19.12.2020 17:40 Uhr

Werder atmet nach Last-Minute-Sieg im Krisengipfel auf

Werder Bremen entschied das Spiel gegen Mainz 05 spät für sich
Werder Bremen entschied das Spiel gegen Mainz 05 spät für sich

Ein Joker erlöste Werder Bremen, Eren Dinkci sorgte in der 90. Minute für den 1:0-Sieg beim FSV Mainz 05.

Der Mann des Tages stand im Mittelpunkt der Jubelorgien der Spieler von Werder Bremen. Kaum war der so erlösende Schlusspfiff ertönt, stürmten die Profis der Hanseaten auf Matchwinner Eren Dinkci zu. Der Joker, der in seinem ersten Bundesligaspiel in der 90. Minute den 1:0 (0:0)-Sieg beim FSV Mainz 05 unter Dach und Fach brachte, konnte sich vor Gratulanten kaum retten.

"Er ist ein ruhiger, bodenständiger Typ", meinte Teamkollege Maximilian Eggestein bei "Sky" über Dinkci. Auch Trainer Florian Kohfeldt herzte den 19-Jährigen innig und tätschelte ihm anerkennend die Wange. Eine Talfahrt von vier Pleiten in Folge wurde dank des Teenagers gestoppt.

Und während die Bremer um ihren Mann des Tages feierten, musste der Mainzer Trainer Jan-Moritz Lichte wenige Meter entfernt wieder einmal Aufbauarbeit leisten. Denn die Lage für die Rheinhessen wird immer bedrohlicher. "Das war in allen Belangen nicht gut genug. Es gibt keine Entschuldigungen mehr, wir müssen alles besser machen. Wir können so nicht weitermachen", sagte ein enttäuschter Robin Quaison.

Nach dem 13. Spieltag haben die Rheinhessen nur sechs Punkte auf dem Konto, Bremen vergrößerte den Abstand auf acht Zähler. Und direkt zum Start ins neue Jahr wartet auf die 05er das Gastspiel bei Rekordmeister FC Bayern München. 

Kohfeldt hatte im Vorfeld von einem "absoluten Kampfspiel" gesprochen und angesichts der Negativserie gemeint: "Wir haben nun einiges zu gewinnen."

Entsprechend hatte der Coach sein Team eingestellt, Werder begann aggressiv und presste die Gastgeber extrem früh. Nach starker Vorarbeit von Yuya Osaka köpfte Joshua Sargent (9.) genau in die Arme von Mainz-Keeper Robin Zentner.

Gebre Selassie zieht mit Pizarro gleich

Ein Jubiläum und einen Rekord zugleich durfte Werder-Kapitän Theodor Gebre Selassie feiern: Mit seinem 250. Auftritt im grün-weißen Trikot zog der Tscheche mit Klublegende Claudio Pizarro als Ausländer mit den meisten Bundesligaeinsätzen gleich.

Bei Mainz hatte Lichte nach dem 0:0 bei Hertha BSC am Dienstag Toptorjäger Jean-Philippe Mateta wieder in die Startelf beordert.

Nach überstandener erster Bremer Druckphase kam Mainz besser ins Spiel, gefährlich wurde es aber wieder auf der Gegenseite. Nach einer Ecke kam Sargent (26.) völlig frei zum Kopfball, vergab die große Chance zur Führung aber kläglich. Für die größte Mainzer Gelegenheit vor der Pause sorgte Robin Quaison (34.), sein Schuss kullerte knapp am rechten Pfosten vorbei.

Auch nach der Pause war das Spiel offen, auch wenn beide Teams selten zwingend wurden. Vor allem die Mainzer, die in der Vorsaison am 33. Spieltag gegen Bremen den Klassenerhalt perfekt gemacht und ihren letzten Heimsieg gefeiert hatten, waren immer mehr auf Sicherheit bedacht. Bremen machte aus dem zunehmenden Ballbesitz aber zu wenig, es fehlten zündende Ideen, ehe Dinkci traf.

Vor der kurzen Winterpause sind beide Teams noch in der zweiten Runde des DFB-Pokals gefordert. Mainz empfängt am Mittwoch (20:45 Uhr) den VfL Bochum, Bremen muss zur gleichen Zeit bei Hannover 96 ran.

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