01.03.2020 12:16 Uhr

Keine Punkte, keine Tore: Fan-Wut in Stuttgart und beim HSV

Die HSV-Profis mussten sich vor den eigenen Fans verantworten
Die HSV-Profis mussten sich vor den eigenen Fans verantworten

Zwei Niederlagen kassiert und keine Tore geschossen - sowohl der VfB Stuttgart als auch der Hamburger SV stecken mitten im Aufstiegskampf in einer sportlichen Krise. Den Schwaben steht nun ein Schlüsselspiel gegen Tabellenführer Arminia Bielefeld bevor.

Die Bilder waren nahezu identisch, beim VfB Stuttgart und auch beim Hamburger SV lagen die Nerven der Fans nach zwei derben Auswärtsschlappen blank. In Aue überkletterten wütende Anhänger den Zaun vor dem Gästeblock, etwa 120 frustrierte Stuttgarter Hooligans lieferten sich mit rivalisierenden Hooligans aus Halle auf dem Bahnhof von Crailsheim eine Schlägerei. Ermittlungen wegen Landfriedensbruch wurden eingeleitet.

Statt Kontakt zu Zweitliga-Spitzenreiter Arminia Bielefeld zu halten, kassierten die Schwaben mit 0:2 (0:0) bei der SpVgg Greuther Fürth die erste Niederlage unter Trainer Pellegrino Matarazzo. Eine Woche nach der 0:2-Pleite im Stadtderby gegen den FC St. Pauli blieb der HSV bei der 0:3 (0:1)-Klatsche bei Erzgebirge Aus erneut ohne Punkt und Tor.

Ein Resultat, das Dieter Hecking recht einsilbig werden ließ. "Da ist alles zusammengekommen. Das Ergebnis steht erst einmal. Wir müssen es sacken lassen, aber den Kopf auch wieder hochnehmen", sagte der Coach der Hanseaten. Glück im Unglück für die beiden schwächelnden Aufstiegskandidaten: Auch der Tabellenvierte 1. FC Heidenheim verlor, mit 0:2 (0:2) bei Darmstadt 98.

HSV und VfB richten Blick nach vorn

Somit behaupteten die Schwaben (44 Punkte) vor den Norddeutschen (41) und Heidenheim (38) den direkten Aufstiegsrang zwei. Dennoch war auch die interne Stimmung beim Bundesliga-Absteiger mies. "Wir haben Mentalität - ich kann diesen Scheißdreck nicht mehr hören", konterte VfB-Sportdirektor Sven Mislintat lautstark entsprechende Vorwürfe des Stuttgarter Anhangs im Sportpark Ronhof.

Nahezu identische Vorhaltungen an die Adresse der HSV-Profis wollten die Spieler aber nicht akzeptieren. Innenverteidiger Timo Letschert: "Vielleicht sieht es so aus, als ob wir nicht kämpfen. Aber wir geben immer alles." Dazu passte nur nicht so recht, dass Mittelfeldspieler Gideon Jung für eine mehr als plumpe Schwalbe die Gelb-Rote Karte kassierte.

Stuttgart konnte die Partie bei den Franken zwar mit elf Akteuren zu Ende spielen, dennoch gelang die sportliche Wende nicht mehr. "Diese Niederlage ist schmerzhaft, aber wir haben weiter alles selbst in der Hand", sagte Gonzalo Castro.

Damit das auch so bleibt, wäre ein Heimsieg am kommenden Spieltag hilfreich. Dann gastiert Tabellenführer Bielefeld am Neckar. Zweifellos ein Schlüsselspiel, dem Matarazzo aber positiv und optimistisch entgegenblickt: "Trotz der Niederlage in Fürth bleiben unsere Köpfe oben und der Blick richtet sich nach vorn."

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