04.10.2021 08:13 Uhr

Enthüllt: Kriselnder Boateng in Trainingszoff verwickelt

Kevin-Prince Boateng hat sich seine Rückkehr zu Hertha BSC sicher anders vorgestellt
Kevin-Prince Boateng hat sich seine Rückkehr zu Hertha BSC sicher anders vorgestellt

Der Saisonstart von Hertha BSC ist gewaltig in die Hose gegangen. Nach der jüngsten Heimniederlage gegen den SC Freiburg konzentriert sich die Kritik im Umfeld auf den schwer angeschlagenen Trainer Pál Dárdai, dabei enttäuschen die Spieler auf dem Platz genauso. Auch der zunächst gefeierte Rückkehrer Kevin-Prince Boateng hechelt den Erwartungen meilenweit hinterher. Unlängst soll der Routinier sogar einen Trainings-Zoff angezettelt haben.

Boateng war im Sommer ablösefrei vom italienischen Zweitligisten Monza an die Spree gewechselt. Hatte sein Comeback vor einigen Monaten noch Euphorie ausgelöst, ist mittlerweile Ernüchterung eingekehrt. Fünf Bundesliga-Spiele absolvierte der Mittelfeld-Allrounder bislang, in keinem blieb er über die komplette Dauer auf dem Rasen. Gegen Freiburg wurde er nach 58 Minuten ausgewechselt.

Laut "kicker" ist auch zwischenmenschlich nicht alles im Lot. So soll sich Boateng im Training erst kürzlich mit dem ebenfalls neu verpflichteten Stürmer Ishak Belfodil angelegt haben. Die Streithähne hätten sich auf Italienisch beschimpft, heißt es.

Noch will Dárdai nicht von Boateng abrücken. "Entweder spielt Kevin eine gute Halbzeit oder 60 Minuten, das ist immer der Plan. Und das wussten wir bei ihm vorher", stellte der Ungar klar und ergänzte: "20 Minuten läuft der Spielaufbau immer sehr gut. Jedes Spiel sieht 20 Minuten gut aus, solange Kevin die Kraft hat."

Matthäus sieht Boatengs Rolle bei Hertha BSC kritisch

Nichtsdestotrotz bleibt fraglich, ob Boateng der Alten Dame überhaupt helfen kann. Rekordnationalspieler Lothar Matthäus äußerte in der Sendung "Sky90" Zweifel.

Es sei keine klare Linie zu erkennen, wie man den 34-Jährigen einsetzen will. "Welche Rolle hat Boateng? Soll er die Mannschaft auf dem Spielfeld oder in der Kabine führen, ist er der verlängerte Arm des Trainers? Das sind alles Dinge, die auch die Spieler beschäftigen", betonte Matthäus.

Die Rolle als Führungsspieler bei der Hertha könne Boateng schon deshalb nicht ausüben, da er "nicht Woche für Woche dieses Tempo mitgehen kann".

Zwar habe Boateng noch einen guten Ruf aus seiner Zeit bei Eintracht Frankfurt, "aber da war er auch vier Jahre jünger", schob der TV-Experte nach.

"Natürlich hat Fredi Bobic zu Prince Boateng ein vertrautes Verhältnis, sie haben voneinander profitiert in Frankfurt. Aber die Zeit von Kevin-Prince - der ein überragender Spieler, auch ein schwieriger Charakter war - ist vorbei", urteilte Matthäus.

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