12.02.2023 11:33 Uhr

Alarmstufe rot beim FC Bayern: "So wird es nicht reichen"

Trotz des Sieges unzufrieden: Fußball-Meister FC Bayern
Trotz des Sieges unzufrieden: Fußball-Meister FC Bayern

Noch Kracher oder schon Krisengipfel? Die angeschlagenen Bayern üben vor dem Champions-League-Duell bei Paris St. Germain reichlich Selbstkritik.

Als Julian Nagelsmann die Arena sichtlich angefressen verließ, herrschte beim FC Bayern längst Alarmstufe rot. Der gereizte Münchner Trainer und seine angeschlagenen Stars befanden sich trotz erfolgreicher Generalprobe vor dem mit Spannung erwarteten Achtelfinal-Gipfel in der Champions League bei Paris St. Germain im Krisenmodus.

"Wir haben keinen super Flow. Wenn wir am Dienstag so spielen, wird es nicht reichen, um weiterzukommen", sagte Nagelsmann nach dem zähen 3:0 (1:0) gegen Abstiegskandidat VfL Bochum mit finsterer Miene. Auch Leon Goretzka machte sich mit Blick auf Weltmeister Lionel Messi, Kylian Mbappe und Neymar am Dienstag (21:00 Uhr/Prime Video) erhebliche Sorgen: "Die Art und Weise, wie wir gespielt haben, reicht nicht. Wir müssen unbedingt eine Schippe drauflegen."

Goretzka moniert fehlende Energie, Nagelsmann schimpft

Da interessierte es die Münchner auch nicht, dass PSG vor dem Kracher - oder ist es eher ein Krisengipfel? - selbst gehörige Probleme hat. Ob Messi und/oder Mbappe im Hinspiel mitwirken können? Damit, unterstrich Goretzka, "beschäftigen wir uns nicht". Mit den eigenen Unzulänglichkeiten hat der deutsche Rekordmeister genug zu tun.

"Wir bekommen die Energie nicht auf den Platz", monierte Goretzka. Nagelsmann schimpfte über "zu wenig Bewegung und Geradlinigkeit". Schnippisch fügte der genervte Coach an: "Ich hoffe mal, dass der Reiz des Wettbewerbs Frische in den Kopf bringt."

Der FC Bayern habe, ergänzte Thomas Müller, "irgendwo in uns drin doch mehr Anspruch. Es könnte erfrischender laufen." Dass er Legende Gerd Müller mit seinem 428. Spiel als Rekord-Feldspieler der Bayern abgelöst hatte? Nebensache! Müller forderte wieder viel mehr Mia san mia vor dem Duell im Prinzenpark: "Da müssen wir da sein, da kommt es darauf an."

FC Bayern sucht "Vorfreude und Lust"

Es bleibt in diesem Jahr schwierig bei den Bayern: zum Start eine Ergebniskrise, dann der Wirbel um "Gucci-Gnabry" - und zuletzt auch noch das Theater um Kapitän Manuel Neuer. Dass der Vorsprung an der Tabellenspitze auf Union Berlin und Borussia Dortmund inzwischen äußerst knapp ist, trägt nicht zur Beruhigung der Lage bei.

Sportvorstand Hasan Salihamidzic verzichtete deshalb am Samstag auf einen Kommentar - doch seine Miene sprach Bände. Nagelsmann wirkt zunehmend gereizt. Ein erneut frühes Aus in der Königsklasse kann er sich kaum leisten - schon gar nicht, die Meisterschaft zu verpassen.

Entsprechend sauer war er über den schwachen Auftritt gegen Bochum. Seine Halbzeitansprache dauerte nur "intensive" 90 Sekunden. Er habe nicht das Gefühl gehabt, "dass es sinnvoll ist, Szenen zu zeigen. Wir haben ein paar andere Dinge besprochen", sagte er bei "Sky". Er denke aber, "dass der eine oder andere Spieler sich zu Wort gemeldet hat. Hoffentlich".

Müller brachte die Bayern nach einem Bochumer Blackout in Führung (41.), Kingsley Coman (64.) und Serge Gnabry per Foulelfmeter (74.) sorgten wenigstens ergebnistechnisch für Klarheit. Und sonst? Wenig bis nichts.

Man bekomme es nicht mehr hin, "dass wir in wichtigen Spielen von 0 auf 100 kommen", betonte Goretzka. Aber das, fügte er trotz aller "Vorfreude und Lust" an, "wird in Paris vonnöten sein, absolut".

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