Nach seinem spektakulären Debüt im Bundesliga-Rampenlicht gab sich Erling Haaland vor dem Mikrofon ganz schüchtern.

"Nett" fand der 19-jährige Norweger seine Drei-Tore-Gala beim wilden 5:3 (0:1) von Borussia Dortmund beim FC Augsburg im "Sky"-Interview. Übersprudelnde Emotionen nach dem Traumdebüt? Fehlanzeige. "Ich bin sehr ruhig", sagte der hochgelobte Winterzugang des BVB: "Ich weiß auch nicht warum."

Warum die Dortmunder den hochtalentierten Stürmer für 20 Millionen Euro von RB Salzburg verpflichteten, machte er schon in seinen ersten Bundesliga-Minuten deutlich: Als Trainer Lucien Favre ihn einwechselte, lag der BVB mit 1:3 zurück und die vollmundig angekündigte Aufholjagd im Titelrennen schien schon wieder vorbei.

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183 Sekunden brauchte Haaland, um seinem neuen Klub mit seinem ersten Bundesligator neues Leben einzuhauchen (59.). Es folgten das 4:3 (70.) und 5:3 (79.). Dazwischen lag der Ausgleich von Jaden Sancho (61.).

Haaland weckt schwachen BVB auf

Haaland, der zweitjüngste Dreierpacker in der Bundesliga-Geschichte, weckte damit Erinnerungen an einen anderen Dortmunder Torjäger: Pierre-Emerick Aubameyang hatte am 10. August 2013 ebenfalls in Augsburg mit drei Toren sein Debüt gegeben. Als der Gabuner den BVB vor zwei Jahren in Richtung London verließ, standen 141 Treffer zu Buche.

"Wenn es bei ihm auch so eine Erfolgsgeschichte gibt, würde ich das sofort unterschreiben", meinte Kapitän Marco Reus und erinnerte den Neuen an eine wichtige Aufgabe: "Seinen Einstand hat er noch nicht gegeben. jetzt kommt er nicht mehr drumherum." Haaland selbst hat nach dem den ersten Bundesliga-Minuten Lust auf mehr bekommen. Auf die Frage, ob er schon bereit für 90 Minuten sei, antwortete er ein wenig forscher: "Wie hat's denn ausgesehen?"

"Heiland" Haaland lässt Dortmund weiter vom Titel träumen

Dank "Heiland" Haaland ist Dortmund im Bundesliga-Titelrennen wieder zu beachten. Danach hatte es lange nicht ausgesehen: Nachdem Florian Niederlechner den FCA in der 34. Minute mit seinem neunten Saisontreffer in Führung gebracht hatte, erhöhte Marcel Richter (46.) nach knapp 20 Sekunden der zweiten Halbzeit noch und leitete turbulente 15 Minuten ein. Erst gelang Julian Brandt (49.) der Anschluss, dann traf erneut Niederlechner (55.).

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Im Duell der Schweizer Trainer wollte Favre von seinem Team ein klares Signal für eine Steigerung in der Rückrunde sehen. "Wir wollen mehr Punkte als in der Hinrunde holen. Wir müssen besser sein", hatte der BVB-Coach gesagt. 30 Punkte aus den ersten 17 Spielen waren nicht genug für die Ansprüche des achtmaligen deutschen Meisters.

Als Haaland für Lukasz Piszczek (56.) auf den Platz kam, ging ein Ruck durch die Schwarz-Gelben. Plötzlich waren Kreativität, Durchschlagskraft und Entschlossenheit zu erkennen. Haaland zeigte sofort, weshalb er so viele Vorschusslorbeeren bekommen hatte. Dies kaschierte dann auch den zum Teil fahrigen Auftritt in der Defensive.