15.06.2020 12:32 Uhr

Abstiegs-Showdown wird zum Dreikampf

Der SV Werder Bremen befindet sich aktuell im Aufwind
Der SV Werder Bremen befindet sich aktuell im Aufwind

Ein taumelnder 1. FSV Mainz 05, ein glückloses Fortuna Düsseldorf und ein aufstrebender SV Werder Bremen: Im Showdown um den Klassenerhalt läuft alles auf einen Dreikampf hinaus. Das Momentum liegt klar auf der Seite von Werder.

Wie groß die Abstiegsangst beim FSV Mainz 05 auf einmal ist, verriet Achim Beierlorzer ganz beiläufig durch einen Freudschen Versprecher. "Es ist natürlich positiv", sagte der Trainer der Rheinhessen nach dem bitteren 0:1 gegen den FC Augsburg, "dass wir noch drei Punkte vorneweg sind. Wir sind auf Platz 16, wir haben es in der eigenen Hand." Da machte Beierlorzer sein Team schlechter, als es ist, denn noch liegen die Mainzer in der Fußball-Bundesliga auf Rang 15 - doch der Blick geht eindeutig nach unten.

Dort nämlich bahnt sich an den verbleibenden drei Spieltagen ein dramatischer Dreikampf um den Klassenerhalt an. Der Abstieg des SC Paderborn ist quasi besiegelt, doch Werder Bremen und Fortuna Düsseldorf haben nur drei Punkte Rückstand auf die Mainzer am rettenden Ufer. Zunächst warten zwar extrem hohe Hürden aus den Top-Drei auf die Sorgenkinder - Werder empfängt am Dienstag (20:30 Uhr) den designierten Meister Bayern München, am Mittwoch (20:30 Uhr) muss Mainz zu Borussia Dortmund und Düsseldorf zu RB Leipzig. Doch danach geht es hoch her im Keller.

Vor allem das direkte Duell zwischen Mainz und Bremen am vorletzten Spieltag verspricht Dramatik pur, auch wenn Beierlorzer dieses möglicherweise schon vorgezogene Abstiegsendspiel nicht zu hoch hängen wollte. "Jedes Spiel am Schluss ist extrem schwierig, weil jeder versucht zu punkten", sagte der Coach der 05er. Der Trend spricht seit dem Restart aber klar für den norddeutschen Verfolger - so holte das schon abgeschlagene Werder an den sechs Geister-Spieltagen starke zehn Punkte. Bei Düsseldorf waren es sechs Zähler, bei Mainz gar nur fünf.

Und während die Fortuna nach dem späten Nackenschlag gegen Dortmund (0:1) wieder einmal mit der Glücksgöttin - die Rheinländer verspielten in dieser Saison bereits 24 (!) Punkte nach Führungen - und Mainz gegen Augsburg mit der erneut schwachen Chancenverwertung haderte, wird bei den Bremern das Selbstvertrauen immer größer. Beim 5:1 in Paderborn schossen sich die Hanseaten den Frust von der Seele, auch wenn Stürmer Niclas Füllkrug mahnte: "Uns ist überhaupt nicht zum Feiern zumute. Wir wissen schließlich alle genau, was Sache ist, wo wir hinwollen und was wir dafür noch leisten müssen."

Das klingt wesentlich selbstbewusster und fokussierter als die Konkurrenz, die sich in Durchhalteparolen flüchtete. So müssten seine Mainzer "weiter beharrlich arbeiten", "das Glück absolut fordern" und "zu 100 Prozent dran glauben", sagte Beierlorzer. Und sowieso, betonte er mehrmals, seien es ja immer noch drei Punkte Vorsprung. Auch bei Düsseldorfs Coach Uwe Rösler klang dies ähnlich. Mut mache der Fortuna etwa "immer noch die Tabelle".

Doch die kann sich im dramatischen Abstiegskampf schnell ändern. Am letzten Spieltag haben Bremen (gegen Köln) und Düsseldorf (bei Union Berlin) vermeintlich einfache Aufgaben vor der Brust, Mainz reist dann zum Champions-League-Aspiranten Bayer Leverkusen. Zum Ausruhen ist ein Polster von drei Punkten daher nicht geeignet - auch auf Platz 15 nicht.

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