14.02.2021 11:20 Uhr

"Yes, wie geil": Werder macht hinten dicht

Ömer Toprak ist der Turm in der Abwehr bei Werder Bremen
Ömer Toprak ist der Turm in der Abwehr bei Werder Bremen

Die triste Nullnummer gegen den SC Freiburg war für den SV Werder Bremen im Abstiegskampf weder Fisch noch Fleisch. Mut macht die neue defensive Stabilität der Grün-Weißen.

Kein Dreier, kaum Chancen, keine Tore - doch Florian Kohfeldt war mit dem Auftritt seines Teams ziemlich zufrieden. "Wenn ich in Block 51 gesessen hätte, wäre ich nicht nach Hause gefahren und hätte gesagt: 'Yes, wie geil'", sagte der forschen Fußball liebende Trainer von Werder Bremen nach der tristen Nullnummer gegen den SC Freiburg zwar, die defensive Null stand diesmal aber über allem.

Durch das torlose Remis gegen die zuletzt so starken Breisgauer blieb Werder zum vierten Mal hintereinander ungeschlagen - und profitierte dabei von seiner neuen Stabilität vor dem eigenen Tor. Während die Grün-Weißen in der vergangenen Saison mit 69 Gegentoren noch die Schießbude der Liga stellten, haben in dieser Spielzeit nur fünf Teams weniger Treffer kassiert. Das 0:0 gegen Freiburg war für Werder bereits das vierte Zu-Null-Spiel.

Sicherlich sei offensiv vieles noch ausbaufähig gewesen, meinte Kohfeldt: "Wir haben das aber alles gemacht, ohne unsere defensive Stabilität zu verlieren. Damit muss ich zufrieden sein."

Die Abwehr hält plötzlich dicht - und könnte zum größten Bremer Trumpf im Abstiegskampf werden. "Es ist noch lange nicht geschafft, in der Liga zu bleiben, ohne in eine große Drucksituation zu kommen", sagte Kohfeldt angesichts der sechs Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz: "Stand heute war das bislang aber so, dafür ist die defensive Stabilität extrem wichtig."

Ömer Toprak als Turm in der (Abwehr-)Schlacht

Großen Anteil daran hat die Defensivzentrale um den seit Wochen formstarken Ömer Toprak. Zudem bilden Marco Friedl, der Kapitän Niklas Moisander inzwischen dauerhaft aus der Startelf gedrängt hat, und Milos Veljkovic ein verlässliches Duo in der Bremer Innenverteidigung. Bis auf einen Abschluss von Nils Petersen kam Europacup-Aspirant Freiburg zu keiner einzigen nennenswerten Torchance.

Wer Florian Kohfeldt kennt, der weiß, wie sehr er auf Offensivfußball steht. Mutig vorne drauf gehen, schöne Kombinationen, Tore am Fließband. Und nichts von alledem, beteuerte der 38-Jährige nach dem Freiburg-Spiel und schlug sich quasi als Beleg dafür auf sein Herz, habe sich geändert.

Aber hier, so Kohfeldt und tippte sich dann an die Stirn, "mussten wir leider ein bisschen anders rangehen. Denn das erklärte Ziel war, erst eine erhöhte defensive Stabilität zu erreichen und diese Mentalität in jeden Spieler komplett reinzukriegen".

Im nächsten Schritt wird es darum gehen, vorne wieder mehr Torgefahr zu erzeugen. "In den letzten Spielen konnte man bereits sehen, dass wir Fortschritte machen", sagte Angreifer Milot Rashica, der erstmals seit dem neunten Spieltag wieder in der Liga von Beginn an spielte: "Wenn wir so weitermachen, wird in den nächsten Spielen auch wieder einer reingehen." Die nächste Gelegenheit dazu bietet sich am kommenden Sonntag in Hoffenheim.

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten