01.03.2020 19:44 Uhr

Nagelsmann unzufrieden: "Haben uns einlullen lassen"

Julian Nagelsmann war nach dem Unentschieden von RB Leipzig nicht begeistert
Julian Nagelsmann war nach dem Unentschieden von RB Leipzig nicht begeistert

Auch die Bundesliga-Partie zwischen dem 1. FC Union Berlin und dem VfL Wolfsburg (2:2) stand ganz im Zeichen der Diffamierungen einiger Fans gegen Dieter Hopp. Das Spiel stand nach Unterbrechungen kurz vor dem Abbruch. Beim Top-Spiel zwischen RB Leipzig und Bayer Leverkusen konnten sich alle Beteiligten auf das Spielerische konzentrieren. Viel kam dabei aber nicht heraus, wie die Akteure hinterher herausstellten. Die Stimmen:

RB Leipzig - Bayer Leverkusen (1:1)

Julian Nagelsmann (Trainer RB Leipzig) ...

... zum Spiel: "Es war sehr träge von beiden Teams. Es war ein sehr einschläferndes Spiel, schwer zu greifen. Wir haben gut begonnen die ersten zehn Minuten. Dann haben wir uns einlullen lassen."

Marcel Sabitzer (Kapitän RB Leipzig) ...

... zum Spiel: "Wir haben sehr träge gewirkt, obwohl wir eine Woche Zeit hatten und uns ausruhen konnten. Uns hat etwas die Intensität gefehlt in den Zweikämpfen und auch in den Aktionen nach vorne waren wir ungenau. So kannst du gegen eine Topmannschaft nur schwer gewinnen."

... zum Titelkampf: "Wenn wir wirklich ganz vorne landen wollen, dann ist das heute zu wenig. Wir müssen uns wieder aufrappeln und nächste Woche besser machen und ein anderes Gesicht zeigen."

Oliver Mintzlaff (Geschäftsführer und Vorstandsvorsitzender RB Leipzig) ...

... zu Hassplakaten: "Wir haben hier sowieso eine Null-Toleranz-Politik, das gilt für Pyro und selbstverständlich würde es auch solche Aktionen betreffen. Diese Leute, diese Idioten müssen wir aus dem Stadion werfen. Die kommen hier nicht, um das Fußballspiel zu sehen, sondern die kommen, um sich selbst darzustellen, und um Angst und Schrecken zu verbreiten. Da müssen wir rigoros sein, Stadionverbote aussprechen, und gucken, dass die 95 oder 98 Prozent, die zu seinem Fußballspiel kommen, die mit ihren Familien kommen, die attraktiven Fußball erleben wollen, dass die das auch erleben können. Dass sie keine Angst haben müssen, dass solche Idioten um sie herumsitzen."

... zu Lösungen gegen Hassplakate: "Es sind alle gefordert. Alle Teilnehmer am Profifußball sind gefordert. Natürlich der DFB, natürlich die Liga und auch alle einzelnen Vereine. Wir dürfen uns dann auch nicht immer hinter den Ultras verstecken, sondern wir müssen da klare Grenzen aufziehen. Wenn diese Grenzen überschritten werden, wie im normalen Leben, dann muss man auch handeln. Die wurden oft genug überschritten, deswegen heißt es Null-Toleranz-Politik von Verbänden, Vereinen und allen Verantwortlichen."

... zu vereinsinternen Lösungen: "Wir schmeißen die Leute raus. Wir haben selbst schon Pyro-Fälle gehabt, sehr wenige, und dann greifen wir durch. Pyro und Gewalt haben hier nichts verloren, und wenn dann das eine oder andere stattfindet, alle Stadien sind mittlerweile mit top Kameras ausgestattet, sodass man auch die Täter definieren kann. Die müssen zur Rechenschaft gezogen werden und dürfen nie mehr ein Fußballspiel besuchen."

... zum Nichtangriffspakt zwischen Hoffenheim und Bayern: "Ich fand es gut, wie gestern reagiert wurde. Es sind natürlich keine einfachen Situationen. Dass die Spiele unterbrochen werden, das ist sicherlich selbstverständlich. Ich finde auch nicht, dass ein Spielabbruch erst nach dem dritten Mal kommen sollte, es sollte möglicherweise auch direkt zu einem Spielabbruch kommen, weil es kann nicht sein, dass ich zweimal die Plakate hochhalten darf und dann beim dritten Mal erst das Spiel abgebrochen wird. Es gibt sicherlich noch Arbeit, die die DFL, der DFB und wir Vereine stecken müssen, und dann mit einem klaren Aktionsplan rauskommen, für Fälle, wenn sie wieder auftreten."

Peter Bosz (Trainer Bayer 04 Leverkusen) ...

... zum Spiel: "Ich glaube, dass vielleicht ein bisschen mehr für uns drin war, obwohl es keinen großen Unterschied zwischen beiden Mannschaften gab."

Kai Havertz (Kapitän Bayer 04 Leverkusen) ...

... zum Spiel: "Vor allem in der ersten Halbzeit haben wir uns gute Torchancen herausgearbeitet. Deswegen glaube ich, hätten wir mehr verdient gehabt. Trotzdem können wir insgesamt gut mit dem Punkt leben."

1. FC Union Berlin - VfL Wolfsburg (2:2)

Urs Fischer (Trainer 1. FC Union Berlin) ...

... zu den Plakaten gegen Hoffenheim-Mäzen Dietmar Hopp (vor dem Spiel): "Fußball rückt in den Hintergrund, andere Themen werden aktuell. Ich verstehe es natürlich ein bisschen, wenn man mit etwas nicht einverstanden ist, dass man sich dann äußert. Aber mir geht es um die Art und Weise und die passt einfach nicht. Es hat für mich auch mit Anstand und Respekt zu tun. Wir müssen schauen, dass wir eine Lösung hinbekommen, und im Moment sieht es eher so aus, wie sich das Ganze in etwas hineinsteigert, was aus meiner Sicht einfach nicht gut ist."

Christopher Trimmel (Kapitän 1. FC Union Berlin) ...

... zum Spiel: "Wir haben gegen eine sehr gute Mannschaft gespielt, wir wussten, dass es schwierig wird. Aus dem Spiel heraus war es schon sehr schwierig, sich Chancen herauszuspielen. Wir wussten, dass Standards eine reisen Bedeutung haben, und das hat man auch gesehen. Insgesamt drei Standardtore sagt alles über das Spiel aus."

... zum Banner gegen Hoffenheim-Mäzen Dietmar Hopp: "Protest ja, kann man mal machen, aber wenn Personen persönlich beleidigt werden, dann hört es auf. Wir haben ganz klar gesagt, das Plakat gehört runter, wir stehen nicht dahinter. Das muss man so machen, sollte man auch so machen. Ich finde es gut, dass wir dagegen sind."

Sebastian Andersson (Torschütze 1. FC Union Berlin) ...

... zum Spiel: "Wir hatten keine Kontrolle über das Spiel. Wir haben zwei Tore erzielt, aber mit dem einen Punkt können wir gut leben."

... zu seinem Tor: "Es war eine tagtägliche Situation. Ich habe fast meinen Kopf verloren, aber es war gut. Der Torhüter hat in der Situation vielleicht die Wäsche aufgehangen, ich weiß es nicht."

... zur Tabellensituation: "Wir denken nicht darüber nach, bis die Saison vorbei ist. Wir sind noch nicht gerettet. Wir haben noch zehn Spiele und müssen weiter Punkte sammeln."

Oliver Ruhnert (Geschäftsführer Sport 1. FC Union Berlin) ...

... zu den Beleidigungen gegen Hoffenheim-Mäzen Dietmar Hopp (in der Halbzeitpause): "Es gibt klare Aussagen, hinter denen wir uns alle vereinen können, dass persönliche Beleidigungen und Verunglimpfungen gegenüber einzelnen Leuten einfach nicht akzeptabel sind. Da sind wir uns alle einig im Sport und das unterstützte ich natürlich auch."

... zur Möglichkeiten, das Einschleusen von Bannern zu verhindern (in der Halbzeitpause): "Es ist immer möglich, Dinge durchzugeben, durchzustecken und du kannst nicht alles finden und nicht alles mitbekommen. Man muss auch nochmal unterscheiden, bei dem ersten Banner, dass hier gezeigt worden ist, das ist eine Äußerung der Fans, die meines Erachtens nach vollkommen legitim ist. Dass man sachliche Kritik an Dingen übt, dann muss man auch bereit sein, kritische Worte zu akzeptieren. Das ist eine Thematik, bei der ich mir gewünscht hätte, dass man da überhaupt nicht eingreift, denn da gab es aus meiner Sicht keinen Grund einzugreifen. Es sei denn, dass, was gegen den DFB geschrieben stand, dann muss ich aber jedes Spiel unterbrechen, und das sehe ich ein bisschen kritisch.

... zu Lösungen gegen Hassplakaten (in der Halbzeitpause): "Es geht darum, dass man immer wieder im Gespräch miteinander ist. Wenn man sich darüber aus Fankreisen echauffiert, dass gesagt worden ist, keine Kollektivstrafen, dann darf man das als Fangruppen auch äußern. Am Ende des Tages gehen aber diese Dinge, die am Ende gewesen sind absolut nicht."

Wout Weghorst (Torschütze VfL Wolfsburg) ...

... zum Spiel: "Wir haben einen 2:0-Rückstand, dann weißt du, dass es nicht einfach ist, aber dann kommen wir sehr gut zurück in das Spiel und am Ende hier auch absolut verdient einen Punkt holen. Ich finde, dass wir die bessere Mannschaft gewesen sind. Union hat eine sehr harte Spielweise, sehr robust, sehr körperlich mit vielen langen Bällen und bei Standards sehr gefährlich. Das wussten wir und haben es einfach nicht gut gemacht. Heute hat es nur für einen Punkt gereicht. Wir sind für drei hier hergekommen, aber manchmal ist es so, dann musst du den Punkt nehmen."

... zu seinem Tor: "Dafür bin ich da. Ich hatte in der ersten Halbzeit auch eine Ecke, die ich mit dem Kopf fast rein mache. Großes Kompliment an Joao, das ist eine Top-Flanke."

... zum Banner gegen Hoffenheim-Mäzen Dietmar Hopp: "Es ist sehr traurig., Dass soviel darüber gesprochen wird. Fußball ist etwas, was alle zusammenbringt, und jeder hat seine eigenes Gefühl dabei. Am Ende geht es darum, dass Fußball etwas wirklich schönes ist und das müssen wir uns erhalten."

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