01.04.2024 12:04 Uhr

Saarbrücken und Lautern hoffen auf Berlin - und den Rasen

Der 1. FC Saarbrücken empfängt den 1. FC Kaiserslautern im DFB-Pokal
Der 1. FC Saarbrücken empfängt den 1. FC Kaiserslautern im DFB-Pokal

Wetter, Wette, Wut - das Saar-Pfalz-Derby im Halbfinale des DFB-Pokals birgt jede Menge Brisanz.

Es regnet. Natürlich. Was sonst. Plane rauf, Plane runter, 4000 Löcher in den Rasen gestanzt, Sand eingefüllt, zahlreiche Helfer über Ostern sogar per Nachtwache im Dauereinsatz.

Die Wette der Ministerpräsidentinnen hin, der gewaltige Derby-Zündstoff her - das Halbfinale im DFB-Pokal zwischen dem 1. FC Saarbrücken und dem 1. FC Kaiserslautern am Dienstag (20.45 Uhr/ARD und Sky) steht im Zeichen des Wetters. Wie hätte es auch anders sein können.

"Es ist so, wie es ist. Der Rasen wird so sein, wie er sein wird", sagte FCS-Trainer Rüdiger Ziehl vor dem mit Spannung erwarteten Kampf der Außenseiter um das Finalticket mit einem Anflug von Fatalismus dem SID: "Die Stadt tut alles mögliche, damit er in einem guten Zustand sein wird. Da sind wir aber abhängig, was von oben runterkommt."

Alles eben wie gehabt. Der Regen in Kombination mit der fehlenden Drainage im Ludwigsparkstadion ist und bleibt der Running Gag des laufenden Wettbewerbs. Erst musste das Viertelfinale der Saarländer gegen Borussia Mönchengladbach am 7. Februar abgesagt werden, bei der Neuansetzung am 12. März waren die Bedingungen nicht viel besser. Obwohl die Saarbrücker ihrem Pokalmärchen ein Kapitel nach dem anderen hinzufügten, stand das Wetter immer wieder im Mittelpunkt.

Vielleicht wäre es deshalb besser gewesen, wenn Malu Dreyer und Anke Rehlinger bei ihrer kulinarischen Wette via Instagram Regenschirme statt Klubschals getragen hätten. Die Landesmütter von Rheinland-Pfalz und des Saarlands werden im Vorfeld des Endspiels in Berlin am 25. Mai jedenfalls deftig essen. Falls der FCK gewinnt, wird Pfälzer Saumagen serviert. Bei einem FCS-Sieg gibt es saarländischen Schwenkbraten.

Polizei mit Großaufgebot vor Ort

So harmonisch wie zwischen den SPD-Parteifreundinnen dürfte es zwischen Fanlagern am Dienstag kaum zugehen. Mit einem Großaufgebot wird die Polizei vor allem darum bemüht sein, die Gruppierungen voneinander getrennt zu halten. Sollte das nicht gelingen, sind Ausschreitungen programmiert.

Nur 60 Kilometer liegen zwischen Saarbrücken und Kaiserslautern. Aufgrund der geringen Kapazität des Ludwigsparks (knapp 16.000 Plätze) gab es nur wenige Eintrittskarten für FCK-Fans, gefälschte Tickets waren deshalb schnell im Umlauf. Beim Public Viewing auf dem Betzenberg werden weitaus mehr Besucher als in Saarbrücken erwartet.

Für Ärger bei den Pfälzern sorgte im Vorfeld zudem die Entscheidung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Der Verband setzte das für Samstag angesetzte Punktspiel der Saarbrücker gegen Rot-Weiss Essen ab, um den Rasen zu schon. Während sich der Tabellenelfte der 3. Liga schon konnte, musste der stark abstiegsgefährdete Zweitliga-Drittletzte gegen Fortuna Düsseldorf ran und kassierte eine deprimierende Niederlage (1:3).

Historische Chance für den 1. FC Saarbrücken

Die labile Verfassung des viermaligen Meisters und zweimaligen Pokalsiegers erhöht die historische Chance der Saarländer auf den erstmaligen Finaleinzug. Wer den Karlsruher SC, Bayern München, Eintracht Frankfurt und Gladbach aus dem Wettbewerb geworfen hat, sollte mit dem schwer angeschlagenen FCK leichtes Spiel haben.

Das sieht Ziehl allerdings anders. "Es ist normal, dass die Chancen gegen Kaiserslautern ein bisschen größer sind als gegen Bayern München", sagte der Coach: "Aber wir wissen schon, dass Kaiserslautern Favorit ist und wir alles in die Waagschale werfen müssen, damit wir es erfolgreich gestalten können."

Und der Wettergott erledigt den Rest.

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