30.11.2020 11:21 Uhr

Müdes Bayer mit Sorgen: "Auf der letzten Rille unterwegs"

Leverkusen gehen so langsam die Spieler aus
Leverkusen gehen so langsam die Spieler aus

Peter Bosz wirkte nach dem Schlusspfiff fast ebenso müde wie seine Mannschaft. Vorwürfe wollte und konnte der Trainer von Bayer Leverkusen seiner stark dezimierten Werkself nach dem kraftlosen 0:0 gegen Hertha BSC nicht machen.

"Heute war einfach nicht mehr drin. Das Ergebnis geht in Ordnung", gab der Niederländer zu. Sportdirektor Simon Rolfes pflichtete ihm bei: "Das Einzige, was wir nicht hinbekommen haben, war, im letzten Drittel richtige Entscheidungen zu treffen, vielleicht auch weil die Frische fehlte."

Bosz hatte kurzfristig auf gleich drei Stammkräfte verzichten müssen. Torjäger Lucas Alario (leichte Knieprobleme), Karim Bellarabi (Oberschenkelprobleme) und Nadiem Amiri (krank) standen zusätzlich zu den Langzeitverletzten nicht zur Verfügung. Bosz bot trotzdem eine namhafte Startelf auf, in die auch Lars Bender zurückkehrte - letztendlich fehlten Bosz aber neun etablierte Akteure. Zudem war die Ersatzbank nur mit vier Feldspielern besetzt.

"Es ist offensichtlich, dass wir personell mittlerweile auf der letzten Rille unterwegs sind", betonte Mittelfeldspieler Julian Baumgartlinger. Deswegen konnte Bosz "den Jungs keine Vorwürfe machen. Bis zum Ende haben wir gekämpft... Das war nicht einfach, weil wir auf der Bank keinen Stürmer mehr hatten, den wir hätten einwechseln können."

"Ich weiß ich gar nicht, wie die Tabelle aussieht"

So muss Bayer hoffen, dass sich das Lazarett so schnell wie möglich wieder lichtet. Bereits am Donnerstag wollen die Rheinländer in der Europa League bei der OGC Nizza den Einzug in die Zwischenrunde perfekt machen, am Sonntag geht es in der Bundesliga beim Krisenklub Schalke 04 weiter.

Dass Rückkehrer Lars Bender in der Nachspielzeit mit einem Kopfball nur um Zentimeter das Siegtor in einem zähen Spiel bei Temperaturen um den Gefrierpunkt verpasste und Bayer dadurch nicht zum Bayern-Verfolger Nummer eins avancierte, interessierte am späten Sonntagnachmittag trotzdem fast niemanden in der BayArena.

"Ich weiß ich gar nicht, wie die Tabelle aussieht. Das sollte uns auch gar nicht so viel interessieren", sagte Nationalspieler Jonathan Tah. "Die Möglichkeit war da, aber nach 34 Spieltagen ist es mir lieber", sagte Bosz zum verpassten Sprung auf Platz zwei.

Einzig Rolfes monierte nach dem Remis nach zuletzt fünf Dreiern in Folge: "Da hat der Lucky Punch gefehlt."

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