30.09.2019 11:06 Uhr

Veh will trotz "grausiger Bilanz" ruhig bleiben

Armin Veh will trotz der jüngsten 0:4 Pleite
Armin Veh will trotz der jüngsten 0:4 Pleite "nicht in Aktionismus verfallen"

Aufsteiger 1. FC Köln steckt nach dem 0:4 gegen Hertha BSC bereits früh in der Saison in einer handfesten Krise. Der Trainerstuhl von Achim Beierlorzer wackelt allerdings noch nicht.

Eines will Armin Veh nach dem dritten Nackenschlag innerhalb von zwei Wochen unbedingt vermeiden. "Wir werden nicht in Aktionismus verfallen", betonte der Sport-Geschäftsführer des 1. FC Köln mehrmals: "Ich bin ganz weit davon entfernt, irgendwas zu tun."

Der Aufsteiger liegt nach sechs Spieltagen mit mageren drei Punkten nur auf Platz 17, trotzdem behielt Veh nach dem blamablen 0:4 gegen Hertha BSC einen kühlen Kopf. "Solche Abende gibt's", sagte der 58-Jährige und stärkte Mannschaft wie Trainer den Rücken: "Ich bin mir sicher, dass sie es können." Man werde jetzt nicht nervös, auch Qualitätsprobleme sehe Veh im Team "überhaupt nicht".

Coach Achim Beierlorzer fand zwar die Defensivleistung der Liga unwürdig, lobte aber die Einstellung seiner Elf, die lange Zeit in Unterzahl spielte. "Ich habe viel Mentalität gesehen", sagte der 51-Jährige, der ob der Ergebniskrise aber keinen besonderen Druck verspürt. Ihm sei "nicht angst und bange", wie Beierlorzer bei "Sky" unterstrich.

Seine Mannschaft kassierte im sechsten Bundesliga-Spiel die fünfte Niederlage, in den letzten drei Begegnungen stach zudem die desaströse Tordifferenz von 0:9 heraus. Für Veh "eine grausige Bilanz". Allerdings präsentierten sich die Kölner häufig besser, als es die Ergebnisse vermuten ließen.

Nun missglückte gegen die Hertha auch der inoffizielle Saisonstart des FC nach dem schweren Auftaktprogramm mit den Duellen gegen Bayern München (0:4), Borussia Dortmund (1:3) oder Borussia Mönchengladbach (0:1) - Beierlorzer und seine Elf geraten nun schon mächtig in Bedrängnis.

Mit dem nächsten Debakel wurden auch Erinnerungen an die Horrorsaison 2017/18 inklusive Abstieg wach. Laut Veh habe man vor zwei Jahren aber die Zeichen nicht erkannt. "Da passen wir schon auf und sind nicht leichtfertig", sagte er: "Dieses Wissen zu haben und trotzdem eine gewisse Lockerheit zu haben, das ist ein Spagat, den man hinkriegen muss."

Dieser Spagat misslang gegen die Berliner völlig, auch weil Joker Vedad Ibisevic im 15. Spiel gegen seine Lieblingsmannschaft die Tore Nummer elf und zwölf erzielte. "Das ist reiner Zufall, es macht aber trotzdem Spaß", sagte der 35-Jährige lächelnd.

Während die Hertha mit dem zweiten Sieg in Serie wieder nach oben blicken darf, stecken die Kölner auf den Abstiegsplätzen fest. "Mein Herz tut ein bisschen weh, wenn ich den FC in dieser Situation sehe", sagte der ehemalige Köln-Profi Lukas Klünter, der einen Ibisevic-Treffer vorbereitete: "Ich habe das selber vor zwei Jahren miterlebt und kann mir vorstellen, was da gerade los ist."

Und Veh wusste mit Blick auf die kommenden Wochen: "Es wird nicht einfacher." Am Samstag geht es für die Kölner in Gelsenkirchen bei den blendend aufgelegten Schalkern um Wiedergutmachung, nach der Länderspielpause warten die ersten Schicksalsspiele gegen die Tabellennachbarn SC Paderborn und FSV Mainz 05.

Spätestens dann soll mit den Niederlagen endlich Schluss sein. "Man kann daraus wachsen, wenn man die richtigen Schlüsse zieht", so Veh.

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