07.02.2021 11:25 Uhr

Rose nach Rotation plötzlich in der Kritik

Gladbach-Coach Marco Rose erntete Kritik
Gladbach-Coach Marco Rose erntete Kritik

Marco Rose erntete nach der Derby-Niederlage Kritik für seine Rotation. Weil zudem die Zukunft des Gladbach-Trainers ungeklärt ist, wächst die Ungeduld.

Der Name Marco Rose fiel an keiner Stelle, doch der Adressat war nicht schwer zu erraten. "Wer das Derby als idealen Zeitpunkt für ein Rotationsexperiment ansieht, hat Borussia Mönchengladbach nicht verstanden", teilte der FPMG Supporters Club nach der Pleite gegen den alten Rivalen 1. FC Köln kurz und knapp mit und fügte nur noch ein weiteres Wort hinzu: "Textende".

Kein Zweifel: Der Frust bei den Fans saß direkt nach dem 1:2 (1:1) tief, der Kommentar der einzigen von Borussia anerkannten Dachorganisation für Gladbach-Anhänger sprach Bände. Gleich auf sieben Positionen hatte Rose seine Startelf im Vergleich zum Pokalsieg in Stuttgart verändert. Zu viel für viele Borussia-Fans, die das Derby als wichtigstes Spiel des Jahres betrachten.

Rose ist am Niederrhein zweifellos noch immer äußerst beliebt, der Einzug ins Achtelfinale der Champions League ist vor allem sein Werk. Doch auch er ist nicht unantastbar.

Weil der 44-Jährige zudem seit Wochen eine klare Aussage zu seiner Zukunft vermeidet, wächst die Ungeduld. Rund um das Derby reagierte Rose zunehmend genervt auf die immer gleichen Fragen nach einem möglichen Wechsel zu Borussia Dortmund.

Seine Rotation verteidigte Rose dafür umso vehementer. "Wenn man verliert, kommt das Thema natürlich in diese Richtung auf. Aber ich kenne die Jungs, und wir haben Vertrauen. Sie haben im Training einen sehr guten Eindruck gemacht. Ich glaube nicht, dass wir deswegen das Spiel verloren haben", sagte er.

Zumal es für einige Wechsel gute Argumente gab. Die in die Startelf gerückten Tony Jantschke und Patrick Herrmann etwa kennen als Ur-Borussen die Bedeutung des Derbys genau. Doch letztlich machte sich das Fehlen von Jonas Hofmann, Marcus Thuram, Alassane Pléa oder Ramy Bensebaini doch bemerkbar. Sogar FC-Schlussmann Timo Horn meinte: "Gladbach hat viel durchgewechselt. Das war für uns die Möglichkeit, zum Erfolg zu kommen."

Für Rose war es somit ein schwarzer Tag, zumal das Rätselraten um seine Zukunft zur unendlichen Geschichte wird. Am Sky-Mikrofon schwieg er nach der dritten Nachfrage einfach. "Können wir jetzt zum Fußball kommen und weitermachen? Wir haben doch jetzt ungefähr fünf Minuten über alles geredet", sagte er schließlich, ehe er am nächsten Mikrofon die gleichen, nur anders formulierten Fragen beantworten musste.

Der frisch aus dem Urlaub zurückgekehrte Max Eberl gab sich dagegen betont gelassen. Die Wahrscheinlichkeit eines Verbleibs von Rose liege bei "98 Prozent", sagte der Sportdirektor der Borussia im Aktuellen Sportstudio des ZDF zuversichtlich.

Eberl betonte aber auch, die Borussia wolle für die weitere Planung "so schnell wie möglich eine Entscheidung" haben, auch wenn niemand "unter Druck" gesetzt werde. Den Druck bekam Marco Rose ohnehin von anderer Seite.

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