28.11.2019 13:09 Uhr

Eintracht-Brandherde: Das bereitet der SGE Sorgen

Eintracht Frankfurt muss beim FC Arsenal bestehen
Eintracht Frankfurt muss beim FC Arsenal bestehen

Nach der 5:1-Demontage des großen FC Bayern noch über den grünen Klee gelobt, ist Eintracht Frankfurt inzwischen klammheimlich ins graue Mittelmaß abgetaucht. Zuletzt kassierte die SGE drei Pflichtspielpleiten in Serie, rutschte in der Bundesliga auf Rang zehn ab und muss in der Europa League ums Weiterkommen bangen. sport.de hat einen Blick auf die größten Baustellen der Hessen geworfen.

  • Keine Fans! Keine Stimmung! Keine Siege?

Wenn die Eintracht am Donnerstag (28.11., 21:00 Uhr im sport.de-LIVE-Ticker) in London beim FC Arsenal um eine gute Ausgangsposition im Showdown um die Qualifikation zur K.o.-Phase der Europa League fightet, wird man die Fans der Frankfurter im Stadion schmerzlich vermissen. 

Nach wiederholten und teils massiven Verfehlungen der SGE-Anhänger beschloss die UEFA den Ausschluss der Gäste-Fans für das zurückliegende Euro-League-Gastspiel bei Standard Lüttich am 7. November (1:2) sowie der Partie bei den Gunners. Ein Pfund, das gerade in Frankfurt schwer wiegt. 2018/19 schreckten die Anhänger der Adlerträger auch vor Auswärtsfahrten in die Ukraine oder Zypern nicht zurück, brüllten und feierten ihr Team unermüdlich zu Höchstleistungen.

"Der Fan-Ausschluss hat uns ganz klar geschadet. Wir hätten in Lüttich nie und nimmer verloren, wenn unsere Fan-Kapelle da mit 2000 Mann gewesen wäre", untermauerte Eintracht-Vorstand Axel Hellmann unlängst gegenüber "Sport Bild" die Bedeutung der Unterstützung von den Rängen. Besonders bitter: Reißen sich die Fans künftig nicht zusammen, droht sogar ein Geisterspiel in Frankfurt: "Wir werden auf jeden Fall mit unseren Fan-Gremien reden. Es darf keiner so naiv sein zu glauben, dass es wieder bei null losgeht", kündigte Hellmann an.

  • Chronische Auswärtsschwäche trübt die Stimmung

Ob mit oder ohne Fan-Unterstützung - auswärts haben die Adlerträger 2019/20 so oder so Sand im Getriebe. In der Liga verlor man fünf von sechs Gastspielen, auf europäischer Bühne setzte es zudem Pleiten in Straßburg und Lüttich. Bei den knappen Erfolgen in Talinn und Guimaraes sowie im Pokal gegen Drittligist Waldhof Mannheim und Zweitligist FC St. Pauli bekleckerte man sich zudem nicht unbedingt mit Ruhm.

  • Prekäre Situation zwischen den Pfosten

Im Umfeld der Eintracht dürfte kollektives Aufatmen geherrscht haben, als klar war, dass Frederik Rönnöw die Reise in die englische Hauptstadt antreten kann. Nach der Verletzung von Kevin Trapp ist der Däne der letzte SGE-Keeper mit internationaler Erfahrung. Wie dünn die Personaldecke hinter dem 27-Jährigen ist, deckte zuletzt die 0:2-Pleite beim VfL Wolfsburg auf. Da Rönnöw mit einem Infekt passen musste, rückte Felix Wiedwald ins Tor und patzte. Bei seinem ersten Bundesliga-Einsatz seit zweieinhalb Jahren unterlief dem 29-Jährigen vor dem 0:2 ein Fehler der Marke Slapstick.

Für die Europa League ist Wiedwald allerdings nicht einmal spielberechtigt. Lediglich der auf Top-Ebene nahezu unerfahrene Routinier Jan Zimmermann und U19-Keeper Max Hinke stehen zur Verfügung. Das Duo reist nun als Rönnöw-Ersatz mit nach London.

  • Hoch rein, Augen zu - Flankenflut ohne Ertrag

212 Flanken schlug die Eintracht in der laufenden Bundesliga-Saison aus dem Spielgeschehen in den gegnerischen Strafraum - immerhin 60 mehr als der FC Bayern, der in dieser Statistik Platz zwei belegt - zum Erfolg führten die Hereingaben selten.

Gegen den VfL Wolfsburg verpufften zuletzt neben vielen Flanken auch noch satte zwölf Eckbälle. Ein Umstand, den Wölfe-Coach Oliver Glasner schlicht damit begründete, dass man sich gute auf die Offensivbemühungen der Hessen eingestellt habe. Hütter bemängelte hingegen fehlende "Intelligenz im Spiel nach vorne".

Vor dem Vergleich mit Arsenal muss der Eintracht-Coach seinen Schützlingen allerdings unbedingt neue Wege aufzeigen. Zumal die Abwehrmitte der Gunners selbst mit der in der Europa League meist aufs Spielfeld geschickten zweiten Garde Shkodran Mustafi und Rob Holding kopfballstark besetzt ist. Zu allem Überfluss fällt bei Frankfurt mit Bas Dost der Angreifer aus, der in der Luft am meisten Angst und Schrecken verbreitet. 

Marc Affeldt

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