25.04.2021 10:36 Uhr

Mainzer Party-Crasher schreiben weiter am Märchen

Mainz 05 bejubelte einen Heimsieg gegen den großen FC Bayern
Mainz 05 bejubelte einen Heimsieg gegen den großen FC Bayern

Mit dem verdienten Sieg gegen Bayern München machte der FSV Mainz 05 einen großen Schritt Richtung Klassenerhalt. Die Verantwortlichen waren aber bemüht, die Euphorie zu bremsen.

Die rund 50 Fans warteten schon sehnsüchtig vor der Arena auf ihre Mainzer Meisterparty-Crasher, doch sie mussten sich gedulden. Erst legte "Bayern-Schreck" Bo Svensson auf dem Rasen neben Sportvorstand Christian Heidel noch ein kleines Tänzchen zur "Humba" hin, dann musste der Trainer des FSV Mainz 05 seine Spieler nach dem furiosen wie verdienten Sieg gegen Bayern München ausgiebig loben. "Ich bin stolz, Trainer dieser Mannschaft zu sein", sagte der Däne emotional: "Aber das bin ich nicht erst seit heute, sondern schon lange."

Schon seit Wochen präsentieren sich die Rheinhessen in starker Form - doch das 2:1 (2:0) gegen den Rekordmeister toppte alles. "Die Art und Weise über die 90 Minuten war sehr beeindruckend", sagte Svensson. Nicht nur vertagten die Mainzer damit die vorzeitige Münchner Meisterfeier, sie setzten im Abstiegskampf auch ein dickes Ausrufezeichen. Denn vor allem in der ersten Halbzeit dominierten die 05er den Serienmeister in allen Belangen, selbst Bayern-Trainer Hansi Flick machte ein "Riesenkompliment".

Daran hat Svensson, der beim letzten Mainzer Heimsieg gegen die Bayern vor knapp zehn Jahren noch selbst als Verteidiger auf dem Platz gestanden hatte, einen riesigen Anteil.

Latza: "Überragend, was hier gerade passiert"

Seit seinem Amtsantritt zu Jahresbeginn hat der frühere Publikumsliebling beim FSV wieder ein echtes Team mit den typischen Mainzer Tugenden Hingebung und Leidenschaft geformt. "Jeder, der auf dem Platz stand, hat sich zerrissen", sagte Mittelfeldspieler Danny Latza: "Und auch die Jungs auf der Ersatzbank waren mit vollem Elan dabei. Es ist überragend, was hier gerade passiert."

Durch die Tore von U21-Nationalspieler Jonathan Burkardt (3.) und Robin Quaison (37.), der mit seinem insgesamt 29. Treffer für Mainz zu den Rekordtorschützen Yunus Malli und Mohamed Zidan aufschloss, haben die Rheinhessen auf Rang zwölf nun 34 Punkte auf dem Konto - und beste Aussichten auf den Klassenerhalt. Seit sieben Spielen sind die nach der Hinrunde schon abgeschriebenen Mainzer ungeschlagen (fünf Siege, zwei Remis). In der Rückrunde haben sie mit bislang 27 Punkten eine bessere Ausbeute als Borussia Dortmund (26) und RB Leipzig (26).

Sportdirektor Martin Schmidt war aber trotz der Freude über den Bayern-Sieg bemüht, die Euphorie zu bremsen. "Man hat einen guten Schritt gemacht, aber man ist noch nicht im Ziel dieses Marathons", sagte der Schweizer. Die Nachholpartie gegen Mitkonkurrent Hertha BSC am 3. Mai sei "das wichtigste Spiel, das jetzt ansteht. Es bleibt steil bis zum Ende, es kann noch alles passieren."

Svensson wollte sich deshalb auch auf Rechenspiele gar nicht einlassen. "Ich war in der Schule nicht der Allerbeste in Mathe, deswegen lasse ich die ganzen Rechenspiele weg", sagte der 41-Jährige. Reitet Mainz die Erfolgswelle so konsequent weiter, ist die Rechnung ja auch ganz einfach.

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