18.01.2020 17:35 Uhr

Befreiungsschlag im Keller: Werder ringt Düsseldorf nieder

Werder Bremen sammelt wichtige Punkte im Abstiegskampf
Werder Bremen sammelt wichtige Punkte im Abstiegskampf

Im Moment des Sieges waren die Schmerzen für Florian Kohfeldt kurz vergessen. Schwer humpelnd stapfte er für eine innige Umarmung zu seinem fast 30 Jahre älteren Trainerkollegen Friedhelm Funkel. Auch den Weg zu Schiedsrichter Felix Brych scheute der wegen einer Fußverletzung weitgehend im Sitzen coachende 37-Jährige nach dem eminent wichtigen 1:0 (0:0)-Sieg von Werder Bremen im Kellerduell bei Fortuna Düsseldorf nicht.

Die Erleichterung war groß nach dem ersten Erfolg nach zuvor vier Niederlagen in Serie. 

"Das ist ein wichtiger Schritt für uns, aber noch kein richtig großer", sagte Werder-Kapitän Niklas Moisander: "Wir werden alles für den Klassenerhalt geben." In der Nachspielzeit sah der Finne wegen Meckerns die Gelb-Rote Karte (90.+6). "Wenn er als Kapitän nicht zum Schiri rennen darf, wo soll das hinführen?", fragte Leonardo Bittencourt rhetorisch: "Spielen wir dann alle mit Mundklappe, dass keiner mehr etwas sagt."

Durch den Erfolg im direkten Duell zieht Werder (17 Punkte) an der Fortuna (15) vorbei auf den Relegationsplatz 16. "Das war unfassbar unglücklich", sagte Andre Hoffmann: "Es war ein Fünfzig-Fünfzig-Spiel. Leider ist es nicht auf unsere Seite gekippt."

Der enorm wichtige Treffer für die Gäste fiel durch einen haarsträubenden Fehler des Bundesliga-Debütanten Florian Kastenmeier (67.). Der Düsseldorfer Keeper wurde von Niklas Moisander aus kurzer Distanz angeköpft, der Ball prallte von Kastenmeiers linker Schulter ins Tor. Werder-Neuzugang Kevin Vogt musste nach einem bösen Zusammenprall mit Bremens Keeper Jiri Pavlenka per Trage vom Platz gebracht werden und wurde direkt ins Krankenhaus eingeliefert.

"Es geht darum, kompakt zu stehen. Wir müssen den Gegner vom Tor weghalten", hatte Werders Sport-Geschäftsführer Frank Baumann vorab gefordert.

Das setzten die Gäste, bei denen Winterneuzugang Vogt die Dreierkette gut organisierte, von Beginn an um. Auch, weil Werder zunächst das Spiel machte und nicht ansatzweise in Bedrängnis kam - die erste Ballbesitzphase hatten die Hausherren erst nach fünf Minuten.

Die erste Bremer Chance von Davy Klaassen parierte Kastenmeier, der Zack Steffen (Patellasehne) kurzfristig ersetzte, sicher. Und auch die Fortuna erwachte langsam aus dem Winterschlaf. Alfredo Morales per Kopf (11.) und Torjäger Rouwen Hennings (13.) sorgten mit ihren Abschlüssen für Lichtblicke.

Fortuna-Keeper Kastenmeier patzt folgenschwer

Fortuna war vor allem mit Abschlüssen aus der Distanz gefährlich. Wie bei Morales' (31.) Schuss, den Werder-Keeper Jiri Pavlenka glänzend mit der rechten Hand über das Tor lenkte - nur eine Minute später wirkte der Tscheche bei einer Faustabwehr gegen Hennings deutlich unsicherer.

Nach dem Seitenwechsel geriet Debütant Kastenmaier in den Fokus. Erst tauchte er bei einem Kopfball des auffälligen Rashica (54.) schnell ab und lenkte den Ball mit den Fingerspitzen um den Pfosten, dann aber patzte Kastenmeier folgenschwer.

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