23.11.2020 08:45 Uhr

HSV unterliegt Bochum: "Wir nehmen das als Alarmsignal"

Danny Blum (l.) traf sehenswert zum 2:1 für den VfL
Danny Blum (l.) traf sehenswert zum 2:1 für den VfL

Der Hamburger SV hat in der 2. Liga einen herben Dämpfer hinnehmen müssen: Gegen den VfL Bochum setzte es für den Spitzenreiter die erste Niederlage.

Daniel Thioune wirkte nachdenklich. Der Trainer des Hamburger SV schlurfte mit hängenden Schultern über den Rasen des Volksparkstadions, an der ersten Saison-Niederlage seines Teams hatte er sichtlich zu knabbern.

"Wir nehmen das als Alarmsignal", sagte Thioune bei "Sky", versicherte aber angesichts der 1:3 (0:1)-Heimschlappe gegen den VfL Bochum: "Wir brechen nicht auseinander."

Dennoch: Das kleine Zwischentief dürfte den Hamburgern zu denken geben. Denn von der Euphorie des glanzvollen Saisonstarts mit fünf Siegen in fünf Spielen ist nicht mehr viel übrig. Nach den Unentschieden gegen den FC St. Pauli und Holstein Kiel bedeutete die Niederlage gegen Bochum bereits das dritte sieglose Spiel hintereinander.

"Wir haben uns die Niederlage selbst zuzuschreiben. Sie ist verdient", sagte HSV-Keeper Sven Ulreich, der mit seinen Paraden eine noch höhere Niederlage verhindert hatte. Und Kapitän Tim Leibold meinte: "Wir sind über die gesamte Spielzeit nicht richtig in die Partie gekommen, hatten kaum Zugriff und zu wenig zwingende Torchancen."

Thioune bemängelt fehlende Gier

Robert Zulj (35.) per Strafstoß, Danny Blum mit einem wunderschönen Lupfer von der rechten Strafraumkante (78.) und Raman Chibsah (82.) trafen für die Bochumer, die damit bis auf drei Punkte an den HSV (17 Zähler) heranrückten. Torjäger Simon Terodde hatte für die Norddeutschen mit einem verwandelten Foulelfmeter, seinem neunten Saisontor, zwischenzeitlich ausgeglichen (65.).

Die Gier, analysierte Thioune, habe seinem Team "ein bisschen gefehlt". Er verwies aber auch auf einen Prozess der Entwicklung, in dem sich sein Team befinde, und lenkte den Blick auf die Tabelle, die der HSV auch nach dem 8. Spieltag weiterhin anführt. Doch das muss nichts heißen: Auch in den vergangenen Jahren ging dem HSV nach einem starken Saisonstart regelmäßig die Puste aus.

Der Auftritt am Sonntag wirkte jedenfalls fahrig. Terodde und Co. bekamen während der gesamten 90 Minuten keinen Zugriff, der HSV hatte gegen einen mutig agierenden VfL von Beginn an Probleme.

Selbst der Ausgleich gab der Thioune-Elf nicht die erforderliche Sicherheit. Immer wieder stellten die Bochumer die Norddeutschen vor Probleme, HSV-Keeper Ulreich ein ums andere Mal wieder eingreifen.

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