24.09.2023 10:38 Uhr

"Nicht schön": Eberl und Werner reagieren auf Anfeindungen

Max Eberl wurde von den Gladbach-Fans verspottet
Max Eberl wurde von den Gladbach-Fans verspottet

Max Eberl und Timo Werner spürten zuletzt heftigen Gegenwind. Beim Leipziger Sieg in Gladbach waren beide trotz erneuter Anfeindungen die Gewinner des Tages.

Leipzig (SID) Max Eberl weiß, wie Timo Werner sich im heftigen Gegenwind manchmal fühlt. "Wenn der ganze Ballermann Lieder über dich singt, dann ist das nicht schön", sagte der Sportdirektor von RB Leipzig unlängst bei "Bild"-TV. Üble Beleidigungen kennt schließlich auch Eberl, bei seiner Rückkehr nach Mönchengladbach am Samstag war das nicht anders. Doch am Ende waren er und auch der oftmals geschmähte Werner die Gewinner des Tages.

Das galt für Eberl, weil er sich diesmal nicht provozieren ließ. Beim 1:0 (0:0) in Gladbach war er auf einem Plakat in der Nordkurve unschwer zu erkennen als Schwein abgebildet worden - mit einer Rose im Mund, eine Anspielung auf Trainer Marco Rose, und einem gelben Zettel in der Hand. "Erst hol ich mir nen Krankenschein, dann zähl' ich weiter Schein für Schein" stand darunter.

Eberl hatte Gladbach im Januar 2022 wegen gesundheitlicher Probleme verlassen, nur wenige Monate später heuerte er in Leipzig an und holte später auch den ehemaligen Borussia-Coach Rose. Viele Gladbach-Fans sehen das bis heute kritisch.

"Du hast vergessen, woher du kommst", war auf einem weiteren Plakat zu lesen. Insgesamt fielen die Schmähungen dennoch moderater aus als noch vor einem Jahr. Und weil Eberl diesmal auf eine unkluge Replik ("Fans mit Eisenstangen") verzichte, dürfte das Thema bald abkühlen.

RB Leipzig: "Es war nicht einfach"

Das Gentleman-Motto "genießen und schweigen" nahm sich auch Werner zu Herzen, der nach seinem ersten Bundesliga-Tor seit April (75.) den Borussia-Park ohne ein Wort verließ. Schon auf dem Rasen hatte er eher ruhig gefeiert. In den Katakomben plauderte er mit grauem Kulturbeutel unter dem Arm ein wenig mit Gladbachs Sportdirektor Nils Schmadtke - das war's.

Das Reden übernahmen dafür andere. Trainer Rose etwa, der Werner vor dessen Einwechslung Mut zugesprochen hatte. "Dieses Tor sollte ihm Aufwind geben", sagte der RB-Coach. Werner (27) hatte zuletzt nicht nur seinen Platz in der Nationalmannschaft, sondern auch in der Leipziger Startelf verloren. Das brachte ihm Häme, auch in Gladbach gab es bei seiner Einwechslung Pfiffe - von der Heimseite.

Doch Werner gab die passende Antwort. "Es war nicht einfach für Timo in den letzten Wochen", sagte Teamkollege Kevin Kampl: "Manchmal muss man durch so Phasen. Er hat Jungs in der Kabine, die hinter ihm stehen." Für den verhaltenen Jubel hatte Kampl Verständnis: "Es ist normal, dass er nicht ausrastet. Innerlich freut er sich extrem."

Das galt erst recht für Eberl. Fünf Pflichtspielsiege in Folge hat Leipzig nun geholt, die Tabellenspitze ist nur einen Punkt entfernt. Die Borussia dagegen wartet noch immer auf den ersten Sieg. Für Eberl und Werner war damit auch ohne viele Worte alles gesagt.

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