13.12.2020 10:34 Uhr

Kampf um Weihnachtsurlaub trübt Leipzigs Freude

RB Leipzig setzte sich gegen Werder Bremen durch
RB Leipzig setzte sich gegen Werder Bremen durch

RB Leipzig erreicht zum Jahresende alle Ziele. Doch der Kampf um den Weihnachtsurlaub seiner Spieler trübt beim Spitzenteam aus Sachsen die Freude. Eine Klage steht im Raum.

Zu Bayern München aufgeschlossen und im eigenen Stadion alle Spiele gewonnen - doch von purer Freude konnte nicht die Rede sein. Bei RB Leipzig rumorte es nach dem 2:0 (2:0) gegen Werder Bremen gewaltig. Der Verein kämpft um den Weihnachtsurlaub für seine Spieler, will zur Not sogar klagen. "Es gibt einige Spieler bei uns, die haben ihre Familien im vergangenen Jahr zum letzten Mal gesehen", sagte Trainer Julian Nagelsmann.

Leipzig will für das Pokalspiel beim FC Augsburg am 22. Dezember unbedingt einen neuen Termin im Januar ausmachen, damit die Profis zumindest eine Woche Weihnachtsurlaub bekommen. Doch Augsburg weigert sich. "Wir wären auch bereit, ähnlich wie Leverkusen noch Klage einzureichen", erklärte Geschäftsführer Oliver Mintzlaff.

Leverkusen hatte vor dem Bundesgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) eine Verlegung des Zweitrundenspiels gegen Eintracht Frankfurt erwirkt, spielt nun statt am 23. Dezember am 12. Januar Vor Leverkusen hatte auch Rekordmeister München einen neuen Termin für sein Spiel gegen Holstein Kiel (13. Januar) erhalten. "Für uns gelten die gleichen Argumente wie für Bayern und Leverkusen", sagte Mintzlaff.

RB Leipzig "surft auf einer dynamischen Welle"

Sportlich kann es für Leipzig derzeit kaum besser laufen. "Wir surfen auf einer dynamischen Welle", erklärte Nagelsmann die enorme Konstanz. Seine Spieler zeigten nach den intensiven Wochen mit dem Einzug ins Achtelfinale der Champions League kaum Schwächen und spulen das Pensum weiter wie gut geölte Maschinen ab.

"Wir haben ein erfolgreiches 2020 hinter uns und versuchen das Jahr jetzt erfolgreich zu beenden", sagte Nagelsmann vor der Rückkehr zu seinem Ex-Klub TSG Hoffenheim am Mittwoch.

Auch die Spieler versprühten nach dem völlig verdienten Sieg über Werder Selbstbewusstsein. "Wir haben einen guten Kader, können rotieren", sagte Nationalspieler Marcel Halstenberg. "Wir haben im Moment richtig Lust, Fußball zu spielen. Wir versuchen immer, aufs nächste Tor zu gehen", meinte Yussuf Poulsen.

Poulsen war der entscheidende Mann auf dem Platz. Der dienstälteste RB-Profi holte gegen Ludwig Augustinsson den wichtigen Elfmeter heraus, den Marcel Sabitzer (26.) zum 1:0 verwandelte. Wiederum Poulsen verlängerte kurz vor der Halbzeit mit der Hacke zu Dani Olmo, der das beruhigende 2:0 (41.) erzielte.

Bremens Coach Florian Kohfeldt regte sich über die Elfmeter-Entscheidung so laut auf, dass man seine Worte noch in der hintersten Stadionecke verstand. "Er geht doch nur hoch. Das gibt es doch gar nicht", schrie Kohfeldt. Nach Ansicht der TV-Bilder musste der Coach jedoch anerkennen, dass Augustinsson Poulsen den Arm ins Gesicht geschlagen hatte, und zeigte Größe: "Sorry für meine Emotionen. Ich habe mich mich beim Schiri schon entschuldigt."

Werder war in der Offensive erschreckend harmlos und blieb auch im achten Spiel in Folge ohne Sieg. Die Sorgen an der Weser wachsen, am Dienstag kommt Borussia Dortmund (20.30 Uhr). Leipzigs Abwehr hingegen geriet nie in Gefahr und gewann jeden entscheidenden Zweikampf.

Und die Sachsen könnten bald noch stärker werden: Offenbar ist man sich mit dem ungarischen Toptalent Dominik Szoboszlai (20) einig. Der torgefährliche Mittelfeldspieler vom Bruderklub Red Bull Salzburg, an dem auch Real Madrid und Bayern München interessiert sein sollen, kommt angeblich noch in der Winterpause. "Ich kann sagen, dass wir uns mit ihm beschäftigen", gab Mintzlaff zu.

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