10.12.2020 09:36 Uhr

Trotz Insolvenz: Lautern steht vor neuem Schuldenberg

Der 1. FC Kaiserslautern ist weiterhin in einer bedrohlicher finanziellen Lage
Der 1. FC Kaiserslautern ist weiterhin in einer bedrohlicher finanziellen Lage

Anfang der Woche schloss der 1. FC Kaiserslautern sein Insolvenzverfahren ab und befreite sich damit von allen Schulden. Trotzdem ist die finanzielle Lage der Pfälzer weiterhin extrem angespannt.

Wie der "kicker" am Donnerstag berichtete, liegt beim eingetragenen Verein auch nach dem Insolvenzverfahren eine erdrückende Schuldenlast vor. Der jüngste Schuldenschnitt betraf nämlich nur die ausgegliederte Kapitalgesellschaft, in der die Fußballmannschaft seit September 2018 organisiert ist. 

Der e.V. hält als Muttergesellschaft zwar die Mehrheit an der 1. FC Kaiserslautern GmbH & Co. KGaA, war aber selbst nicht Teil des Insolvenzverfahrens vor dem Amtsgericht Kaiserslautern. Somit muss der Verein seinen eigenen Verbindlichen in voller Höhe nachkommen.

Dem Blatt zufolge kommen in den nächsten Jahren finanzielle Verpflichtungen in Höhe von fast fünf Millionen Euro auf den e.V. zu. Allein 1,9 Millionen Euro gehen auf eine Fananleihe zurück, die im Jahr 2022 fällig wird. Drei Millionen Euro stehen demnach dem Finanzunternehmen Quattrex zu.

Dem Investitionsunternehmen aus Stuttgart hätte der FCK ursprünglich sogar 6,9 Millionen Euro geschuldet. Da diese Forderung den Verein allerdings in die Insolvenz getrieben hätte, einigte man sich bereits auf eine Reduzierung der Verbindlichkeit.

1. FC Kaiserslautern entgeht dem Totalabsturz

Doch da sich der Verein lediglich aus den Beiträgen seiner Mitglieder finanziert, sei selbst diese reduzierte Schuldenlast laut "kicker" für den e.V. nicht aus eigener Kraft zu stemmen. Die gerade erst entschuldete Kapitalgesellschaft müsse sich deshalb nun an der Tilgung der Schulden der Muttergesellschaft beteiligen.

Der 1. FC Kaiserslautern steckt seit Jahren in großen wirtschaftlichen Problemen. Im vergangenen Juni hatten die Roten Teufel einen Insolvenzantrag für die Profiabteilung gestellt und damit eine Sonderregelung des DFB genutzt. Wegen der allgegenwärtigen finanziellen Belastung der Corona-Pandemie entgingen die Pfälzer einem Punktabzug und konnten trotz Pleite den Klassenerhalt in der 3. Liga feiern. 

In der neuen Saison steht Lautern jedoch sportlich erneut unter Druck. Nach 14 Spielen belegt der deutsche Meister von 1997 lediglich den 14. Platz und liegt nur zwei Punkte vor den Abstiegsrängen.

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