03.01.2021 20:26 Uhr

Rückstand gedreht: Bayern gewinnt irres 7-Tore-Spektakel

Lewandowski traf doppelt für den FC Bayern
Lewandowski traf doppelt für den FC Bayern

Dem FC Bayern drohte gegen freche Mainzer ein kapitaler Fehlstart, doch dann schlug der Triple-Gewinner zurück. Mit einem 5:2 verteidigte der Rekordmeister die Bundesliga-Spitze.

Robert Lewandowski klatschte erleichtert seine Teamkollegen ab. Mit einem weiteren Doppelpack hatte der Weltfußballer entscheidenden Anteil daran, dass Bayern München einen krachenden Fehlstart seines Unternehmens Triple-Verteidigung 2021 gerade noch verhindert hat. Der Titelsammler hatte beim 5:2 (0:2) gegen den frechen Außenseiter FSV Mainz 05 viel mehr Probleme als erwartet. Doch auf die Mentalität des FC Nimmersatt wie auf Lewandowski war Verlass.

"In der zweiten Halbzeit sind wir mit einer komplett anderen Einstellung rausgekommen, das war in der ersten Hälfte zu wenig", sagte Joshua Kimmich bei "Sky": "Wichtig war, dass wir eine Reaktion zeigen. Und wir hatten Glück, dass Mainz nicht das dritte Tor macht."

Jonathan Burkardt (32.) und Alexander Hack (44.) brachten den frechen Außenseiter, der keines seiner jüngsten sechs Pflichtspiele gewonnen hatte, verdient in Führung. Doch die Münchner kamen auch nach dem achten Rückstand in der Liga in Serie zurück und verhinderten die erste Heimpleite seit über 13 Monaten: Mittelfeld-Boss Kimmich (50.), Sorgenkind Leroy Sané (56.), der eingewechselte Niklas Süle (70.) und eben Lewandowski (75., Foulelfmeter/82.) trafen.

Kimimch mahnt: Solche Spiele kosten Kraft

"Wir wissen immer, dass wir das Spiel noch drehen können. Aber", betonte Kimmich, "so kostet es natürlich Kraft." Die zweite Hälfte, so Trainer Hansi Flick, sollte "Selbstvertrauen geben" für die kommenden Aufgaben. Mainz-Interimscoach Jan Siewert musste indes seine Schützlinge trösten: "Wir haben alles versucht, aber man muss die Qualität der Bayern respektieren."

Siewert, Platzhalter für den neuen Trainer Bo Svensson, wollte die Bayern mutig "unter Druck setzen" - und das tat seine Mannschaft bravourös. Der Trainer wählte vor der Viererkette eine klassische Raute, die die Räume geschickt verengte. Das Münchner Mittelfeld mit Kimmich, der erstmals seit Anfang November in der Startelf stand, und Corentin Tolisso kam häufig nicht hinterher.


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In der fünften Minute musste Bayern-Kapitän Manuel Neuer erstmals gegen Burkardt retten. In der Folge entwickelte sich ein Spiel, das viel offener war als von allen erwartet. Siewert hatte befürchtet, dass Mainz "auch mal tiefer stehen müssen" würde, doch das war lange nicht der Fall. Auch wenn die Offensivstars der Münchner um Sané, der Kingsley Coman (Zerrung) ersetzte, aufgrund ihrer Klasse zu Chancen kamen.

FC Bayern bangt um Gnabry

Beim 0:1 fühlte sich Jerôme Boateng von Burkardt regelwidrig gerempelt; der Rekordmeister protestierte lautstark, aber vergeblich. Der bis dahin unauffällige Lewandowski hatte den Ausgleich auf dem Fuß (36.). Doch Profidebütant Finn Dahmen, der FSV-Stammkeeper Robin Zentner (Rücken) gut vertrat, parierte stark. Schon Robin Quaison hätte erhöhen können (40.), was dann Hack nach dem Freistoß von Daniel Brosinski per Kopf tat.

Nach der Pause verhinderte Neuer gegen 05-Kapitän Danny Latza das 0:3 (48.). Es war der endgültige Weckruf für die Bayern, die mit dem eingewechselten Leon Goretzka im Mittelfeld zur Aufholjagd bliesen. Lewandowski legte für Kimmich auf, der per Kopf zum Anschluss traf. Der Mittelfeld-Chef bereitete für Sané vor, der wie einst Arjen Robben von rechts nach innen zog und aus 18 Metern kunstvoll vollstreckte.


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Mainz blieb mutig, Quaison traf die Latte (59.). Erst ein Gewaltschuss des aufgerückten Süle wendete letztlich das Blatt. Ein Foul von Leandro Barreiro an Serge Gnabry führte zum Elfer, den "Lewy" sicher zu seinem 18. Saisontreffer verwandelte. Gnabry humpelte danach angeschlagen vom Platz, zog sich laut Flick eine Verletzung am Schienbein zu, Lewandowski legte Tor Nummer 19 nach.

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