07.05.2023 11:41 Uhr

"Gezeigt, dass wir leben": Hertha BSC darf wieder hoffen

Hertha BSC sendete gegen den VfB Stuttgart ein Lebenszeichen im Abstiegskampf
Hertha BSC sendete gegen den VfB Stuttgart ein Lebenszeichen im Abstiegskampf

Hertha BSC schöpft Hoffnung im Abstiegskampf und zieht den VfB Stuttgart wieder tiefer hinein. Doch gerettet sind die Berliner noch lange nicht.

 Pal Dardai zeigte sich nach dem nervenaufreibenden "Endspiel" von Hertha BSC sichtlich erschöpft, doch das Lebenszeichen seiner Mannschaft bescherte ihm "einen schönen Abend". Mit "Wein und Zigarre" belohnte sich der Trainer für den ersten Triumph auf seiner Rettungsmission. Doch das Bangen um den Klassenerhalt ist noch lange nicht vorbei.

Das hart erkämpfte 2:1 (2:1) gegen den direkten Konkurrenten VfB Stuttgart gebe Kraft, sagte Dardai bei Sky: "Wenn du eine Mannschaft kriegst und du hast 15 Tage, um was zu verbessern, dann ist das verdammt harte Arbeit für den Kopf." Aber er wisse auch, "was noch kommt".

Für Torschütze Marc Oliver Kempf war der erste Erfolg nach acht Spielen ohne Sieg ebenfalls "ein sehr schöner Moment, aber unsere Lage ist nicht unbedingt viel besser geworden".

Denn drei Partien vor Saisonende steht das Berliner Tabellenschlusslicht weiter mit dem Rücken zur Wand, liegt nun jedoch nur noch drei Zähler hinter dem VfB, der auf dem Relegationsplatz steht. "Für uns ist jetzt jedes Spiel ein Endspiel", betonte Maximilian Mittelstädt: "Der Trainer trichtert es uns ein, aber wir wissen das auch selbst."

Hertha BSC am Freitagabend zu Gast beim 1. FC Köln

Vier Spiele, vier Siege - diese Zielsetzung hatte Dardai beinahe mantraartig in den Tagen zuvor wiederholt. Den ersten davon machten im Olympiastadion der Ex-Stuttgarter Kempf (29.) und Florian Niederlechner (45.+2) mit ihren Premierentreffern im blau-weißen Trikot perfekt.

Insgesamt sei der kämpferische Auftritt der Mannschaft "eine geile Leistung gegen einen guten Gegner" gewesen, betonte Niederlechner: "Es war heute ein wichtiger erster Schritt. Ich hoffe, dass nächste Woche der zweite wichtige Schritt folgen wird." Am Freitag geht es zum 1. FC Köln (20:30 Uhr/DAZN), doch Auswärtsspiele liegen Hertha in dieser Saison bislang gar nicht. Lediglich einen Sieg aus 15 Partien konnte die Alte Dame in der Ferne einfahren.

Dort habe die Mannschaft "die Basics oft nicht gezeigt", äußerte Niederlechner: "Dann hast du auswärts keine Chance. Jeder muss marschieren, jeder muss kämpfen." Wenn die Mannschaft so wie gegen Stuttgart auftrete, sei er zuversichtlich, "dass wir auch endlich auswärts mal drei Punkte holen. Man muss ehrlich sein, die müssen wir auch holen."

Doch gewinnen alleine reicht nicht mehr, die Berliner müssen zudem auf Patzer der Konkurrenz hoffen. Dazu gehört der VfB, der trotz des zwischenzeitlichen Ausgleichstreffers durch Serhou Guirassy (38.), einen empfindlichen Rückschlag nicht vermeiden konnte.

"Es ist ein Ergebnis, das wehtut, aber uns nicht umwerfen wird", sagte Trainer Sebastian Hoeneß und versprach: "Wir werden uns auf Bayer Leverkusen vorbereiten und uns wieder frischer und griffiger präsentieren."

Die Tabelle könne man auch bei Hertha lesen, betonte Mittelstädt derweil. Aber: "Wir haben gezeigt, dass wir leben."

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