16.09.2022 08:35 Uhr

Probleme mit Büskens? Das sagt S04-Coach Kramer

Frank Kramer trifft mit dem FC Schalke 04 auf den BVB
Frank Kramer trifft mit dem FC Schalke 04 auf den BVB

Trainer Frank Kramer hat die Zusammenarbeit mit seinem Vorgänger Mike Büskens beim FC Schalke 04 gelobt und auf das Revierderby gegen den BVB vorausgeblickt.

Er und Aufstiegstrainer Büskens würden als Team arbeiten, der Austausch sei intensiv und vertrauensvoll, sagte der 50-Jährige im Interview der "Funke Mediengruppe".

"Ich versuche natürlich, seine Meinung und sein Gefühl einfließen zu lassen", betonte Kramer, stellte aber auch klar: "Letztendlich muss aber einer die Entscheidungen treffen, in unserer Konstellation bin ich das."

Kramer hatte den Job vor der Saison übernommen, nachdem sich zuvor Absteiger Arminia Bielefeld von ihm getrennt hatte. Sein Co-Trainer und Vorgänger Büskens hatte Schalke zurück in die Bundesliga geführt - eine Konstellation, die zumindest Konfliktpotenzial birgt.

FC Schalke 04 freut sich auf Derby beim BVB

Im prestigeträchtigen Duell beim Erzrivalen Borussia Dortmund am Samstag (15:30 Uhr/Sky) will Schalke nicht nur als Kulisse fungieren.

"Die Jungs freuen sich sehr darauf. Das ist die beste Voraussetzung, mit einer positiven Emotionalität in ein Spiel zu gehen", beschrieb Kramer die Stimmung in seinem weitgehend ohne Derby-Erfahrung ausgestatteten Team.

Emotionen sind für den Coach auch nach zweieinhalb Monaten auf der Bank der Königsblauen grundsätzlich immer noch das große Thema.

Trotz der berühmten Mentalität auf Schalke bezeichnete Kramer "ganz klar die Emotionalität" als die eindrucksvollste Erfahrung bei seinem Amtsantritt: "Die ist noch größer und wuchtiger, als sie mir beschrieben und berichtet wurde. Es ist super, wenn man in diesem Punkt noch einmal positiver überrascht wird als ohnehin schon. Diese Direktheit und Offenheit muss man einfach selbst erleben."

FC Schalke 04 für Frank Kramer "beeindruckend"

Die Vertiefung dieser Wahrnehmungen durch eine Führung zum Thema "Mythos Schalke" bedeutet Kramer, der in der vergangenen Spielzeit beim späteren Erstliga-Absteiger Arminia Bielefeld seinen Posten vier Runden vor Saisonschluss räumen musste, umso mehr.

"Wenn man die Geschichte des Vereins kennenlernt und hautnah erlebt, was dahinter steckt, wie viel dieser Verein den Menschen bedeutet, dann ist es beeindruckend. Die Kirche, der Friedhof, die Glückauf-Kampfbahn: Alles ist mit dem Verein verbunden. Der Fußball gibt auch denjenigen Hoffnung, die die Schattenseiten des alltäglichen Lebens erleben", sagte der gebürtige Schwabe.

Die spürbare Skepsis im Schalker Umfeld nach seiner Verpflichtung hat Kramer offenbar nicht als Belastung empfunden.

"Von der Mannschaft, den Verantwortlichen und den Menschen im Klub, mit denen ich ganz eng zu tun habe, bin ich mit offenen Armen empfangen worden. Ich möchte die Menschen mit meiner Art als Typ und mit Inhalten überzeugen. Der Zuspruch vieler Fans ist enorm groß, und diesen Zuspruch nehme ich nicht nur mit, sondern das ist auch unter anderem die tägliche Motivation für mich", erklärte der 50-Jährige.

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