21.06.2020 18:10 Uhr

Schock in letzter Sekunde! HSV zittert um die Relegation

Der HSV musste sich dem 1. FC Heidenheim geschlagen geben
Der HSV musste sich dem 1. FC Heidenheim geschlagen geben

Drama bis zum Schluss: Der Hamburger SV stellt sich mal wieder selbst ein Bein.

Als der Ball in allerletzter Sekunde doch wieder im Tor des Hamburger SV einschlug, wich sämtliche Farbe aus Dieter Heckings Gesicht. Der Trainer sah schockiert zu, wie sich der HSV im Aufstiegsrennen auf unglaubliche Weise erneut selbst ein Bein stellte. Der direkte Sprung in die Bundesliga ist dahin - und sogar um die Relegation müssen die Hanseaten nun heftig zittern.

Der HSV verlor beim 1. FC Heidenheim durch zwei späte Gegentore ganz bitter mit 1:2 (0:0) und musste den Rivalen auf Platz drei vorbeiziehen lassen. Zum Saisonfinale erwartet Hecking und seine Mannschaft, die mit ihrer überlegenen Qualität eigentlich diese 2. Liga dominieren müsste, ein Nervenspiel um Rang drei aus schlechterer Position.

"Wenn wir so ein Spiel abliefern und zum vierten oder fünften Mal so bitter bestraft werden, macht das keine Freude", sagte Hecking bei "Sky" zerknirscht. "Das zweite Gegentor ist absolut nicht zu entschuldigen. Der Fußballgott ist nicht auf unserer Seite. Aber: Wenn wir es jetzt nicht schaffen, sind wir wirklich selber schuld."

Dabei hatte Joel Pohjanpalo die Hamburger mit seinem Blitztor 20 Sekunden nach der Halbzeitpause verdient in Führung gebracht. Wie im Vorjahr die "Deppen von der Elbe" (Hecking) zu sein, wollte der HSV um jeden Preis verhindern. Allerdings gelang Heidenheim durch ein Eigentor von Jordan Beyer (80.) der Ausgleich, Konstantin Kerschbaumer setzte den K.o.-Schlag (90.+5.). "Unfassbar, das ist nicht zu toppen", sagte FCH-Trainer Frank Schmidt.

Der HSV könnte am Ende mit leeren Händen dastehen. Anfangs machte er allerdings Druck - erst recht nach der Kunde der frühen Führung für die Stuttgarter in Nürnberg. Gideon Jung verlängerte einen Eckball per Kopf, der Ball prallte gegen den Pfosten. Martin Harnik und Beyer standen daneben, waren aber zu überrascht, um ihn ins Tor zu schieben (8.).

Heidenheim "will Traum wahr machen"

Heidenheim ordnete sich nach 20 Minuten und kam besser ins Spiel. Aber der HSV blieb die bessere und auch gefährlichere Mannschaft. Heidenheim tat lange sehr wenig dafür, die Ansage seines Trainers ("Wir wollen unbedingt siegen") umzusetzen.

Pohjanpalos Treffer war für die überlegenen Gäste dennoch eine Erlösung. Der Finne ließ zwei schläfrige Gegenspieler stehen und tunnelte FCH-Torhüter Kevin Müller. Kurz darauf schien Heidenheim der Ausgleich geglückt zu sein, im Vorfeld aber gab es ein Handspiel. Erst Beyer traf dann doch noch - auf der falschen Seite. Das Drama nahm seinen Lauf. "Scheiß drauf, wie", sagte Heidenheims Tim Kleindienst: "Wir wollen unseren Traum jetzt wahr machen."

Zum Abschluss tritt der HSV am Sonntag gegen den SV Sandhausen an und muss einen Punkt auf den FCH aufholen, den ein kniffliges Spiel beim Zweitligameister Arminia Bielefeld erwartet.

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