Gerry Ehrmann, Deutschlands womöglich bekanntester Torwart-Trainer, ist beim 1. FC Kaiserslautern überraschend entlassen worden. Das bestätigten die Pfälzer am Sonntag.

Zunächst hatte "Bild" berichtet, Chefcoach Boris Schommers habe dem 61-Jährigen seine Freistellung am Vormittag nach dem Training des Drittligisten mitgeteilt. Auch der TV-Sender "Sport 1" vermeldete die Trennung. Wenig später erfolgte die offizielle Bestätigung der Personalie.

Hintergrund des Ehrmann-Aus sind zunehmende Meinungsverschiedenheiten mit Schommers sein. Diese hätten sich in den letzten Tagen verschärft, heißt es.

Einen Tag nach dem 0:0 gegen den FSV Zwickau teilte der Tabellen-14. mit, dass aufgrund interner Vorkommnisse eine "zielgerichtete und teamorientierte Zusammenarbeit zum Wohle des Vereins nicht mehr möglich" sei.

Ehrmann hatte sein Amt beim FCK im Sommer 1996 parallel zu seiner ausklingenden Profi-Laufbahn übernommen. Zwei Jahre später beendete der gebürtige Tauberbischofsheimer seine Karriere und wechselte ganz ins Lauterer Trainer-Team. Insgesamt verbrachte mehr als 35 Jahre bei den Roten Teufeln.

Unter anderem fungierte der Publikumsliebling unter prominenten Coaches wie Otto Rehhagel und Andreas Brehme als Torwart-Trainer.

Auch die Liste seiner ehemaligen Schützlinge ist namhaft besetzt: Ehrmann bildete neben vielen weiteren aktuellen und ehemalige Bundesliga-Torhütern auch Roman Weidenfeller, Tim Wiese sowie Kevin Trapp aus.

Der Rauswurf der Vereinsikone trifft den FCK in einer äußerst prekären Situation. Nach sechs Drittligaspielen ohne Sieg hat der viermalige deutsche Meister als Tabellen-14. nur noch vier Punkte Vorsprung auf die Abstiegszone. Zudem plagen die Lauterer wieder einmal große finanzielle Sorgen.