24.10.2019 13:50 Uhr

Stuttgart kämpft im Topduell beim HSV gegen den Trend

Tim Walter muss im Spitzenspiel mit seinen Stuttgartern punkten
Tim Walter muss im Spitzenspiel mit seinen Stuttgartern punkten

Beim VfB Stuttgart geht es am Samstag im Spitzenduell beim Hamburger SV auch um das Binnenklima. Verliert der Bundesliga-Absteiger nach zwei Heimniederlagen erneut, dürfte es ungemütlich werden.

Es war beim VfB Stuttgart schon immer so, dass er zwischen Begeisterung und Protest ziemlich flott changiert. Derzeit bewegt sich der fünfmalige deutsche Meister mal wieder auf ein Krisenszenario zu - ausgerechnet vor dem Topduell am Samstag bei Tabellenführer Hamburger SV (13:00 Uhr) steigt der Ergebnisdruck gehörig. Trainer Tim Walter ficht dies aber nicht an, er lässt eine Verunsicherung gar nicht erst zu.

"Wir wollen nach oben, wir wollen immer gewinnen. Das, was hintendran ist, interessiert mich nicht", sagte der Coach des großen Aufstiegsfavoriten am Donnerstag und lächelte die aufkommende Unruhe einfach weg. Der VfB will in Hamburg zurück auf den Platz an der Sonne, die beiden jüngsten Heimniederlagen sind abgehakt: "Wir treten positiv auf, und so geht's mir auch."

Gomez zeigt sich betont optimistisch

Der Spielausgang beim Zweitliga-Vergleich der beiden Bundesliga-Gründungsmitglieder könnte aber die Atmosphäre kippen lassen, zumal drei Tage später in der zweiten Runde des DFB-Pokals erneut der HSV im Volksparkstadion zum Tanz bittet. VfB-Routinier Mario Gomez geht gleichwohl ebenfalls davon aus, dass sich die Zweifel in Wohlgefallen auflösen werden. "Ich glaube, dass wir beide Spiele gewinnen werden. Wir haben das Potenzial dazu", sagte Gomez.

Dabei schrieben die Stuttgarter Nachrichten diese Woche, dass in den sozialen Netzwerken bereits über den Coach diskutiert werde. Am Trainingsplatz sei das schwäbisch-typische Bruddeln zu vernehmen gewesen, also Klagen der Fans über dies und das, außerdem waren erste Pfiffe beim 0:1 gegen Holstein Kiel im Stadion hörbar. "Das ist nicht fair und hilfreich gegenüber unserer jungen Mannschaft", meinte VfB-Kapitän Marc Oliver Kempf bei "Sport im Dritten".

Walter-Arbeit verspricht Erfolg "auf lange Sicht"

Auch Walter reagierte bereits nach der Pleite gegen seinen Ex-Klub recht dünnhäutig, obwohl von einem medialen Gewitter noch keine Rede sein kann. "Ich lasse mir von den Medien nicht alles madig machen", sagte der Coach, dabei war er lediglich zum verbalen Wutausbruch von Holger Badstuber nach dessen Gelb-Roter Karte befragt worden. Badstuber wird am Samstag gesperrt fehlen - eine Schwächung. Aber auch dieses Thema ist für Walter nur eine Randnotiz.

Hamburg stellt sich im erstmals in dieser Saison ausverkauften Stadion auf einen gefährlichen Kontrahenten ein. HSV-Stürmer Martin Harnik, der den VfB aus sechs Jahren am Neckar sehr gut kennt, nimmt die Walter-Elf hochgradig ernst. "Sie spielen wie eine Topmannschaft, sind aufgestellt wie eine Topmannschaft und strahlen es meiner Meinung nach auch aus", sagte der 32-Jährige.

Gegen Kiel hätte der VfB einfach "einen rabenschwarzen Tag" gehabt und die Arbeit von Walter verspreche "auf lange Sicht" ohnehin Erfolg. Erst einmal aber muss der extrem selbstbewusste Stuttgarter Coach den Trend wieder umkehren. Womöglich hilfreich ist sein Ruf als HSV-Schreck. Mit Kiel gewann Walter im Vorjahr beide Duelle.

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