19.12.2023 11:38 Uhr

Dritter Trainer der Saison: FC Sevilla tief in der Krise

Quique Sánchez Flores ist neuer Trainer beim FC Sevilla
Quique Sánchez Flores ist neuer Trainer beim FC Sevilla

Der FC Sevilla steckt tief in der Krise und präsentiert schon den dritten Trainer in dieser Saison.

Der Trainerstuhl beim spanischen Europacup-Dauersieger FC Sevilla gleicht derzeit einem Schleudersitz. Nach einer veritablen Krise, dem blamablen Aus in der Champions League und dem Absturz auf den 17. Tabellenplatz von LaLiga wurde in Quique Sánchez Flores bereits der dritte Trainer in der laufenden Saison verpflichtet.

Der neue Mann soll bis 2025 die Rolle als Coach ausfüllen - ob er seinen Vertrag erfüllt, steht allerdings in den Sternen.

Sanchez Flores wählte staatstragende Worte, um die Schwere seiner Aufgabe klarzumachen: "Wir wollen Emotionen, Leidenschaft und Hoffnung auf Erfolg vermitteln. Es ist die einzige Mission, die wir bei Sevilla haben. Es ist eine echte Herausforderung."

Er möchte das Gesicht der Mannschaft verändern, betonte der neue Cheftrainer: "Wir wollen eine Mannschaft sehen, die konkurrenzfähig ist, an ihre Möglichkeiten glaubt und die Spieler an das Niveau glauben, das sie haben." Und wenn etwas falsch läuft, "müssen wir es überprüfen. Und wir liegen falsch. Und ich werde mir die Zeit nehmen, die es braucht, um etwas zu verändern und etwas Großes zu erreichen."

FC Sevilla feuert Trainer nach zwei Monaten

Die Andalusier hatten sich zuvor in dieser Saison von José Luis Mendilibar und zuletzt von Diego Alonso getrennt. Der Rekordsieger im UEFA-Pokal bzw. der Europa League (sieben Titel) hat nach der siebten Saisonpleite nur 13 Punkten in LaLiga auf dem Konto. Nach dem 0:3 gegen den FC Getafe am vergangenen Samstag hatte Alonso gehen müssen.

Der Uruguayer hatte sein Amt beim FC Sevilla erst Anfang Oktober angetreten, als Nachfolger von Mendilibar. Unter dessen Leitung hatte Sevilla im vergangenen Mai im Finale gegen die AS Rom noch die Europa League gewonnen. Im laufenden Wettbewerb der Champions League schied der Traditionsklub am vergangenen Mittwoch als siegloser Gruppenvierter aus dem europäischen Geschäft aus.

Einer, der bislang die großen Erwartungen beim FC Sevilla nicht erfüllen konnte, ist Real-Madrid-Ikone Sergio Ramos (37). Anfang September war der viermalige Champions League-Sieger zu dem Klub zurückgekehrt, der ihn zwischen 1997 und 2006 ausgebildet hatte.

Innenverteidiger Ramos, der zuvor zwei enttäuschende Jahre bei Paris St. Germain verbrachte, war der Star-Transfer im Sommer gewesen. Die Verantwortlichen wollten es als Rückkehr des verlorenen Sohns verkaufen, stießen dabei aber auf viel Gegenwind - nicht aus sportlichen Gründen.

Sergio Ramos sorgt für Ärger

Bei den Fans der Andalusier war Ramos ein rotes Tuch. Sein Abgang zum verhassten Rivalen aus Madrid im Jahr 2006 wurde als Verrat von den Anhängern gewertet. Und Ramos fiel bei mehreren Gastspielen der Königlichen im Estadio Ramón Sánchez Pizjuán als Provokateur auf.

So bejubelte er im Jahr 2018 im Trikot der Galaktischen einen Doppelpack beim Spiel in Sevilla ausgiebig vor der Heimkurve und tönte nachher, dass die Sevilla-Anhänger seinen Respekt nicht verdienen würde. Im Zuge der Rückkehr schlug Ramos dann versöhnliche Töne an: "Ich habe Fehler gemacht und will die Gelegenheit wahrnehmen, mich dafür zu entschuldigen", versprach er den Fans bei seiner Vorstellung.

Aber das Verhältnis scheint immer noch belastet. Daran ändert auch nichts, dass Ramos jetzt mit 17 Treffern der torgefährlichste Abwehrspieler der Champions League ist. Die 1:2-Niederlage bei RC Lens konnte er mit seinem Treffer nicht verhindern - auch nicht das vorzeitige Aus in der Königsklasse. Eine Blamage für die erfolgsverwöhnten Anhänger des FC Sevilla.

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