23.08.2023 17:02 Uhr

Titelhunger bei SKN-Frauen "riesengroß"

Klein und Co. wollen den Meistertitel wieder holen
Klein und Co. wollen den Meistertitel wieder holen

Neue Saison, alte Vorzeichen: Der SKN St. Pölten geht auch diese Saison als großer Gejagter in die Frauen-Bundesliga. Die Niederösterreicherinnen peilen ihren bereits neunten Meistertitel in Folge an. Ob die Konkurrenz rund um die SPG SCR Altach/FFC Vorderland, Sturm Graz und Co. dem Ligakrösus diesmal die Suppe versalzen kann, wird sich erst weisen. Die Professionalisierung der Liga wird jedenfalls in mehreren Bereichen forciert.

"Der Titelhunger ist bei uns weiter riesengroß, es ist egal ob es der erste oder der neunte Titel ist. Alle im Verein arbeiten unheimlich hart. Dafür wollen wir uns auch heuer belohnen. Die Qualität ist natürlich da", sagte St. Pöltens Kapitänin Jennifer Klein am Mittwoch bei einem Pressetermin in Wien. Die ÖFB-Teamspielerin hat die Kapitänsbinde der zurückgetretenen Jasmin Eder übernommen und tritt in große Fußstapfen. "Wir haben das Herz unserer Mannschaft verloren", betonte auch Klein. Weniger erfolgreich soll der Serienmeister deshalb nicht sein.

Professionalisierung der Liga

Zum voraussichtlich letzten Mal wird der Champion schon nach je neun Spielen in Hin- und Rückrunde, also nur 18 Partien, gekürt. Kommende Saison soll dann eine vom ÖFB noch nicht abgesegnete Ligareform greifen, nach der die Spielzeit nach 18 Partien mit einem oberen und unteren Play-off fortgesetzt wird. "Oben" sollen sechs Teams, "unten" vier Teams spielen, analog zur Männer-Bundesliga soll auch eine Punkteteilung für zusätzliche Spannung sorgen.

"Mehr Spiele für die Mädels sollen für mehr Attraktivität und Spannung sorgen sowohl im Titel- als auch im Abstiegskampf", sagte Ligamanagerin Carina Wenninger. Für die Saison 2024/25 wird es auch ein Lizenzierungsverfahren geben. Das wird sehr viele Themenbereiche beinhalten, ab Herbst sind Lizenzierungs-Workshops mit den Klubs geplant.

Zukünftig wird es aus infrastruktureller und personeller Sicht verpflichtende Vorgaben geben. Dazu zählt, dass jeder Verein medizinisches Personal oder auch einen Medienverantwortlichen haben muss. Zumindest zwei Nachwuchsmannschaften sollen angemeldet sein. "Es wird A, B und C-Kriterien geben, es ist alles in der Planung, aktuell ein Riesenthema", sagte Wenninger.

Freude auf die neue Saison

Noch größer ist aktuell allerdings das Thema Ligastart. Ab Freitag rollt wieder die Kugel in Österreichs Stadien. Die Vorfreude bei den Verantwortlichen ist sehr groß. "Ich glaube, es wird schon spannender werden, einfach auch weil Altach sehr große Ambitionen hat, sie den SKN letztes Jahr schon einmal geschlagen haben, und auch wirklich beste Bedingungen haben", verlautete Wenninger. Die Vorarlbergerinnen hatten St. Pölten am 21. Mai mit einem 1:0-Auswärtssieg die erste Niederlage seit Mai 2018 zugefügt.

Der Meistertitel konnte von den Niederösterreicherinnen mit einem Vorsprung von acht Punkten auf Sturm und Altach trotzdem wieder souverän eingefahren werden. Der höchste Saisonsieg war auf dem Weg dorthin ein 16:0 gegen Absteiger Altenmarkt, den Altach gar mit einem 18:0 abgefertigt hatte. "Solche Ergebnisse sind natürlich kontraproduktiv. Die Fakten sprechen aber nicht dafür, dass so etwas wieder passiert", schilderte Wenninger ihre Sicht.

Das wäre auch ganz im Sinne von Wettanbieter Admiral, der für zumindest drei Jahre als neuer Titelsponsor fungiert. "Die Frauen-Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland hat für große Begeisterung gesorgt. Wir sind an einem Punkt angekommen, wo wir sagen, der Frauenfußball ist nicht mehr aufzuhalten. Ich denke, dass es ein guter Zeitpunkt ist, noch mehr in das Thema zu investieren. Es ist ein großes Potential da. Unser Ziel ist, den Frauenfußball am Weg zu noch mehr Professionalität aktiv zu unterstützen", sagte Admiral-Geschäftsführer Jürgen Irsigler.

Alle Spiele können auf ÖFB TV verfolgt werden, bis zu zehn Partien pro Halbjahr werden auf ORF Sport + übertragen. Darunter das Auftaktspiel zwischen der Wiener Austria und St. Pölten am Freitagabend. Das geht in der Generali Arena über die Bühne. Mit Blau-Weiß Linz gegen FC Bergheim im Hofmann Personal Stadion findet am Samstag eine weitere Partie in einem Männer-Bundesliga-Stadion statt. "Es ist etwas ganz Neues, dass wir endlich bundesligawürdige Bedingungen haben. Die Spielqualität wird dadurch deutlich besser, jetzt gibt es keine Ausreden, der Platz ist schuld", sagte BW-Spielerin Almedina Sisic. Erste Schritte in Richtung Professionalisierung sind zu sehen.

apa

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