24.11.2020 11:28 Uhr

Nagelsmann schwärmt von DFB-Schreck Olmo

Dani Olmo überzeugt bei RB Leipzig
Dani Olmo überzeugt bei RB Leipzig

Bei RB Leipzig wissen sie nicht erst seit dem 6:0 der spanischen Nationalmannschaft gegen Deutschland um die Qualitäten von Dani Olmo. Der Wintertransfer hat sich längst etabliert.

Das 0:6-Debakel der deutschen Nationalmannschaft hat natürlich auch Julian Nagelsmann geschockt. Doch der Trainer von RB Leipzig verfolgte das denkwürdige Länderspiel in Spanien vor dem heimischen Fernseher auch mit einem lachenden Auge. Denn es war auch Leipzigs Mittelfeldspieler Dani Olmo, der mit seiner Spielintelligenz die Schwachstellen der DFB-Auswahl schonungslos aufdeckte.

"Für mich war er der beste Spieler auf dem Feld", sagte Nagelsmann hinterher. Also nicht Dreifach-Torschütze Ferran Torres (Manchester City) oder dessen auffälliger Sturmpartner Alvaro Morata (Juventus Turin), sondern Olmo. Der 22-Jährige habe "hervorragende Bälle" gespielt und viele Komponenten ins Spiel gebracht, begründete Nagelsmann seine Einschätzung: "Es war schon ein sehr dominanter Auftritt von ihm."

In der Tat bewies Olmo in seinem erst achten Länderspiel eine enorme Reife und Präsenz. Angesichts der fehlenden Erfahrung "war das außergewöhnlich gut", urteilte sein Vereinstrainer, der "sehr stolz" auf seinen Profi war. Überrascht war Nagelsmann dagegen nicht, er weiß sehr genau um die Klasse des früheren U21-Europameisters.

Olmo war einer der Gründe, warum Nagelsmann dem Abschied von Torjäger Timo Werner (95 Tore in 159 Pflichtspielen) zum FC Chelsea nicht lange nachtrauerte. Dies könne auch "eine Chance für andere Spieler sein, aus diesem Schatten herauszutreten", hatte der Trainer vor Saisonstart gesagt: "Und da geht es dann auch um Spielerkombinationen, weil es Paare gibt, die besser zusammenpassen."

"Der richtige Spieler" für RB Leipzig

Was Nagelsmann damit meinte, konnte man an den Startaufstellungen ablesen: Nicht selten lief Olmo neben Emil Forsberg und Christopher Nkunku im Angriff auf. Keiner von ihnen ist gelernter Stürmer, torgefährlich waren sie dennoch. Olmo brachte es in den ersten acht Ligaspielen immerhin auf vier Torvorlagen.

Nach leichten Anlaufschwierigkeiten hat sich der Wintertransfer in Leipzigs Startelf festgespielt, die 21 Millionen Euro Ablöse an Dinamo Zagreb erscheinen inzwischen gut angelegt. RB stach im vergangenen Januar zahlreiche Topklubs aus, die kurz vor Transferschluss ebenfalls ein Auge auf das große Offensivtalent geworfen hatte.

"Er hat die Entscheidung aus Überzeugung getroffen und sich trotz namhafter Konkurrenten für uns entschieden", sagte Sportdirektor Markus Krösche. Denn Olmo stand bei RB bereits im Wort. "Das beschreibt auch seinen Charakter und hat uns jetzt schon bestätigt, dass er der richtige Spieler für uns ist", so Krösche.

Olmo wurde in der berühmten Nachwuchsakademie "La Masia" vom FC Barcelona ausgebildet, anschließend wagte er den Wechsel nach Kroatien, um in Zagreb zum Stammspieler zu reifen. Ein ungewöhnlicher Weg. "Er weiß genau, wo er hin will, er hat eine sehr gute Mentalität", sagte Krösche.

Der starke Auftritt gegen Deutschland wird Olmo zusätzlich beflügeln. Er zählt in seiner Heimat zur hoffnungsvollen neuen Generation, die dem ehemaligen Welt- und Europameister zu altem Glanz verhelfen soll. Gegen Deutschland ist das Olmo und Co. schon gelungen.

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