24.09.2023 12:56 Uhr

Sorgen wachsen: HSV und Schalke 04 patzen im Gleichschritt

Die Zweitliga-Schwergewichte Hamburger SV und Schalke 04 schwächeln bedenklich
Die Zweitliga-Schwergewichte Hamburger SV und Schalke 04 schwächeln bedenklich

Die Zweitliga-Schwergewichte Hamburger SV und Schalke 04 schwächeln. Die Nervosität wächst.

HSV-Trainer Tim Walter motzte sich den Frust von der Seele, Schalke-Coach Thomas Reis übte sich in Durchhalteparolen: Bei den Zweitliga-Schwergewichten liegen nach den nächsten Rückschlägen die Nerven blank. Immerhin wurde beim Hamburger SV und Schalke 04 nicht der Versuch unternommen, die schwachen Leistungen noch schönzureden.

"Ich muss mit der Kritik leben, sieben Punkte sind keine gute Ausbeute", konstatierte Reis nach dem 1:3 (1:1) beim FC St. Pauli. Das Spiel zeigte einmal mehr die derzeitigen Defizite im Spiel der Königsblauen auf, der Trainer gerät damit immer stärker in den Fokus.

Noch deutlicher waren die Aussagen von seinem Hamburger Kollegen Walter und HSV-Torwart Daniel Heuer Fernandes nach dem 1:2 (1:2) beim Aufsteiger VfL Osnabrück am Freitag. "Bodenlos schlecht", wetterte der Fußballlehrer, der Keeper analysierte ebenfalls sehr kritisch: "Keine Qualität!"

Die Rothosen haben ihren ansehnlichen Saisonstart mit zwei Pleiten gegen Aufsteiger - zuvor verlor der HSV schon 1:2 bei der SV Elversberg - zunichtegemacht. Man hechelt mal wieder der Konkurrenz hinterher, besonders bitter: Der Erzrivale St. Pauli konnte am Samstagabend mit dem Coup gegen Schalke vorbeiziehen.

Bei den Knappen gab es derweil Durchhalteparolen von Reis: "Wir ziehen daraus die Lehren, dass wir unsere Fehler minimieren und mutiger nach vorne spielen müssen." Gewisse Basics funktionieren bei Schalke derzeit nicht. "Anscheinend war jeder mit sich selbst beschäftigt. Wenn man sich gegenseitig unterstützt, wäre das hilfreich", sagte der Trainer bei "Sky".

HSV vor Spitzenspiel gegen Fortuna Düsseldorf

Ihm war allerdings auch die mangelnde Aktivität seiner Spieler in der Anfangsphase nicht entgangen. "Wir waren in den ersten Minuten sehr passiv. Wir haben ja praktisch um ein Tor gebettelt. Ich weiß nicht, ob jeder sagen kann, er hat 100 Prozent gegeben." Dass es für ihn und das Team in den nächsten Tagen ungemütlich wird, darauf ist der S04-Coach eingestellt: "Für die Unruhe sind wir selbst verantwortlich."

Er sei aber der Erste, der den Spieß umdrehen will. Am Freitag (18:30 Uhr/Sky) beim SC Paderborn darf es für die Königsblauen aber keine weitere Pleite geben, sonst könnte es ganz eng für den Trainer werden.

Sein Kollege Tim Walter hat an der Elbe mit ähnlichen Schwierigkeiten zu kämpfen. "Es geht darum, die Qualität auf den Platz zu bringen, sein Herz auf dem Platz zu lassen. Wenn ich das nicht schaffe, kommt so eine schlechte Leistung dabei raus", resümierte Walter zornig.

Zweimal von Aufsteigern düpiert zu werden, zeugt nicht gerade von Souveränität. Und offenbar gibt es auch eine gewisse Überheblichkeit aufseiten des HSV. Osnabrücks Torschütze Erik Engelhardt sinnierte bei Sky: "Der HSV hat gedacht, es wird leichter."

Doch eigentlich sollten die Hanseaten wissen, wie schwierig der Weg zurück ins Fußball-Oberhaus ist. Schon fünfmal scheiterte der Europapokalsieger der Landesmeister von 1983 bei diesem Unterfangen. Anlauf Nummer sechs ist nach sieben Spieltage auch schon wieder holprig.

Am Freitag (18:30 Uhr/Sky) geht es im Spitzenspiel gegen Fortuna Düsseldorf. "In den nächsten Wochen sollten wir lieber mal die Qualität auf den Platz bringen, statt darüber zu reden, was unsere Ansprüche sind", betonte Heuer Fernandes. Darüber gibt es keine zwei Meinungen...

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