04.04.2024 12:20 Uhr

"Wie im wilden Westen": Wirtz führt Bayer nach Berlin

Florian Wirtz macht mal wieder den Unterschied und schießt Bayer Leverkusen nach Berlin
Florian Wirtz macht mal wieder den Unterschied und schießt Bayer Leverkusen nach Berlin

Florian Wirtz macht mal wieder den Unterschied - und schießt Bayer Leverkusen mit seinem ersten Karriere-Doppelpack nach Berlin.

 Florian Wirtz stand mal wieder im Mittelpunkt. Mit dem Final-Shirt über der dicken Winterjacke feierte der Jungstar von Bayer Leverkusen zu den "Berlin, Berlin"-Gesängen - und ließ seine Teamkollegen anschließend ungläubig zurück.

"Seid ihr sicher?", fragte Jeremie Frimpong, der kaum fassen konnte, dass Wirtz beim 4:0 (3:0) gegen Fortuna Düsseldorf tatsächlich den ersten Doppelpack seiner Profikarriere erzielt hatte. "Da werden noch viele mehr kommen", sagte Frimpong: "Das ist nichts für Flo."

Der EM-Hoffnungsträger hingegen blieb nach seiner Gala im DFB-Pokal-Halbfinale gewohnt bescheiden. "Wir sind sehr froh, den Menschen so eine Freude zu machen. Ich wurde gut in Szene gesetzt", sagte Wirtz bei Sky und scherzte lieber über seine Mini-Schienbeinschoner. "Sie sind relativ klein. Ich versuche immer aufzupassen, dass mich nicht allzu viele erwischen."

Das gelang - und wie: Im 141. Einsatz für die Werkself glänzte Wirtz mit unnachahmlichen Dribblings, traf zum 3:0, erstmals seit der B-Jugend vom Punkt (35./60., Handelfmeter) und bereitete auch noch das 2:0 von Amine Adli (20.) vor. "Er liefert mit 20 Jahren ab, jeden dritten Tag, ist so konstant", schwärmte Granit Xhaka. Wirtz stehe in der Rangliste der besten Spieler, mit denen er je gespielt habe, "auf jeden Fall ganz oben".

Selbst der Gegner staunte angesichts der außergewöhnlichen Fähigkeiten des Nationalspielers. "Wenn du Florian Wirtz zehn Meter Platz lässt, dann ab die gute Fahrt", sagte Fortuna-Torhüter Florian Kastenmeier: "Das ist wie im Wilden Westen."

Bayer Leverkusen will "ein bisschen feiern"

Bayer ließ an diesem Abend keine Zweifel, dass es in diesem Jahr mit dem zweiten Pokaltitel nach 1993 klappen soll. 23:5 Tore in den fünf Pokalspielen sprechen für sich. "Das ist ein Traum", sagte Adli über den Finaleinzug: "Seit ich hier bin, träume ich von Titeln."

Und während sich die Spieler vor den Fans noch feiern ließen, gab Erfolgstrainer Xabi Alonso umgehend die Richtung für den Saisonendspurt vor. Das Double sei "möglich": "Wir haben eine gute Chance, diese Saison den ersten Titel für Flo und einige andere Spieler zu gewinnen", sagte der Spanier.

Man könne nun "ein bisschen feiern", bis zum Endspiel am 25. Mai gegen den Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern müsse die Werkself jedoch "erst einmal andere Ziele" erreichen. Immerhin winkt gar das Triple.

In der Liga geht es am Samstag (15:30 Uhr/Sky) schon einmal nach Berlin, jedoch zu Union. Der Vorsprung auf Bayern München beträgt 13 Punkte, drei Siege aus den letzten sieben Spielen reichen sicher für die erste Meisterschaft der Klubgeschichte.

In der Europa League gehört Bayer vor dem Viertelfinale gegen West Ham United zu den Topfavoriten. Und rechtzeitig für die heiße Saisonphase ist auch noch Torjäger Victor Boniface zurück.

Der Nigerianer wurde nach dreimonatiger Verletzungspause unter frenetischem Jubel in der 65. Minute eingewechselt. "Wir haben ihn vermisst", sagte Frimpong, der nach seinem Führungstreffer (7.) den markanten Boniface-Tanz zum Besten gab. "Der Jubel gehört ihm. Er ist zurück, ich wollte ihn zum Lächeln bringen."

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