spielen", ärgerte sich Trainer Thomas Sageder.

Sturm mit Leistungsabfall nach der Pause

Erst nach Wiederbeginn zeigten die Gäste mehr Zug zum Tor, wohl auch, weil Sturm nachließ. "Wir waren im Pressing nicht so scharf und im Spiel nicht so geradlinig. In den Bewegungen und im Kopf waren wir behäbiger, das führt zu falschen Entscheidungen", erklärte Ilzer, der seiner Mannschaft aber eine "sehr, sehr gute Mentalität in den entscheidenden Phasen" attestierte. "Der Schlüssel für den Erfolg war die Energie und die ganzheitliche Fokussierung."

Der LASK musste eine Woche nach dem erleichternden "Dreier" gegen Klagenfurt trotz der Leistungssteigerung die alte Platte auflegen. Einmal mehr blieb man ohne den weiter angeschlagenen Kapitän Robert Zulj ohne Treffer und hat nur einen Sieg aus den jüngsten acht Ligapartien zu Buche stehen. In der Tabelle rutschte man hinter das punktegleiche Rapid auf Platz vier zurück und ist nur drei Zähler von Schlusslicht Hartberg entfernt.

"Man muss realistisch sein: Wir können mit den zwei Teams vor uns derzeit nicht konkurrieren", sagte Sageder. "Großes Ziel ist der dritte Platz." Auf Vorwürfe in Richtung seiner Truppe verzichtete der Oberösterreicher, er suchte das Positive. "Ich kann schon eine gewisse Entwicklung sehen, aber nicht linear, sondern wellenförmig. Wir machen einen guten Job, die Chemie in der Mannschaft stimmt", meinte er vor dem kommenden Duell mit Salzburg.

Hartberg verspielt Sieg

In Klagenfurt verspielte TSV Hartberg beim 2:2 (2:1) in der Nachspielzeit den ersten Sieg in der heurigen Meistergruppe. Ein Elfmeter, den Andrew Irving in der 98. Minute verwandelte, brachte der heimischen Austria doch noch einen Punkt, mit dem Platz fünf gehalten werden konnte. "Wenn du spät in der Nachspielzeit durch einen Elfmeter zum Ausgleich kommst, musst du mit dem Punkt zufrieden sein. Mit unserem Spiel war ich es eigentlich nicht", erklärte Trainer Peter Pacult.

Die Kärntner hätten in ihrer starken Anfangsphase in Führung gehen können, nach der Pausenführung hatte Hartberg aussichtsreiche Offensivaktionen, die allerdings nicht konsequent genug zu Ende gespielt wurden. Statt Vorentscheidung und dem ersten Sieg gegen Klagenfurt im siebenten Bundesliga-Duell setzte es noch einen finalen Tiefschlag. "Die Enttäuschung nach dem 2:2 war groß, aber irgendwie sind wir selbst schuld. Wir haben manche Aktion nicht fertig gespielt und waren vor dem Tor zu unentschlossen", resümierte Hartberg-Coach Markus Schopp.

apa

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