02.02.2020 16:06 Uhr

96 ruft Abstiegskampf aus - Nürnberg atmet auf

Bei Hannover 96 gab es nach dem 2:2 gegen Wiesbaden Gesprächsbedarf
Bei Hannover 96 gab es nach dem 2:2 gegen Wiesbaden Gesprächsbedarf

Im Zweitliga-Abstiegskampf geht es weiterhin eng zu, und Traditionsvereine wie Hannover 96 und der 1. FC Nürnberg sind weiterhin mittendrin.

Während der hilflos wirkende Trainer Kenan Kocak nur noch Durchhalteparolen drosch, sprach Ron-Robert Zieler Klartext und rief bei Hannover 96 den sportlichen Notstand aus. "Wir müssen uns jetzt erst einmal auf Abstiegskampf einstellen", sagte der ehemalige Nationaltorhüter und räumte seine Mitschuld an der prekären Lage der Niedersachsen unumwunden ein.

Denn beim 2:2-Ausgleichstreffer im Heimspiel des Bundesliga-Absteigers gegen den Zweitliga-Aufsteiger SV Wehen Wiesbaden in der Schlussminute sah der 30-Jährige alles andere als gut aus. "Ich gehe zum Ball und will ihn wegfausten, komme aber nicht ran", sagte Zieler: "Dann kann im Fünfmeterraum alles passieren, das Tor geht ganz klar auf meine Kappe."

Immer noch mitten im Schlamassel steckt auch der 1. FC Nürnberg, der im vergangenen Jahr ebenfalls noch erstklassig spielte. Im Heimspiel gegen den SV Sandhausen kamen die Franken am Sonntag durch Tore von Michael Frey (12.) und Robin Hack (53.) zu einem 2:0 (1:0)-Erfolg. Der einstige deutsche Rekordmeister verließ damit immerhin die direkte Abstiegszone.

Trainerwechsel bei 96 verpufft wirkungslos

"Der Abpfiff war ein sehr emotionaler Moment. Aber dieser Erfolg war nur ein erster Schritt", sagte Nürnbergs Trainer Jens Keller, der von seiner Mannschaft Demut mit Blick auf die kommenden Monate forderte, bei "Sky": "Wir haben einen wichtigen Sieg geholt. Klar ist aber auch, dass wir noch nichts erreicht haben."

22 Punkte aus 20 Spielen, nur ein einziger Heimsieg - auch die Hannoveraner Zwischenbilanz kann nur ernüchtern. Die Trennungen von Sportdirektor Jan Schlaudraff und Coach Mirko Slomka haben bislang nichts bewirkt. Und dessen Nachfolger Kocak fallen nur verbale Allgemeinplätze ein.

"Ich kann der Mannschaft absolut keinen Vorwurf machen. Sie hat unglaublich viel Mentalität gezeigt. Wir müssen jetzt einfach weiterarbeiten", sagte der 39-Jährige. Nur noch 22.400 Zuschauer in der WM-Arena am Maschsee hatten einen nicht so positiven Gesamteindruck.

Aber nicht nur die Akteure im Innenraum des Stadions, auch Geschäftsführer Martin Kind geriet nicht zum ersten Mal ins Fadenkreuz der 96-Fans, vornehmlich in der Nordkurve. Selbst nach den beiden Toren für die Gastgeber waren die "Kind muss weg"-Rufe nicht zu überhören.

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