01.10.2021 11:31 Uhr

Dorsch über Abgang vom FC Bayern: "Habe alles abgeblockt"

Spielte bis 2018 beim FC Bayern: Niklas Dorsch
Spielte bis 2018 beim FC Bayern: Niklas Dorsch

U21-Europameister Niklas Dorsch hat sich 2018 aus freien Stücken und trotz Avancen seitens der Vereinsführung für einen Abgang vom FC Bayern entschieden.

"Mein Vertrag ist ausgelaufen und ich habe mich frühzeitig für einen Wechsel entschieden. Der Klub hat damals nochmal das Gespräch gesucht. Ich habe aber alles abgeblockt und signalisiert, dass ich nicht verlängern möchte. Dann war das Thema relativ schnell abgehakt", blickte Dorsch im Interview mit "Spox" und "Goal" auf das Ende seiner Zeit in München zurück.

Einen direkten Austausch mit dem damaligen Sportdirektor und heutigen Sportvorstand Hasan Salihamidzic gab es nicht, so Dorsch. "Ich hatte kein Gespräch mit ihm, das hat alles mein Berater gemacht. Ich wollte nur Fußball spielen und mich um nichts anderes kümmern. In dem Alter war ich noch nicht in der Lage, so eine Entscheidung selber zu kommunizieren. Da ist es hilfreich, einen Berater zu haben."

Dorsch wechselte vom FC Bayern anschließen in die 2. Bundesliga zum 1. FC Heidenheim. 2020 zog es ihn weiter nach Belgien zu KAA Gent, in diesem Sommer dann nach dem EM-Titel mit der deutschen U21 in Ungarn und Slowenien für rund sieben Millionen Euro zum FC Augsburg.

FC Bayern: Loblied für Pep Guardiola

Dorsch blickte in dem Gespräch auch zurück auf seine ersten Gehversuche beim FC Bayern 2015. Pep Guardiola ließ den damals 17-Jährigen zu dieser Zeit erstmals bei den Profis mit trainieren. "Ich war aufgeregt, aber zum Glück war Guardiola der Trainer. Er behandelt einen 16-Jährigen genauso wie einen 32-Jährigen. Er geht mit jedem gleich um und will jedem gleich helfen. Das fand ich erstaunlich. Wenn irgendwas nicht gut war, kam er sofort auf einen zu und hat das Einzelgespräch gesucht", schilderte Dorsch.

Gleich in seiner ersten Einheit mit dem Bundesliga-Team unterlief ihm allerdings ein folgenschwerer Fauxpas. Er stieg Mannschaftskollege Sebastian Rode auf den Fuß. Dieser zog sich einen Bänderriss zu.

"Er ist dann einige Wochen lang ausgefallen", sagte Dorsch. "Ich habe mich sofort bei ihm entschuldigt. Er hat es gelassen hingenommen und mir keinen Vorwurf gemacht. Er wusste, wie engagiert man als junger Spieler beim ersten Training bei den Profis ist."

Schwierige Zeit für Niklas Dorsch unter Carlo Ancelotti

Vorwürfe habe er sich wegen dieses Vorfalls nicht gemacht, sagte Dorsch. "Wenn ich so denken würde, wäre ich im Fußball falsch. Ich hatte kein schlechtes Gewissen."

Nach dem Ende der Ära Guardiola 2016 übernahm für wenige Monate Carlo Ancelotti das Traineramt beim FC Bayern. Für Dorsch begann eine schwierige Zeit. "Ancelotti hat taktisch eher weniger gemacht. Im Zweifel setzt er auf Erfahrung statt auf junge Spieler. Seine Amtszeit war die Phase, während der ich am wenigsten bei den Profis trainiert und kaum eine Rolle gespielt habe. Ich hatte mit Ancelotti weniger Austausch als mit Guardiola", so der heutige FCA-Profi.

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten