28.11.2021 12:31 Uhr

"Dunkles Kapitel": Corona-Farce um Weigl und Benfica

Ex-BVB-Profi Julian Weigl erlebte einen unwirklichen Abend
Ex-BVB-Profi Julian Weigl erlebte einen unwirklichen Abend

Die Pandemie macht's möglich: Belenenses Lissabon ist am Samstagabend im Stadtderby gegen Benfica mit dem früheren BVB-Profi Julian Weigl mit nur neun Spielern in der "Startelf" angetreten - darunter zwei Torhüter.

Bei einem Corona-Ausbruch hatten sich 17 Teammitglieder, darunter 14 Spieler und Cheftrainer Filipe Candido, infiziert.

Ersatzkeeper Joao Monteiro musste als Feldspieler ran. Zur zweiten Halbzeit traten beim Stand von 0:7 nur noch sieben Profis an.

Als sich dann ein weiterer Akteur "verletzt" auf den Rasen legte, wurde die ungleiche Partie vom Schiedsrichter statutengemäß in der 48. Minute abgebrochen. Die Fans skandieren: "Die Liga ist eine Schande!"

 

"Dunkles Kapitel" für Portugals Fußball

Dasselbe Wort nahm Belenenses-Präsident Rui Pedro Soares in den Mund, der zur Pause weinend über den Platz trottete. Seine Spieler seien "gezwungen" worden anzutreten, schimpfte er.

Die Liga habe dem Klub mitgeteilt, dass er genügend Profis zur Verfügung habe und ein Nichtantreten als "ungerechtfertigtes Fernbleiben" betrachtet werden könnte.

Benfica-Boss Rui Costa sprach von einem "dunklen Kapitel für den portugiesischen Fußball". Joaquim Evangelista, Präsident der Spielergewerkschaft, meinte: "Was heute Abend passiert ist, ist absolut inakzeptabel und darf sich nicht wiederholen."

Es gebe "Werte, die wichtiger sind als jede Wettkampf- oder Kalenderanforderung, nämlich die Gesundheit der Athleten und die Integrität des Wettkampfs".

Immerhin holte Belenenses zwei Ecken heraus. Doch schon nach 25 Sekunden stand es 0:1, Eduardo Kau hatte ins eigene Tor getroffen. Weigl erzielte das zwischenzeitliche 0:3 (27.). Dem früheren Frankfurter Haris Seferovic gelang ein Doppelpack (14./39., Handelfmeter), Darwin Nunez traf sogar dreimal (32./36./45.).

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