17.09.2023 10:54 Uhr

Historischer Hummels lässt BVB vor CL-Kracher aufatmen

Mats Hummels führte den BVB in Freiburg zum Sieg
Mats Hummels führte den BVB in Freiburg zum Sieg

Dank Mats Hummels zwar gewonnen, aber nicht überzeugt - Borussia Dortmund muss sich für den Königsklassen-Kracher bei Paris St. Germain gewaltig steigern.

Kaum hatte Mats Hummels Historisches geleistet, dachte er schon wieder an die Nationalmannschaft. "Ich verfolge es auch mit Spannung", kommentierte der Matchwinner von Borussia Dortmund nach dem 4:2 (1:2) beim SC Freiburg schmunzelnd die Kandidatenliste für den Posten des Bundestrainers: "Ich hatte nur einen von ihnen, das war Felix Magath - und da war ich 17."

Das ist mittlerweile zwar 17 Jahre her, doch in der Zwischenzeit leistete Hummels Erstaunliches: Durch seine beiden Tore (11./88.) in Freiburg stieg der Routinier zum sechsten Spieler in der Geschichte der Fußball-Bundesliga auf, der in 16. Spielzeiten in Folge getroffen hat. Zudem machte sich Hummels zum ältesten Dortmunder Doppelpacker.

Ob diese Bilanz für eine Rückkehr des Weltmeisters von 2014 in die deutsche Auswahl reicht, darf zwar bezweifelt werden - für seinen Klub ist der Oldie aber immer noch Gold wert. Denn obwohl der Vizemeister nach dem schwachen Saisonstart auch im Breisgau keines überzeugte, gelang dem BVB vor allem dank Hummels der zweite Saisonsieg. So können die Westfalen immerhin aus dem Ergebnis etwas Kraft für den Kracher-Auftakt in die Champions League am Dienstag bei Paris St. Germain ziehen.

"Mats ist extrem wichtig für uns, weil er die Positionsdisziplin und die richtigen Pässe einfordert", lobte Trainer Edin Terzic seinen Abwehrchef: "Er hatte wesentlichen Anteil am Sieg." Auch Sebastian Kehl würdigte Hummels, der nach dem Abpfiff ausgiebig mit den Fans jubelte. "Er bringt sich als Anführer zu 100 Prozent ein", sagte der Sportdirektor: "Und wenn er zwei Tore schießt, darf er sich selbst auch ein bisschen feiern."

BVB nach unruhigen Tagen "einen Schritt weiter"

Allzu viel Grund für Euphorie hatte der BVB allerdings nicht. Der Sieg vor 34.700 Zuschauern, bei dem neben Hummels auch Donyell Malen (60.) und der eingewechselte Ex-Kapitän Marco Reus (90.+3) trafen, war schmeichelhaft. Die Breisgauer, bei denen Lucas Höler (45.+2) und Nicolas Höfler (45.+6) erfolgreich waren, hätten ein Remis verdient gehabt. Erst als Höfler in der 82. Minute wegen groben Foulspiels vom Platz flog, kippte die Partie in Richtung der Gäste.

"Nach unruhigen Tagen sind wir erleichtert. Aber wir sind noch nicht bei 100 Prozent", gestand Kehl ein: "Dennoch haben wir uns gewehrt und sind einen Schritt weiter."

Kehl weiß aber auch, dass gegen Paris eine weitere Steigerung her muss - auch wenn die Franzosen in der Liga gegen OGC Nizza verloren haben (2:3). "Bei PSG läuft auch noch nicht alles rund. Aber wir müssen bei 100 Prozent sein", sagte der Ex-Profi: "Wir brauchen eine richtig gute Leistung, um dort zu bestehen."

Dass Niclas Füllkrug dabei eine Rolle spielen könnte, deutete er am Samstag an. Als der zuletzt verletzte Neuzugang nach einer knappen Stunde für den schwachen Sebastien Haller kam, bereitete er prompt das Tor Malens vor. Ob am Dienstag schon mehr als die Jokerrolle für den Nationalstürmer drin ist, erscheint allerdings fraglich.

Vielleicht kann es ja wieder Hummels richten. Sein Fazit von Samstag würde dem BVB sicher auch am Dienstag reichen: "Es war ein Arbeitssieg."

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