01.11.2023 12:29 Uhr

"MVT"-Entscheidung bei den DFB-Frauen naht

Kehrt Martina Voss-Tecklenburg noch einmal zu den DFB-Frauen zurück?
Kehrt Martina Voss-Tecklenburg noch einmal zu den DFB-Frauen zurück?

Horst Hrubesch und die DFB-Frauen schwören sich auf ihren Olympia-Showdown ein. Auch in der "MVT"-Frage naht nach dem Arbeitssieg auf Island wohl die Entscheidung.

Reykjavik/Köln (SID) Mit einer langen Mängelliste im Gepäck stieg Horst Hrubesch in den Flieger von Reykjavik Richtung Heimat. Doch den erleichterten deutschen Fußballerinnen war das herzlich egal - sie schworen sich lieber direkt auf ihren Olympia-Showdown ein.

"Zu Hause können wir da ein Feuerwerk abfackeln", versprach Torschützin Klara Bühl gleich nach dem 2:0 (0:0)-Arbeitssieg auf Island, der bedeutete: Am 1. Dezember in Rostock gegen Tabellenführer Dänemark haben die DFB-Frauen die Chance auf das Ticket für Paris 2024 in der eigenen Hand.

Nur als Nations-League-Gruppensieger darf der Vize-Europameister beim Final Four um die letzten beiden Europa-Startplätze kämpfen. Bei drei Punkten Rückstand muss wegen des direkten Vergleichs also das ernüchternde 0:2 aus dem Hinspiel am besten übertroffen werden, damit es am Ende nicht zu einem Wettschießen im Fernduell kommt.

"Ich bin sehr zuversichtlich", meinte Lea Schüller am Dienstagabend: "Wenn wir weiter an uns arbeiten, werden wir Dänemark schlagen und dann nochmal Wales." Im Hinspiel gegen die Waliserinnen am Freitag in Sinsheim war ein klares 5:1 gelungen, das Wiedersehen steigt am 5. Dezember in Swansea.

Hrubesch bemängelt fehlende Sicherheit im DFB-Spiel

Nun aber registrierte der unzufriedene Interims-Bundestrainer Hrubesch viel zu viel Sand im Getriebe, im Stadion Laugardalsvöllur schlug er mitunter ungläubig die Hände vors Gesicht. "Wir müssen es ganz einfach besser spielen", klagte der 72-Jährige und bemängelte fehlende Ruhe, Sicherheit, Klarheit.

Die braucht es nun auch neben dem Platz. Das ausstehende Gespräch im Streit zwischen Martina Voss-Tecklenburg (Vertrag bis 2025) als Bundestrainerin a.D. und dem DFB ist mittlerweile terminiert, Details gab der Verband nicht preis. Nach heftigen Irritationen und Kommunikation über Anwälte wird die 55-Jährige im Anschluss an Erkrankung und Urlaub wohl nicht mehr an die Seitenlinie zurückkehren.

Die Nationalspielerinnen haben sich nach dem WM-Debakel weitgehend von "MVT" distanziert, Hrubesch hat die DFB-Frauen bei seinem zweiten Not-Einsatz nach 2018 mental wieder aufgebaut. Im spielerischen Bereich aber hat er noch jede Menge zu tun.

Giulia Gwinn, die per Foulelfmeter (65.) die Führung erzielte, sprach Klartext: "Es war ein richtiger Krampf." Das oftmals wieder ideenlose, eindimensionale Spiel mit zahllosen unsauberen Flanken wird nicht reichen für den nötigen klaren Erfolg gegen Dänemark, auch wenn Kapitänin Alexandra Popp als Zielspielerin wieder fit sein sollte.

Ohne große Verschnaufpause setzt der Europameister von 1980 am Wochenende also seine Arbeit fort. Den Bundesliga-Gipfel am Sonntag (15.00 Uhr/ZDF, DAZN und Magenta Sport) zwischen Meister Bayern München und Pokalsieger VfL Wolfsburg wird Hrubesch mit Argusaugen beobachten - und auf eine kürzere Mängelliste hoffen.

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