15.07.2023 08:53 Uhr

Fuhrmann verfolgt WM aus der Ferne

Fuhrmann in der Zuschauerrolle
Fuhrmann in der Zuschauerrolle

Die österreichischen Fußballerinnen sind bei der anstehenden Frauen-WM in Australien und Neuseeland zum Zuschauen verdammt. ÖFB-Teamchefin Irene Fuhrmann wird von 20. Juli bis 20. August aber besonders genau hinschauen, denn die drei Gegner in der Nations League - Frankreich, Norwegen und Portugal - sind allesamt bei der Weltmeisterschaft im Einsatz. "Mir ist es wichtig, dass wir unsere Gegner vom Herbst unter die Lupe nehmen. Darauf liegt der Fokus", sagte die Wienerin.

Fuhrmann verzichtet aber auf eine Reise ans andere Ende der Welt. "Es ist eine Kosten-Nutzen-Frage. Vor Ort sind die Distanzen sehr weit, da werden wir das anders abdecken, wie wir es auch gewohnt sind in der Gegneranalyse", sagte die Wienerin. Intensives TV-Studium sowie Spielanalysen stehen für sie in den nächsten Wochen auf dem Programm.

Auch das ein oder andere Topspiel wird sich Fuhrmann zu Gemüte führen. "Wir können wie immer von den Besten lernen. Da kann man sich immer was abschauen", sagte die Trainerin. Einen Fokus auf eine besonders herausragende Spielerin habe sie aber nicht. Der Favoritenkreis ist laut Fuhrmann "so groß wie nie". Sie erwartet sich ein europäisches Team im Finale, bei der EM 2022 habe man gesehen, wie hoch die Qualität in Europa sei.

So schätzt Fuhrmann die Topteams ein

"Wir werden sehr gute Erkenntnisse gewinnen können", ist sich die 42-Jährige sicher. Bei den Französinnen hat erst im Frühjahr mit dem im Männerbereich sehr erfahrenen Herve Renard ein neuer Teamchef das Zepter der lange umstritten gewesenen Corinne Diacre übernommen. "Ich bin schon sehr gespannt, wie sie unter dem neuen Trainer auftreten", verlautete Fuhrmann. Auch bei den Norwegerinnen kehrt ein neuer Besen, allerdings schon etwas länger. Hege Riise wurde schon nach dem Out in der Gruppenphase bei der EM 2022 samt 0:1-Niederlage gegen Österreich als Nachfolgerin von Martin Sjögren installiert.

"Ich glaube, dass auch sie eine gute WM spielen werden", vermutete Fuhrmann. Die Portugiesinnen sind von der Papierform der leichteste ÖFB-Gegner, allerdings deutlich im Aufwind. "Sie haben ein sehr interessantes Team, das auf einem richtig schweren Weg im Play-off Belgien und Island ausgeschaltet hat", sagte Fuhrmann. Die Nummer 21 der Weltrangliste sei von der Größe her ein bisschen vergleichbar mit Österreich.

"Sie haben eine unheimlich positive Entwicklung gemacht im gesamten Frauenfußball. Sie haben jeden Jahrgang ein Nationalteam, es fruchtet, dass sie viel investieren. Es ist schön zu sehen, was möglich ist. Nichtsdestotrotz hoffe ich, dass wir sie im Herbst hinter uns lassen werden", betonte Fuhrmann. Das Heimspiel gegen Portugal steht erst am 27. Oktober auf dem Programm. Zuvor wartet am 22. September das Auftakt-Gastspiel in Norwegen und vier Tage später die Heimpartie gegen Frankreich. Auch die Rückspiele folgen allesamt noch in diesem Jahr. Genaue Ansetzungen und Spielorte gibt es noch immer keine.

apa

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