28.11.2020 22:34 Uhr

Klartext auf Schalke: "So kannst du nicht überleben"

Manuel Baum (l.) und Sascha Riether haben erkannt, dass der FC Schalke 04 kämpfen muss
Manuel Baum (l.) und Sascha Riether haben erkannt, dass der FC Schalke 04 kämpfen muss

Obwohl man sich in den ersten 35 Minuten gegen Borussia Mönchengladbach durchaus solide präsentierte, nach dem unglücklichen Rückstand Moral bewies und den Ausgleich erzielte, trottet der FC Schalke 04 nach 90 Minuten einmal mehr mit tief hängenden Köpfen vom Rasen. Sascha Riether aus der S04-Führungsriege übte sich daher nach der noch schmeichelhaften 1:4-Niederlage nicht in Zurückhaltung.

"Wir müssen einfach in den Abstiegsmodus schalten", stellte der Ex-Profi des FC Schalke 04 gegenüber "Sky" unmissverständlich klar und konkretisierte: "Wir bekommen fast jedes Spiel drei, vier Gegentore. So kannst du nicht überleben."

Um eine Lösungsformel für die sportlich prekäre Lage der nunmehr seit 25 Ligaspielen in Serie sieglosen Knappen war Riether nicht verlegen: "Wir müssen aggressiv gegen den Ball arbeiten und dann vorne das ein oder andere Tor schießen", so der 37-jährige Koordinator des Lizenzspielerbereichs.

Klingt eigentlich simpel, stellt für die Stars des FC Schalke allerdings derzeit eine schier unüberwindbare Hürde dar. Das offenbarte die Pleite gegen Gladbach.

Vor allem nach Standards bettelten die Königsblauen einmal mehr beinahe um Gegentore - ein Wunsch, den die Elf vom Niederrhein nur zu gerne erfüllte.

Auch von der anfänglich engagierten Gangart der Schalker war spätestens in der zweiten Halbzeit nur noch wenig zu sehen. Gladbach gewann letztlich sogar mehr direkte Duelle um den Ball (54,3 zu 45,3 Prozent). 

Einen Hoffnungsschimmer gibt es allerdings dennoch: Die zuletzt immer wieder gescholtene Laufleistung der Mannen aus Gelsenkirchen passte diesmal: Mit 256 Sprint brannte man 43 mehr als der Gegner aufs Geläuf, insgesamt absolvierte man zudem gut einen Kilometer mehr Strecke (117 km).  

Ein Umstand, der auch Riether offenbar nicht entgangen ist: "Wir machen in kleinen Schrittchen weiter und werden nächste Woche gegen Leverkusen wieder angreifen", erklärte der ehemalige Verteidiger. Auch Trainer Manuel Baum erkannte 30 "recht gute" Minuten, mahnte jedoch: "Bei uns stimmt Aufwand und Ertrag nicht. Wir waren selbst schuld daran, wie die Tore zustande gekommen sind." Nun sei es an der Zeit, sich darum zu kümmern, "wie wir die Klasse halten".

Rosig sind die Aussichten des Revierklubs allerdings nicht. Durch den Überraschungssieg des 1. FC Köln bei Borussia Dortmund rutschte man auf den letzten Tabellenplatz, nächster Gegner ist mit Bayer Leverkusen ein dicker Brocken.

Spätestens gegen den FC Augsburg (13. Dezember), den SC Freiburg (16. Dezember) und Arminia Bielefeld (19. Dezember) muss das Ruder herumgerissen werden. Ansonsten dürften sich auch die von Riether benannten "kleinen Schrittchen" bald im Sande verlaufen.

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