29.02.2020 22:17 Uhr

Stimmen: S04-Stars verteidigen Nübel - FCB-Boss: "Schande"

Alexander Nübel patzte bei der Niederlage des FC Schalke 04
Alexander Nübel patzte bei der Niederlage des FC Schalke 04

Ein Spieltag der ganz im Zeichen der Proteste gegen Dietmar Hopp stand, hat jede Menge Reaktionen hervorgebracht. Sowohl beim BVB als beim FC Bayern zeigte man sich entsetzt ob der Vorkommnisse. Auch beim Spiel zwischen dem 1. FC Köln und dem FC Schalke 04 waren die Beleidigungen Thema. Die Stimmen zu den Spielen bei "Sky":

1. FC Köln - Schalke 04 3:0

Markus Gisdol (Trainer 1. FC Köln) ...

... zum Plakat gegen Dietmar Hopp: "Für uns war es schade, weil wir sehr heiß aus der Kabine gegangen sind und auf das Sportliche bezogen wurde uns dadurch etwas der Elan genommen. Wir hatten dann ein paar Schwierigkeiten, ins Spiel reinzufinden in der ersten Viertelstunde der zweiten Halbzeit. Vom Sportlichen gelöst sind das Dinge, die gehören einfach nicht in unseren Sport. Es ist ganz wichtig, dass wir da keine Plattform bieten für verschiedene Dinge, die einfach nichts mit unserem Fußball zu tun haben."

... zur Vereinbarung bezüglich Mark Uth (vor dem Spiel): "Es gibt Abmachungen und Vereinbarungen, die man einhalten sollte. Uns war klar, wenn wir Mark Uth holen, dann haben wir den Spieler 16 Spiele und in einem Spiel müssen wir auf ihn verzichten. Deshalb haben wir den Gedanken gar nicht weiter verfolgt."

Florian Kainz (1. FC Köln) ...

... zu den Gründen für den Aufschwung: "Dass wir alle gemeinsam verteidigen, dass wir gemeinsam arbeiten, dass wir kämpfen, dass wir Leidenschaft zeigen und die Konterchancen zur Zeit gut ausspielen. Das macht es derzeit aus, dass es so gut läuft."

... zur Frage, welche Rolle der Kopf spielt: "Natürlich spielt der Kopf eine Rolle, aber wir haben gerade zu Hause zuletzt gute Leistungen gezeigt, viele Punkte geholt, eigentlich nur einmal schlecht gespielt gegen Bayern. Mit den Fans im Rücken können wir immer wieder Positives schaffen."

... zum 3:0: "Ich glaube nicht, dass ich das Tor bekomme. Letzte Woche war es so ähnlich, da habe ich es bekommen. Aber es ist ja im Endeffekt egal. Es war wichtig, dass wir nach dem guten Sieg letzte Woche das Spiel heute wieder so gut angegangen sind und das bestätigt haben."

... zu Alexander Nübel: "Natürlich tut es mir leid für ihn, aber wir haben das Tor gemacht in dem Fall und für uns war es wichtig, dass wir das Tor gemacht haben. Weil bei einem 2:0 kann immer noch etwas passieren zum Schluss. Tut mir leid für ihn, aber freut mich für uns."

Bastian Oczipka (FC Schalke 04) ...

... zum Spiel: "Die Kölner waren die ersten zehn, 15 Minuten stärker, hatten da einige Chancen gehabt und machen da das Tor. Und es tut uns momentan einfach nicht gut, wenn wir ein frühes Gegentor kriegen. Dann waren wir phasenweise gar nicht schlecht im Spiel, gerade in der zweiten Halbzeit, wollten uns nochmal berappeln, aber im Endeffekt war der letzte Pass, der zur Torchance führte, einfach zu wenig."

... zu den Gründen für die Krise: "Es gibt viele Faktoren, die da eine Rolle spielen. Gestern auch wieder zwei Hiobsbotschaften, wenn Suat Serdar und Omar Mascarell ausfallen. In der Hinrunde haben wir es besser hinbekommen, die Ausfälle zu verkraften. Aber momentan kriegen wir es einfach nicht hin. Es ist einfach zu wenig."

... zu den kommenden Spielen: "Es bringt jetzt nichts zu meckern oder Trübsal zu blasen. Wir wissen, dass es derzeit eine schwierige Phase ist, das ist uns allen bewusst. Aber der einzige Weg ist, dass man sich über das Training das Selbstvertrauen, die Härte zurückholt. Da müssen wir das wieder auf den Platz kriegen."

... zu Alexander Nübel: "Es ist natürlich klar, dass das jetzt aufgebauscht wird. Das ist uns bewusst. Aber ich will jetzt keinen Einzelnen an den Pranger stellen, wir verlieren zusammen, wir gewinnen zusammen, dabei belassen wir es."

Jonas Hector (Kapitän 1. FC Köln) ...

... zur Frage, ob der Klassenerhalt geschafft ist: "Nee auf keinen Fall. Wir waren ja selbst schon in der Situation vor der Winterpause, dass wir mit drei Spielen ganz schnell einen Trend geschafft haben. Und genau das kann den anderen Mannschaften auch passieren. Deshalb müssen wir vorsichtig sein, müssen unsere Punkte einfahren und dann steht dem Ganzen nichts im Wege."

... zu den Gründen für die Form: "Wir haben eine gute Kompaktheit, aus der wir anlaufen, haben heute fast gar nichts zugelassen. Aus dieser Kompaktheit kontern wir gut. Und momentan haben wir auch das Spielglück, dass die Dinger reinfallen, egal wie. In Berlin war es ein abgefälschter Schuss, heute war es das Eigentor, was etwas komisch war. Aber das nimmst du dann gerne mit."

... zu Jhon Córdoba: "Man muss sich ja nur mal ein Spiel von uns über 90 Minuten angucken, was er da vorne mit den Verteidigern macht. Das macht es uns natürlich auch einfacher. Wir haben eine Anspielstation vorne, die immer geht, der immer was macht. Das hilft uns enorm weiter, dass wir da vorne so einen Anker drin haben."

... zum Plakat gegen Dietmar Hopp: "Im Vorhinein habe ich wirklich gar nichts mitbekommen, das wurde uns auch nicht kommuniziert. Klar hat man das in Hoffenheim mitbekommen, es ist natürlich schade, dass so etwas im Fußballstadion passiert, generell Anfeindungen oder so etwas. Ich finde, die Fans unterstützen uns in den letzten Wochen enorm, auf ihre Weise. Und so sollte es eigentlich weitergehen, dass sie uns unterstützen. Ich stehe auf dem Platz, wir konzentrieren uns auf das Spiel. Das ist eigentlich eine Sache, die uns nicht zu interessieren hat. Wenn Spiele nicht angepfiffen werden wegen solchen Sachen, dann ist das extrem schade. Gerade weil wir zur Halbzeit 2:0 führen. In Hoffenheim war es dasselbe, die Bayern führen 6:0 in Hoffenheim. Und dann droht dem Spiel der Abbruch. Das muss einfach nicht sein."

... zur Frage, ob er überlegt habe, nach dem Spiel nicht in die Kurve zu gehen: "Das ist ja das Schwere an der Sache. Da stehen 20.000 Leute auf der Tribüne, wenn dann von den 20.000 20 ein Plakat hochheben, warum sollte man die anderen bestrafen, die uns über 90 Minuten extrem unterstützt haben. Da liegt es an der Aufarbeitung. Ob das unsere Abteilung ist, die sich mit den Mitgliedern zusammensetzen, vielleicht auch mit den Fanclubs und das Thema einfach mal durchdiskutieren."

Alessandro Schöpf (FC Schalke 04) ...

... zum Spiel: "Es ist schwer zu erklären. Ich glaube, dass wir schwer ins Spiel gefunden haben, am Anfang auch die nötige Aggressivität haben vermissen lassen. Dann kassieren wir das Standard-Gegentor und dann wird es in so einem Spiel natürlich nicht einfacher für uns. Der Gegner hat es gut gemacht, defensiv gut gestanden und immer wieder Konter gesetzt nach vorne. So ist das 2:0 entstanden und wenn du hier zur Halbzeit 0:2 hinten bist, dann wird es natürlich schwer."

... zu den aktuellen Defiziten: "Wir tun uns momentan schon sehr schwer mit Torchancen herausarbeiten, im letzten Drittel fehlt uns etwas die Genauigkeit, die letzte Konsequenz, die Zielstrebigkeit. Das fehlt uns momentan einfach. Das müssen wir uns wieder erarbeiten, aber da hilft alles Lamentieren auch nichts. Wir müssen weiter hart im Training arbeiten und dann wird es auch wieder besser werden.

... zu Alexander Nübel: "Ich finde es sehr schade und traurig, wie die Fans reagieren. Alex ist auch nur ein Mensch, er macht auch Fehler, deswegen stehen wir zu Alex, wir wissen, was wir an ihm haben. Vor einigen Monaten haben die Fans ihn gefeiert, da hat er uns einige Punkte gerettet, hat überragend gehalten. Jeder Mensch hat mal eine Schwächephase und ein Formtief, das ist ganz normal, da müssen wir als Mannschaft zusammenstehen, zusammenhalten. Alex ist einer von uns, deswegen kann ich nicht verstehen, dass die Fans so reagieren. Sie haben ganz klar gefordert Nübel raus, ich kann das nicht nachvollziehen. Alex hat alles für den Verein gegeben, jetzt wechselt er den Verein, das ist völlig legitim und deswegen kann ich das nicht verstehen."

David Wagner (Trainer FC Schalke 04) ...

... zum Spiel: "Wir haben das Spiel verloren aufgrund dreier Tore, die wir sehr einfach weggegeben haben. Standardtor, Kontertor, bei dem wir eigentlich eine gute Abschlussmöglichkeit hatten, und Torwartfehler. Die Jungs haben es probiert, aber die Schwierigkeiten, die wir haben, sind ja nicht von der Hand zu weisen."

... zur aktuellen Phase: "Wir verlieren gestern im Abschlusstraining Suart Serdar mit einem angebrochenen Zeh, Omar Mascarell mit einer Adduktorenverletzung, durch die er den Rest der Saison ausfallen wird und dann Ozan Kabak nach zehn Minuten. So etwas geht an der Mannschaft nicht spurlos vorüber. Wir haben schon genug angeschlagene Spieler, und das ist dann auch die Erklärung. Der Ansatz ist der, dass wir beißen, so gut wir können und schauen, dass unsere Angeschlagenen zurückkommen. Wir müssen uns in jedes Spiel beißen, was sehr schwer ist, weil Automatismen überhaupt nicht mehr vorhanden sind. Aber das gilt es zu akzeptieren, die einzigen, die das ändern können, sind wir."

... zu Alexander Nübel: "Wir werden dieses Spiel sacken lassen, besprechen und dann werden wir weitersehen. Das ist nichts, was heute entschieden wird. Natürlich versuche ich, ihn aufzubauen. Er ist Teil unserer Gruppe. Wenn wir über Bayern nachdenken, denken wir auch über die Aufstellung nach."

Horst Heldt (Geschäftsführer Sport 1. FC Köln) ...

... zum Spiel: "Ich glaube, das war heute ein wichtiger Sieg, weil nicht alle gepunktet haben. Von daher haben wir wieder eine gute Partie gemacht, denke auch verdient gewonnen, weil wir gerade in der ersten Halbzeit gut verteidigt haben, aber auch aggressiv nach vorne gespielt haben. Eine Standardsituation hat zum Tor geführt, dann einen blitzsauberen Konter gemacht, das gehört zum Spiel dazu, ist eine Stärke von uns und da sollten wir auch nicht nachlassen. In der zweiten Halbzeit haben wir noch einen Schuss zugelassen und eine Situation Eins-gegen-Eins, aber Timo ist auch extrem gut drauf. Wir haben zum wiederholten Male zu Null gespielt. Was auch einfach toll ist, ist die Gier, die wir auf dem Platz entwickelt haben. Jeden Zweikampf gewinnen zu wollen und am Ende auch versuchen zu wollen, attraktiven Fußball zu spielen."

... zu den Europapokal-Gesängen: "Ich weiß, wie es ist, aber ich glaube, da haben wir noch eine Menge Arbeit."

... zum Plakat gegen Dietmar Hopp: "Ich wusste wirklich nicht viel, außer dass es auch bei unserem Spiel heute Abend zu solch einer Protestaktion kommen kann. Ich glaube, wir haben die richtige Antwort gegeben. Es war auch schnell wieder erledigt. Man kann sich da auch nicht wirklich vorbereiten. Es ging darum, ein Zeichen zu setzen. Wir sind geschlossen dahingegangen und haben uns mit den Verantwortlichen unterhalten. Dann sind wir auch wieder zurückgegangen und dann war das Plakat auch wieder weg. Wir haben uns mit dem Fanbeauftragten unterhalten und der hat uns die Anweisung gegeben, wir sollen wieder auf unsere Plätze gehen und dann wird das Plakat abgehangen. Und so war es dann auch. Ich glaube, wir haben das gut gelöst. Wir sind mit allen Männern in die Kurve gegangen, haben uns kurz ausgetauscht und danach war auch Ruhe. Trotzdem sollten wir mehr über Fußball sprechen."

... zur Frage, ob der Fußball Schaden nimmt: "Der Fußball wird immer siegen, weil der Fußball vieles überlebt hat. Wir sind uns ja einig, dass keiner so etwas möchte. Darüber gibt es keine Diskussion. Aber es ist wichtig, sich damit auseinanderzusetzen. Meine Erfahrung ist die, dass Kommunikation am Ende des Tages immer sinnvoll ist, weil ohne Kommunikation gibt es keine Lösung."

... zu den Gründen für den Aufschwung: "Was wir tatsächlich geschafft haben, ist sowohl zu Hause als auch auswärts eine Atmosphäre zu schaffen, auf und außerhalb des Platzes, dass wir eins sind, das merkt man. Jeder will seine Rolle ausfüllen und gibt alles dafür am Ende des Tages. Deswegen kommen die Ergebnisse auch zustande. Das ist kein Zufall, das ist harte Arbeit von jedem Einzelnen, angeführt von Markus Gisdol und seinem Trainerteam. Jeder zieht mit und man merkt, dass der Mannschaft das Spaß macht, dass es dem Einzelnen Spaß macht. Deshalb sind wir in der Lage, positive Ergebnisse zu erzielen."

Mark Uth (1. FC Köln, vor dem Spiel) ...

... zu Markus Gisdol: "Ich habe damals auch mit Freunden diskutiert und ich habe gesagt, dass dieser Fußball, den Markus Gisdol spielen lässt, gut zum FC passt. Dieses Pressen vorne, auf die zweiten Bälle gehen und dann möglichst schnell zum Tor. Das hat der FC gebraucht."

... zu seiner Zeit beim FC: "Schalke war einfach eine sehr schwierige Zeit für mich, gerade im ersten Jahr hat es überhaupt nicht geklappt, mit mir, mit uns als Mannschaft. Wir haben sehr schlechten Fußball gespielt, dazu hatte ich viele Verletzungen gehabt, viel Pech damit. Der Tapetenwechsel tat gut. Für einen anderen Verein hätte ich es nicht gemacht."

... zu Dietmar Hopp: "Dietmar Hopp ist einfach ein unfassbar lieber Mensch, der ganz ruhig sein Ding macht. Viele Leute wissen gar nicht, wie viel Geld er spendet, für die Medizin, für ärmere Menschen. Deswegen kann ich das nicht verstehen. Ich habe da gar kein Verständnis für."

1899 Hoffenheim - FC Bayern 0:6

Karl-Heinz Rummenigge (Vorstandsvorsitzender FC Bayern München) ...

... zum Spielerprotest in den letzten zehn Minuten: "Es ist richtig gemacht worden. Das war ja eine Idee der Spieler, in Absprache mit dem Schiedsrichter. Es gibt ja da ein gewisses Prozedere, das der DFB vorgegeben hat und das ich auch für richtig halte. Und so, wie die Spieler das in den letzten zehn, 13 Minuten gemacht haben, ist ein absolutes Zeichen. Ich schäme mich zutiefst, aus Sicht des FC Bayern für diese Chaoten. Und es ist spätestens jetzt der Zeitpunkt gekommen, wo die gesamte Liga, DFB, DFL, gemeinsamen Schrittes gegen diese Chaoten vorgehen müssen. Das ist das hässliche Gesicht des Fußballs und ich schäme mich auch zutiefst Dietmar Hopp gegenüber, der ein absoluter Ehrenmann ist und der dafür gesorgt hat, dass nicht nur der Fußball, sondern der gesamte Sport hier in dieser Region ein Gesicht bekommen hat, nämlich ein positives Gesicht. Ich schäme mich, ich habe mich auch bei ihm entschuldigt, aber das ist nicht zu entschuldigen, was da in der Kurve passiert ist. Das ist das ganz hässliche Gesicht des FC Bayern München, in einem Spiel, das eigentlich ein tolles Spiel unserer Mannschaft war und das diesen Ausgang genommen hat, für den es überhaupt keine Entschuldigung gibt und ich muss ganz deutlich sagen, wir haben diese ganzen Vorkommnisse filmen lassen, wir werden mit aller Schärfe gegen die Verantwortlichen, die da heute den FC Bayern diskreditiert haben, aufs Tiefste vorgehen und sie werden dafür auch zur Rechenschaft gezogen werden."

... zu den Konsequenzen: "Die Bundesliga, der DFB und alle Klubs haben das eigentlich immer vorbildlich gemacht. Wir müssen jetzt alle zusammenstehen, wir haben viel zu lange die Augen davor verschlossen, was in gewissen Kurven passiert ist, wir haben viel zu viel gestattet und mit dem heutigen Tag muss ein Umdenken stattfinden. Man muss jetzt mit aller Intelligenz, aber auch mit aller Klarheit und mit aller Kraft, die der Fußball besitzt, dagegen vorgehen. Ich finde es auch gut, dass das Spiel am Ende so gespielt wurde, wie es gespielt wurde. Es war eigentlich eine absolute Watschn für die Fans von Bayern München. Ich bin der Meinung, solche Leute, wie sie sich heute dargestellt haben, haben in einem Fußballstadion nichts mehr verloren, absolut gar nichts mehr."

... zur Reaktion von Hopp: "Dietmar war natürlich total emotionalisiert. Wenn man so beleidigt wird mit dieser Wortwahl, da muss man das auch total verstehen. Ich habe ihm dann nur gesagt, ich kann mich nur entschuldigen für das, was passiert ist. Aber gleichzeitig bin ich auch überzeugt, dass mit dem heutigen Tag in unserer Republik ein Umdenken nicht nur gegenüber Dietmar Hopp passiert. Wir müssen aufpassen, dass wir mit dem Fußball nicht in Dinge hineinführen, in denen er nichts verloren hat. Fußball ist ein wunderbares Spiel, an dem wir alle Freude haben. Aber wenn ich sowas wie heute erlebe, da bin ich offen und ehrlich, da bin ich schockiert und habe keinen Spaß mehr."

... nochmals zum Vorfall: "Wenn ehrwürdige Leute diskreditiert werden, weil sie dem Fußball etwas Positives getan haben. Was wäre die Region hier ohne Dietmar Hopp? Eigentlich müsste man ihm ein Denkmal bauen, das Gegenteil wird gerade getan. Und deshalb ist es eine Schande, was in Fußball-Deutschland gerade abläuft gegen Dietmar Hopp. Aber ich sage ganz klar, es ist nicht nur Dietmar Hopp. Ich habe es auch schon erlebt gegen RB Leipzig und andere Klubs, die man auf eine Art und Weise beleidigt und diskreditiert. Das ist einfach nicht okay. Ich habe die leise Hoffnung, mit dem heutigen Tag wird hoffentlich ein Umdenken im Fußball stattfinden und werden hoffentlich auch Maßnahmen getroffen, dass so etwas in Zukunft verhindert wird."

Hansi Flick (Trainer FC Bayern München, auf der Pressekonferenz): "Ich wusste, dass eventuell etwas geplant ist. Wir haben versucht, mit unserem Fanbeauftragten dagegen zu wirken und man hat auch geschaut, ob Fahnen oder so etwas reingeschleust werden. Man hat einfach keinen Zugriff. Es kommt immer wieder vor, auch bei den ganzen Kontrollen, die man hat. Irgendwie kriegen sie es immer wieder rein. Und das ist einfach immer wieder ärgerlich."

Manuel Neuer (Torwart und Kapitän FC Bayern München): "Ich bin der Meinung, dass uns auch etwas kaputt gemacht wurde als Spieler vom FC Bayern, weil wir bis zu diesem Zeitpunkt eine tolle Leistung gezeigt haben. Natürlich wollen wir nicht hauptsächlich über das Spiel reden, das ist klar. Aber uns wurde ja auch etwas kaputt gemacht und dass man überhaupt nicht darüber spricht, dass wir heute ein sehr gutes Spiel gemacht haben."

Dr. Peter Görlich (Geschäftsführer TSG 1899 Hoffenheim) ...

... zum Spielerprotest in den letzten Minuten: "Kompliment an die Schiedsrichter, die das mit einer Ruhe und Souveränität durchgezogen haben, aber auch an das Publikum, an den FC Bayern, an die Spieler, dass sie dafür Verständnis hatten und die Situation gut erkannt hatten. Es ist eine Grenze überschritten, wo wir uns als Fußball-Deutschland solidarisch zeigen müssen. Und das ist gelungen und das ist ein Zeichen für den Umgang auf einem Fußballplatz, wie wir es uns eigentlich auch wünschen bis runter in die Amateurligen."

... zur Macht der Zuschauer, gegen solche Aktionen vorzugehen: "Wir können als Zuschauer enorm viel dazu beitragen, dass wir solche Dinge sofort im Keim ersticken und gar nicht groß rauskommen lassen. Und ja, es geht hier gegen eine Person, gegen einen Klub, aber es geht am Ende des Tages um Menschen. Da braucht man Empathie und Feingefühl, was die Zuschauer haben, was die Zuschauer auch haben, was die Spieler auch haben, deshalb ist das ein hervorragendes Zeichen gewesen, wo sich Fußball-Deutschland solidarisieren kann und sollte."

... zum Miteinander von Dietmar Hopp und Karl-Heinz Rummenigge: "Ich finde es traurig, dass am Spielfeldrand zwei Personen, die so viel für den deutschen Fußball getan haben, stehen müssen, in so einer Situation. Ich würde mir eher wünschen, dass es ein wunderbares Spiel ist und man irgendeinen Titel feiern kann. Aber nein, das macht mich etwas traurig. Aber es freut mich natürlich auch, dass diese Menschen, Karl-Heinz Rummenigge vor allem, solch eine Solidarität an den Tag legen und gemeinsam mit Dietmar Hopp diese schweren Minuten für Dietmar Hopp auch durchstehen."

Borussia Dortmund - SC Freiburg 1:0

Christian Günter (Kapitän SC Freiburg): "Am Anfang sind wir ein bisschen schwer reingekommen, hatten viele Ballverluste, aber Mitte der ersten Halbzeit wurde es besser, da haben wir auch die erste Chance bekommen. Gerade in der zweiten Halbzeit im Laufe des Spiels hat man gemerkt, wir waren gut drin, haben ihnen wirklich Probleme bereitet und schade, dass jetzt am Ende die Niederlage rausspringt."

Julian Brandt (Borussia Dortmund): "Natürlich war es heute nicht perfekt, aber man muss in der Relation auch sehen, jedes Mal 5:0 gewinnen wird vermutlich auch nicht passieren. Solche Spiele wie heute wird es geben, wichtig ist, dass du dann das, was von dir verlangt wird, das Spiel zu gewinnen, auch mit wenigen Toren, dass du das einfach schaffst. Das haben wir gepackt, aber nächste Woche gegen Gladbach muss da definitiv wieder mehr kommen."

Sebastian Kehl (Leiter der Lizenzspielerabteilung Borussia Dortmund) ...

... zu den Schmähgesängen im Stadion: "Über Konsequenzen habe ich mir jetzt noch keine Gedanken gemacht. Der Schiedsrichter hat das Spiel unterbrochen, so wie es auch besprochen war. Es gibt diesen Drei-Stufen-Plan, der an die Vereine auch so kommuniziert wurde. Es war kurzzeitig unterbrochen aufgrund einzelner Schmähungen, die in unserem Stadion nichts zu suchen haben und gegen die wir uns auch in der Vergangenheit schon mehrfach positioniert haben als Klub. Es gibt hier keinen Raum für solche Themen, deshalb hat der Schiedsrichter richtig unterbrochen. Dann hat sich das Spiel weiter fortgesetzt."

... zum Schaden für den Fußball durch solche Aktionen: "Natürlich verändert sich die Welt ein wenig und das sind Themen, die uns auch nachdenklich machen. Natürlich haben wir auch ein paar Themen auf den anderen Plätzen mitbekommen, das beunruhigt ein wenig. Aber wir haben uns als Klub klar positioniert, es gibt hier bei Borussia Dortmund keinen Raum für persönliche Anfeindungen, egal, ob sie nach irgendeiner Hautfarbe oder nach irgendeiner Religion zu bewerten sind. Wir stehen für Vielfalt bei Borussia Dortmund und deshalb finden wir es nicht in Ordnung.

Christian Streich (Trainer SC Freiburg): "Dass heute ein Spiel unterbrochen wurde, weil Menschen diffamiert werden, das ist in unserer Zeit ein großes gesellschaftliches Problem. Was über das Netz verbreitet wird und wie Menschen miteinander umgehen, ist absolut inakzeptabel. Wir sind in schwierigen Zeiten, wir haben einen Rechtsruck, der bedenklich ist in ganz Europa. Es ist furchtbar, was in den letzten zehn Monaten in diesem Land passiert ist. Es werden Menschen wegen ihres Glaubens angegriffen, ein Politiker in diesem Land wurde erschossen, dann ist das in Hanau passiert, wo Menschen in einer Shisha-Bar sind und über den Haufen geknallt werden. Es ist schrecklich, was passiert. Und Fußball hat ein gewichtiges Wort. Genauso muss gehandelt werden. Wenn Menschen beleidigt werden, die einen anderen Glauben oder eine andere Hautfarbe haben, müsste man einfach vom Platz runtergehen und nicht mehr weiterspielen. Denn es gibt Wichtigeres als Fußball."

FC Augsburg - Borussia Mönchengladbach 2:3

Yann Sommer (Torwart Borussia Mönchengladbach) ...

... zum ersten Gladbacher Sieg in Augsburg: "Natürlich wussten wir das vor dem Spiel. Man bekommt die Statistik natürlich auch mit, die willst du natürlich brechen. Es ist gut, dass wir das gebrochen haben. Wir haben noch ein paar andere Statistiken, die wir noch brechen müssen."

Lars Stindl (Kapitän und zweifacher Torschütze Borussia Mönchengladbach): "Wir sind in einer sehr guten Phase, haben uns in den letzten Wochen aber nicht immer belohnt für die gezeigten Leistungen. In Leipzig in letzter Minute, letzte Woche gegen Hoffenheim letzte Minute. Das wollten wir unbedingt vermeiden, gehen zweimal mit zwei Toren Vorsprung in die letzten Minuten und kriegen danach immer wieder gleich den Anschlusstreffer und machen uns so das Leben selbst schwer. Umso mehr tut es gut, dass man das heute bis zum Ende über die Zeit gebracht hat."

Martin Schmidt (Trainer FC Augsburg): "Der Rucksack wird nicht schwerer, er wird leichter, weil das Polster schmilzt. Dieser Wintervorrat, den wir uns im Dezember angehäuft haben, der schmilzt allmählich. Ein bisschen was ist noch drin und wir müssen wieder etwas reinlegen."

Max Eberl (Sportdirektor Borussia Mönchengladbach) ...

... zu den Vorfällen in Sinsheim: "Mir fällt es nach dem Spiel gerade schwer, Lösungsvorschläge zu bringen. Ich denke, dass auch Bayern und Hoffenheim eine Reaktion gezeigt haben, wie wir Sportler uns das vorstellen. Wir wollen hier Fußballspiele sehen, wir wollen Spaß am Spiel haben, wir wollen Kontrahenten versuchen zu schlagen und nicht solche Schmähplakate oder Hetzjagden starten. Das wollen wir nicht im Stadion. Das scheint momentan ein tief-gesellschaftliches Problem zu sein, das ist traurig. Ich würde mir wünschen, dass wir im Stadion wieder das sehen, was wir über Jahrzehnte geschätzt haben, nämlich Freude, Spaß oder Trauer, wenn man verloren hat, an diesem Spiel. Und nicht diese Bühne nutzt, um irgendwelche schwachsinnigen Gedanken nach außen zu tragen."

... zu möglichen Lösungsansätzen innerhalb der Liga: "Natürlich werden wir uns darüber Gedanken machen. Die Frage ist, ob diese Kollektivstrafe in Dortmund richtig war, wenn man das Wort gegeben hat und wieder zurückgerudert ist. Wie hat man es dann kommuniziert? Wir müssen uns alle hinterfragen, müssen uns zusammensetzen. Wir müssen versuchen, das Problem zu lösen. Wir sind ja nicht die Ursache, die Ursache ist außerhalb des Platzes. Das sind Menschen, die mit gewissen Dingen nicht einverstanden sind und das in einer gewissen Art und Weise kundtun, mit der wir uns alle nicht anfreunden können. Aber ich würde mir wünschen, dass wir die Solidarität in der Bundesliga haben und da einen Weg fänden, wieder ein sauberes Stadion zu haben."

1. FSV Mainz 05 - SC Paderborn 2:0

Achim Beierlorzer (Trainer 1. FSV Mainz 05): "Glücklich, weil jeder Sieg etwas mit einem macht von den Emotionen, da ist Glück schon die richtige Formulierung. Dass das ein wichtiges Spiel für uns war, da muss keiner Fußball-Fachmann sein Man schaut auf die Tabelle und weiß es. So, wie die Mannschaft es heute gemacht hat, wie wir uns dagegengestemmt haben, dann aber auch unsere fußballerische Qualität reingebracht haben, das war schon richtig gut."

Karim Onisiwo (Torschütze 1. FSV Mainz 05): "Wir wollten heute bei unseren Fans auch etwas gutmachen. Wir wollten zeigen, dass wir auf dem Platz einfach besser sind als der Gegner. Hier geht es um viel, wir wussten, wir können den Abstand vergrößern. Ich denke, man hat heute von der ersten Minute an gesehen, dass wir willig waren und dann verdient gewonnen haben."

Steffen Baumgart (Trainer SC Paderborn): "Wir schaffen es nicht, die nötigen Punkte zu holen. Das ist eine Situation, die begleitet uns schon einen längeren Bereich, egal, ob man mal besser oder schlechter spielt. Wir schaffen es nicht, Punkte zu holen. Und das ist die Problematik, die wir haben. Da geht es jetzt auch nicht darum, dass man in die Zauberkiste greift. Sondern wir müssen den Jungs das Selbstvertrauen geben, versuchen, an den Dingen zu arbeiten, die wir uns vornehmen und das tun wir weiterhin. Es hört sich schwierig an, wenn du jede Woche das gleiche erzählst, aber anders geht es auch nicht. Wir bleiben bei uns und schauen, dass wir in den entscheidenden Momenten auch die richtigen Entscheidungen treffen."

Kai Pröger (SC Paderborn): "Wir sind nicht komplett abgeschlagen, es besteht immer noch die Chance. Und solange man das schaffen kann, glauben wir auch alle dran."

Quelle: "Sky"

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