16.12.2020 10:23 Uhr

Kramer über VAR: "Ich finde es eine Katastrophe"

Christoph Kramer hatte nach Spielschluss Gesprächsbedarf
Christoph Kramer hatte nach Spielschluss Gesprächsbedarf

Dank eines späten Doppelpacks von Lars Stindl erkämpfte sich Borussia Mönchengladbach noch ein 3:3 bei Eintracht Frankfurt. Gladbachs Christoph Kramer war nach Abpfiff jedoch ganz und gar nicht glücklich über den Punkt, sondern echauffierte sich über die Scheidsrichterleistung.

"Ich finde es eine Katastrophe. Unentschieden nach dem Spielverlauf. Ich will heute nicht zu viel über den Schiedsrichter meckern, er darf auch nie eine Ausrede sein. Aber das sehe ich wirklich anders heute", begann der Weltmeister von 2014 bereits spürbar verärgert seine Analyse nach Spielschluss bei "Sky".

Stein des Anstoßes war der 2:1-Treffer der Eintracht. In der 24. Minute brachte André Silva die Gastgeber nach einem weit ausgeführten Freistoß mit einem wuchtigen Rechtsschuss in Führung. Sofort protestierten mehrere Spieler der Gäste bei Schiedsrichter Benjamin Cortus, weil der Ball bei der Freistoßausführung nicht geruht hatte.

VAR sorgt abermals für Diskussionen

"Mir wurde die Szene zwei Millionen Mal in meiner Karriere abgepfiffen, bei uns hören zwei Spieler auf zu laufen", drückte Kramer sein Unverständnis aus. Er habe Cortus nach dem Treffer noch gesagt "'bitte guck es dir an, der Ball rollt.'"

Sowohl der Schiedsrichter selbst als auch sein Video-Assistent Dr. Robert Kampka nahmen jedoch keine Überprüfung des Tores vor, da dieser Fall, bei dem ein Tor aus einer nicht korrekt ausgeführten Spielfortsetzung erzielt wird, nicht im VAR-Protokoll vorgesehen ist.

"Er hat es nicht gemacht - und ein Tor gegen die Frankfurter Mannschaft, das stellt den kompletten Spielverlauf sowas von auf den Kopf. Dass der VAR nicht eingreifen darf, ist ja der absolute Wahnsinn", kommentierte Kramer kopfschüttelnd.

Der 29-Jährige erhielt prompt Zuspruch von "Sky"-Experte Dietmar Hamann, der mit dem Vorgehen ebenfalls nicht einverstanden war: "Mir stellt sich die Frage, macht es die Sache so viel gerechter? Es geht darum, die ganze Sache gerechter zu machen und Tore zu annullieren, die so nicht fallen durften. Da gehört das heute dazu. Ich wusste nicht, dass der Videobeweis da nicht eingreifen kann, aber es macht keinen Sinn."

Auch der 1:1-Ausgleich nur 180 Sekunden zuvor brachte Kramer auf die Palme. Cortus hatte nach einem Handspiel von Stefan Lainer auf Foulelfmeter für die Frankfurter entschieden, den André Silva verwandelte. "Wir kriegen Gegentore heute! Aus einem Zentimeter kriegt er den Ball an die Hand, das ist brutal ärgerlich, auch wenn es ein Elfmeter ist", zeterte der Mittelfeldspieler.

Der turbulente Spielverlauf habe bei in den Köpfen der "Fohlen" Unruhe ausgelöst, schilderte Kramer: "Nach der unfassbaren Fehlentscheidung hast du das Gefühl, du musst, handelst überstürzt und machst einen katastrophalen Fehler, dann steht's 3:1." Im Endeffekt müsse man aber froh sein, noch einen Punkt eingefahren zu haben.

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