01.03.2020 18:23 Uhr

Hopp dankt für "Sympathiewelle" - Zeichen gegen Rassismus

Dietmar Hopp wurde von Fans des FC Bayern beleidigt
Dietmar Hopp wurde von Fans des FC Bayern beleidigt

Mehrheitseigner Dietmar Hopp vom Fußball-Bundesligisten TSG Hoffenheim will keine persönlichen Konsequenzen aus dem Eklat während des Punktspiels am Samstag gegen den FC Bayern München (0:6) ziehen und hofft auf die angekündigten Maßnahmen gegen die Hetze.

"Warum soll ich nicht mehr in mein Stadion gehen? Die Personen, die das anrichten, müssen dann halt weg bleiben", sagte Hopp am Sonntag bei "Sport1": "Ich warte jetzt gespannt ab, wie das jetzt alles ins Rollen kommt."

Der 79-Jährige gab an, dass es ihm "den Umständen entsprechend" gehe. "Es ist leider eine neue Dimension erreicht", äußerte Hopp: "Wenn ich nur im Entferntesten wüsste, was diese Idioten von mir wollen, dann würde es mir alles leichter fallen, das zu verstehen. Ich kann mir nicht erklären, warum die mich so anfeinden. Das erinnert an ganz dunkle Zeiten."

Auf der anderen Seite habe er "diese Solidarität gesehen und gespürt - und es ist natürlich eine große Hilfe, dass da jetzt durchgegriffen wird."

Hopp dankt für "Sympathiewelle"

Über die Hoffenheimer Vereinsseite bedankte sich Dietmar Hopp zudem über den Zuspruch. "Ich durfte eine Sympathiewelle ohnegleichen erleben und viel Unverständnis, dass in einem zivilisierten Land so etwas geschehen kann. Die TSG spielt ihre 12. Saison in der 1. Bundesliga. Die Saat des Hasses, die auch schon in der 2. Bundesliga gesät wurde, ist leider aufgegangen."

Hopp wünsche sich "aber von Herzen, dass nicht nur kraftvoll und solidarisch gehandelt wird", wenn er zur Zielscheibe wird: "Beleidigungen gegen jeden Menschen sind zu verurteilen, egal wo und in welcher Form. Vor allem rassistische und homophobe Beleidigungen müssen mit aller Konsequenz geahndet werden."

In seinem Handeln werde er sich "von diesen Chaoten" weder "sportlich noch gesellschaftlich beeinflussen", trotz der Angriffe aus dem Fanlagern.

Strafe gegen BVB-Fans als Auslöser

Am 24. Bundesliga-Spieltag wurde in mehreren Stadien gegen Hopp gehetzt. In Sinsheim wurde die Partie aufgrund von Hass-Plakaten im Bayern-Fanblock zweimal unterbrochen.

Schiedsrichter Cristian Dingert führte die Mannschaften in der 77. Minute für eine Viertelstunde vom Feld. Vor dem Wiederanpfiff einigten sich die Teams auf einen "Nichtangriffspakt", um so gegen die Vorfälle zu protestieren.

Als Auslöser der abgesprochenen Aktion von Ultra-Gruppierungen gilt die zuletzt vom Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) ausgesprochene Kollektivstrafe gegen die Fans von Borussia Dortmund. Die BVB-Anhänger dürfen in den kommenden beiden Spielzeiten wegen ihrer Hopp-Schmähungen in der Vergangenheit nicht ins Sinsheimer Stadion.

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