17.06.2020 20:55 Uhr

Horrorserie hält an: Zehn Schalker unterliegen Frankfurt

Die bittere Horrorserie von Schalke 04 geht weiter. Eine blutjunge Notelf schlug sich in Frankfurt aber zumindest ordentlich.

David Wagner nahm Episode 14 der Schalker Horrorserie mit einem milden Lächeln. Seit exakt fünf Monaten hat seine Mannschaft kein Bundesliga-Spiel mehr gewonnen, aber beim 1:2 (0:1) einer bemühten, blutjungen Not-Elf bei Eintracht Frankfurt bot sich dem Trainer am Mittwoch immerhin kein Bild des Schreckens.

Ohne acht verletzte Leistungsträger und den gesperrten Kapitän Daniel Caligiuri schlugen sich die anfangs ängstlichen Schalker besonders in der letzten halben Stunde ordentlich. Ein Punkt wäre möglich gewesen. Am Ende stand jedoch ein weiterer Negativrekord in der bewegten Vereinsgeschichte. Ein Trost: Maximal zwei Folgen bekommt die Serie in dieser Saison noch, dann ist es überstanden.

"Wir könnten einfach mal wieder gewinnen", sagte Bastian Oczipka bei "DAZN" mit Galgenhumor: "Unseren Jungen können wir am wenigsten einen Vorwurf machen."

Andre Silva (28.) schoss die Frankfurter mit seinem siebten Treffer nach der Coronapause in Führung - er ist in diesem Zeitraum der beste Torjäger der Liga. Er hat maßgeblichen Anteil daran, dass die SGE zwei Spieltage vor Saisonende noch die Europa-League-Ränge im Blick hat. Zudem traf Kapitän David Abraham (50.) für Frankfurt, Weston McKennie (59.) gelang der Anschluss. Schalkes Can Bozdogan sah noch die Gelb-Rote Karte (77.).

Hinteregger: Frankfurt hat Schalke wieder aufgeweckt

"Bis zum 2:1 waren wir überragend", sagte Eintracht-Abwehrchef Martin Hinteregger bei "DAZN". "Leider haben wir sie durch eine Unachtsamkeit selbst wieder aufgeweckt. Dann haben sich Fehler eingeschlichen, Schalke hat immer mehr an sich geglaubt."

Anfangs allerdings nicht. Die zaghaften Versuche der Gäste, den Frankfurter Spielaufbau ab der Mittellinie zu stören, verpufften. Die beiden Viererketten dahinter hatten daher Schwerstarbeit zu verrichten.

Noch vor Silvas Treffer hatten die Frankfurter ihren Zug zum Tor intensiviert. Danny da Costa (16.) und Daichi Kamada (16./18./22.) waren zu unpräzise, Silva machte es dann im Stile eines Top-Torjägers. Der 24-Jährige guckte Alexander Nübel aus und schob den Ball ins lange Eck.

In der Startelf der Königsblauen befanden sich sechs Akteure, die 21 Jahre oder jünger waren - und Timo Becker (23), ein etatmäßiger Regionalliga-Spieler.

Zum zweiten Durchgang wechselte Wagner offensiv, er brachte Rabbi Matondo. Der walisische Youngster (19) konnte das Angriffsspiel der Gäste zwar auch nicht wirklich beleben, er attackierte Frankfurts Abwehrspieler aber energischer. Zu allem Überfluss schwächelte nun aber Schalkes Abwehr.

Abraham war bei seinem Treffer den Gegenspielern mühelos entwischt und musste nach dem Freistoß von Filip Kostic nur seinen Kopf hinhalten. Eine sportliche Wende schien meilenweit entfernt.

Durch den Anschluss von McKennie kehrte die Hoffnung aber zurück, Schalke präsentierte sich entschlossener und selbstbewusster. Zweimal Matondo und der eingewechselte Michael Gregoritsch (75.) hatten den Ausgleich auf dem Fuß.

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