10.01.2021 12:18 Uhr

Leipzig trauert verpasster Tabellenführung nicht hinterher

Julian Nagelsmann richtet den Blick nach der Pleite gegen den BVB nach vorn
Julian Nagelsmann richtet den Blick nach der Pleite gegen den BVB nach vorn

RB Leipzig hat die Vorlage von Bayern München nicht genutzt und gegen den direkten Konkurrenten Borussia Dortmund verloren. Der verpassten Tabellenführung trauerte Trainer Julian Nagelsmann aber nicht lange hinterher.

Julian Nagelsmann hakte die vergebene Großchance auf den Platz an der Sonne schnell ab. "Die Tabellenführung ist nicht das Entscheidende", erklärte der Coach von RB Leipzig nach der durchaus verdienten 1:3 (0:0)-Niederlage gegen den Mit-Konkurrenten Borussia Dortmund. Er konnte gut damit leben, Spitzenreiter Bayern München, der zuvor gepatzt hatte, an diesem Wochenende nicht überholt zu haben. Nagelsmann weiß, dass die Saison noch lang ist und was er im Titelkampf zu tun hat.

"Du sagst immer: 'Wenn Bayern nicht punktet, musst du da sein.' Das waren wir jetzt nicht", so Nagelsmann mit Bezug auf den 2:3-Ausrutscher der Münchner vom Freitag bei Borussia Mönchengladbach: "Aber wir haben nichts an Boden verloren, auch was die Konstellation auf den anderen Plätzen angeht." Die Einschätzung ist nicht falsch, denn RB steht mit 31 Zählern als Zweiter weiterhin zwei Punkte hinter den Bayern. Nur auf den Vierten aus Dortmund wurden eben drei Punkte eingebüßt - und drei weitere beträgt noch der Abstand.

Poulsen rechnet mit engem Titelkampf

"Es wird eng, das sieht man jetzt schon. Viele Mannschaften können auch bei großen Gegnern Punkte holen und es ist nicht klar, wer vorne ist", sagte RB-Stürmer Yussuf Poulsen bei "Sky": "Nach wie vor ist Bayern aber immer noch Bayern und wir wissen, die werden ihre Punkte holen. Wir müssen versuchen, da mitzugehen." Mit Union Berlin (5.) und dem VfL Wolfsburg (6.) sind zwei Teams aus dem oberen Tabellendrittel die letzten beiden Gegner der ersten Saisonhälfte. Da sollte RB nicht erneut straucheln.

Auch gegen Dortmund hätte Leipzig nicht verlieren müssen. Nach zuvor acht Liga-Spielen ohne Niederlage wäre schon im ersten Durchgang mehr möglich gewesen. Die Gastgeber hatten viel mehr Ballbesitz, spielten sich aber keine Chancen heraus - im zweiten Abschnitt drehte Dortmund um den Doppeltorschützen Erling Haaland (71./84.) dann auf und RB erlaubte sich zu viele Ballverluste.

Der Führungstreffer von Jadon Sancho (55.) war der Wirkungstreffer, von dem sich die Nagelsmann-Elf nicht mehr erholte. Ein "kleiner Bruch" sei dann im Spiel gewesen, sagte der Trainer im "ZDF": "Da merkst du in so einem Spitzenspiel, dass es schwierig wird, das noch zu gewinnen. Da lässt du vielleicht etwas den Kopf hängen - das ist auch ganz normal."

Erfreulich war an diesem insgesamt bitteren Abend der erste Bundesliga-Treffer von Sturm-Neuzugang Alexander Sörloth. Der eingewechselte Norweger drückte den Ball in der 89. Minute zum 1:3 über die Linie - und der Trainer hofft schon auf mehr von dem 20-Millionen-Euro-Mann: "Vielleicht war das jetzt der erste Schritt und der zweite, dritte und viele weitere werden dann folgen." Feuerkraft kann Nagelsmann im Rennen um die Schale jedenfalls gut gebrauchen.

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