23.12.2020 11:17 Uhr

Endgültiger Abschied? Stevens hofft auf Nachfolger

Huub Stevens ist der Jahrhunderttrainer des FC Schalke 04
Huub Stevens ist der Jahrhunderttrainer des FC Schalke 04

Mit einem Erfolgserlebnis hat sich Huub Stevens als Aushilfstrainer bei Schalke 04 verabschiedet. Sein Nachfolger soll möglichst schnell kommen.

Diesmal soll der Abschied endgültig sein. Noch einmal will Huub Stevens nicht auf der Trainerbank von Schalke 04 Platz nehmen, wenn nach der kurzen Winterpause der Kampf gegen den vierten Abstieg der Vereinsgeschichte weitergeht.

"Ich hoffe doch, dass sie in der Zeit einen neuen Trainer gefunden haben", sagte der 67-Jährige nach dem 3:1 (1:0) im Zweitrundenspiel des DFB-Pokals gegen den Regionalligisten SSV Ulm und fügte schmunzelnd an: "Sonst muss ich wieder meine Lizenz verlängern."

Für seinen Herzensverein hatte der Jahrhunderttrainer seine eigentlich abgelaufene Arbeitsberechtigung noch einmal bis zum Jahresende verlängern lassen, um in der größten Krise seit über 30 Jahren auszuhelfen.

Doch Weihnachten will Stevens zu Hause in Eindhoven mit seiner Ehefrau Toos feiern, ohne über Training und Taktik der Königsblauen nachdenken zu müssen. Sein Nachfolger soll gleich nach den Feiertagen übernehmen, der Schweizer Christian Gross, der zuletzt in Saudi-Arabien und Ägypten tätig war, ist der Favorit.

FC Schalke 04 sucht einen "harten Hund"

Der Trainertyp "harter Hund" ist offenbar für die Mission Impossible auf Schalke gefragt, nach 29 Bundesligaspielen in Folge ohne Sieg doch noch den Klassenerhalt zu schaffen. Stevens will seine "Eindrücke" aus dem Fünf-Tage-Intermezzo als Interimscoach weitergeben, "welcher Trainertyp gebraucht" werde, und deshalb "in den kommenden Tagen das eine oder andere Telefonat führen". Schließlich steht der UEA-Cup-Sieger von 1997 jetzt wieder als Aufsichtsrat in der Verantwortung.

Eigentlich wollte der angeschlagene Sportvorstand Jochen Schneider seinen vierten Trainer der Saison nach den Fehlgriffen David Wagner und Manuel Baum sowie der "Aushilfe" Stevens noch vor Weihnachten vorstellen. Ein Routinier mit klaren Ansagen und Erfahrungen im Abstiegskampf - so lautete das Anforderungsprofil.

Zudem soll der "Feuerwehrmann" angesichts der rund 240 Millionen Euro Schulden und der noch laufenden Verträge von Wagner und Baum ein möglichst niedriges Grundgehalt und eine hohe Prämie für den Erfolgsfall erhalten.

Stevens jedenfalls war es wichtig, mit dem Einzug ins Achtelfinale für einen kleinen Aufheller in dunklen Zeiten gesorgt zu haben. "Ein Sieg hilft immer", sagte der Niederländer. Denn die mentale Aufbauarbeit bei seinen Sieglos-Schalkern sei auch für einen Routinier nicht leicht, meinte er mit einem Augenzwinkern: "Es ist schwer für einen alten Trainer, die Spieler vom Boden hochzuziehen."

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