20.12.2020 10:54 Uhr

FSV-Krise: Alarmstufe Rot beim Karnevalsverein

Beim FSV läuten die Alarmglocken
Beim FSV läuten die Alarmglocken

Noch nie stand der FSV Mainz 05 so schlecht da, die Rheinhessen taumeln dem Abgrund entgegen. Nach schwachen Auftritten gegen direkte Konkurrenten rückt auch die Trainerfrage wieder in den Vordergrund.

Es herrscht Alarmstufe Rot am Bruchweg, der FSV Mainz 05 taumelt dem Abgrund entgegen - doch offenbar ist dies bei den akut abstiegsgefährdeten Rheinhessen trotz des katastrophalen Saisonstarts noch nicht jedem bewusst. Und so knöpfte sich Abwehrspieler Alexander Hack nach der nächsten frustrierenden Pleite wütend seine Mitspieler vor - die Nerven lagen nach dem 0:1 (0:0) gegen Werder Bremen blank.

"Man hat das Gefühl, dass nicht jeder weiß, worum es hier geht", schimpfte Hack und forderte: "Jeder muss sich jetzt über die Winterpause klar machen, was das für den Verein bedeutet. Da muss jeder eine andere Einstellung an den Tag legen." Und auch Teamkollege Robin Quaison stimmte zu. "Das war in allen Belangen nicht gut genug", monierte der Schwede: "Wir können so nicht weitermachen."

Mainz verliert alle "Sechs-Punkte-Spiele"

Es steht wahrlich schlimm um die 05er. Sechs Punkte nach 13 Spielen, schlechtester Saisonstart der Mainzer Bundesliga-Geschichte, dazu seit drei Partien torlos und noch ohne Heimsieg. Der Relegationsplatz ist schon vier Zähler entfernt - einzig der historischen Sieglosserie von Schalke 04 ist es zu verdanken, dass die Mainzer "nur" Vorletzter sind.

Was aus Mainzer Sicht aber am schlimmsten wog: Gegen Werder bestritten sie das dritte sogenannte "Sechs-Punkte-Spiel" gegen einen direkten Konkurrenten im Keller in den vergangenen Wochen - und durch den späten Treffer des Bremer Bundesliga-Debütanten Eren Dinkci (90.) ging auch das dritte verloren.

"Wer gegen Bielefeld, Köln und Bremen verliert, hat es ganz schwer, in der Bundesliga zu bleiben", klagte Sportvorstand Rouven Schröder. Vor allem der uninspirierte Auftritt gegen Werder nach der Pause schlug ihm aufs Gemüt. "Den Anspruch, das Spiel zu gewinnen, haben wir in der zweiten Halbzeit nicht gezeigt", sagte er: "Das ist frustrierend. Das können wir für uns definitiv nicht so gelten lassen."

Bayern, BVB und RB Leipzig warten schon

Es ist die Aufgabe des Trainers, der Mannschaft diesen Siegeswillen zu vermitteln - auf Jan-Moritz Lichte dürften deshalb ungemütliche Tage zukommen, ganz ungeachtet des Ausgangs der Zweitrundenpartie im DFB-Pokal am Mittwoch gegen den VfL Bochum. Nach dem zweiten Spieltag hatte er das Amt von Achim Beierlorzer übernommen, einen richtigen Umschwung konnte er nicht einleiten.

"Ich ärgere mich über das Spiel. Ich bin überhaupt nicht zufrieden mit der Punktausbeute die wir erarbeitet haben, seit ich hauptverantwortlich bin", sagte Lichte zwar, betonte aber hinsichtlich seiner Jobsicherheit: "Über diese Dinge mache ich mir keine Gedanken."

Doch ganz egal, wer im neuen Jahr auf der Mainzer Bank sitzt - leichter wird der Kampf um den Klassenerhalt nicht. Erst müssen die 05er nach der kurzen Winterpause zum Rekordmeister Bayern München, danach warten im Januar noch Borussia Dortmund, RB Leipzig und der VfL Wolfsburg, allesamt Spitzenteams aus dem oberen Tabellendrittel. Punkten müssen die Mainzer trotzdem - und das ganz dringend.

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