19.08.2021 15:03 Uhr

"Ahnungslos": Werder-Legenden rechnen mit Vereinsspitze ab

Ailton (l) und Nelson Valdez (r) gewannen mit Werder einst das Double
Ailton (l) und Nelson Valdez (r) gewannen mit Werder einst das Double

Mit Werder Bremen wurden Ailton und Nelson Valdez einst Meister und DFB-Pokalsieger. Dass sich die Hanseaten nun nach jahrelanger Irrfahrt in der 2. Liga wiederfinden, macht die ehemaligen Stürmer traurig - und wütend auf die Vereinsführung. 

"Momentan versteht man gar nicht, was da oben gemacht wird. Die Hilfe von uns ehemaligen Spielern würde Werder sicher gut tun. Aber die Bosse machen weiter Fehler und bemerken es nicht", polterte Ailton im Gespräch mit "Sport1" über die aktuelle Lage bei den Norddeutschen. 

Werder war in der vergangenen Saison solide gestartet, hatte in der Rückrunde durch eine katastrophale Serie von elf Spielen ohne Sieg allerdings den gesamten Vorsprung verspielt und war am letzten Spieltag noch auf den direkten Abstiegsplatz gerutscht. 

Ein echter Neuanfang blieb danach aus. Zwar wurde mit Markus Anfang ein neuer Trainer installiert und viele gestandene Spieler verkauft. Neuzugänge gab es aber kaum. Und auch Geschäftsführer Frank Baumann hielt an seinem Amt fest. 

"Er klebt an seinem Stuhl. Vielleicht sollte er erkennen, dass es mit ihm nicht mehr klappen kann. Die ganze Stadt spürt, dass er nicht mehr der Richtige ist. Man vertraut Baumann nicht mehr. Oder der Vorstand muss handeln", forderte Valdez, der nach eigener Aussage sogar angeboten hatte, selbst noch einmal für Werder zu spielen. 

Werder Bremen: Valdez befürchtet Absturz in die 3. Liga

Die Fehler beim viermaligen Meister begannen für ihn aber schon deutlich vor der Abstiegssaison: "Auch andere Personen in der Chefetage waren am Absturz beteiligt. Den Fans wurde vorgegaukelt, dass der Verein noch mal den Angriff auf Europa starten wolle, aber dafür hatte man gar nicht das Personal. Die Fans wurden jahrelang verarscht", so Valdez. 

Ailton sieht Werder ebenfalls am Ende eine mehrjährigen Abwärtsprozesses: "Auch vor zwei Jahren war es nicht gut, da hat Werder eigentlich schon einen Neustart und ein ganz neues Konzept gebraucht. Aber es wurde immer alles schön geredet. Und so wurde dann von Jahr zu Jahr ahnungslos weitergearbeitet", so der Torschützenkönig von 2004. 

Er glaubt, dass es für die Bremer in der 2. Bundesliga noch richtig schwer wird und dass das Thema Wiederaufstieg nach dem verpatzten Saisonstart schon vom Tisch ist: "Gegen Paderborn wurde mir bewusst, dass es eine ganz schwere Saison für die Mannschaft wird. Die Jungs müssen lernen zu kämpfen und nicht nur alles spielerisch lösen wollen. Aber nach dem Paderborn-Spiel sehe ich schwarz."

Valdez rechnet sogar mit dem Schlimmsten: "Mit einer Einstellung wie gegen Paderborn wird Werder durchgereicht. Ganz ehrlich? Ich habe Angst, dass Werder in der nächsten Saison in der 3. Liga spielt", fügte der Paraguayer hinzu.

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