29.09.2019 10:50 Uhr

"Wie ein Verrückter": Nagelsmann von erster Pleite genervt

Julian Nagelsmann musste mit RB Leipzig die erste Liga-Pleite hinnehmen
Julian Nagelsmann musste mit RB Leipzig die erste Liga-Pleite hinnehmen

Nach der ersten Saisonniederlage sind die Überflieger von RB Leipzig hart auf den Boden aufgekommen. Vor allem Trainer Julian Nagelsmann war bedient. Zumindest seinen Humor hatte Julian Nagelsmann auch nach der ersten Pleite mit RB Leipzig nicht verloren.

"Ich habe noch 500 Euro offen, weil ich meine Regenjacke oft auf dem Platz liegen lasse. Wenn ich das auch noch bezahlen muss, brauche ich einen Zweitjob", sagte der Trainer über die Geldstrafe für seine Gelbe Karten wegen Meckerns. Draußen warte vermutlich schon Kassenwart Philipp Tschauner "mit einem Kassenschwein, da werde ich wieder ein paar Scheine reinwerfen müssen".

Die teaminterne Geldstrafe war aber das kleinste Problem, das Nagelsmann bei der unerwarteten 1:3 (0:2)-Heimniederlage gegen den FC Schalke 04 hatte. Der Verlust der Tabellenführung, der größtenteils enttäuschende Auftritt seiner Mannschaft, die umstrittenen Schiedsrichter-Entscheidungen - all das nervte Nagelsmann kolossal.

Und das zeigte er auch seinen Spielern nach dem Schlusspfiff in der Kabine. "Man hat gemerkt, dass er ein Typ ist, der nicht gerne verliert", verriet Kapitän Willi Orban.

Schon in der Nachspielzeit war Nagelsmann der Kragen geplatzt, was mit einer Verwarnung bestraft wurde. "Weil ich mich aufgeführt habe wie ein Verrückter", zeigte sich der RB-Coach einsichtig.

Strittige Schiedsrichter-Entscheidungen erzürnen Nagelsmann

Schiedsrichter Manuel Gräfe bestätigte dies: "Ich habe ihn gefragt, ob wir normal diskutieren können. Da hat er 'nein' gesagt." Nach dem Schlusspfiff gab es aber noch "ein gutes Gespräch" (Nagelsmann) zwischen Trainer und Schiedsrichter, auch wenn beide in den Streitpunkten nicht auf einen Nenner kamen.

Vor allem der Elfmeterpfiff nach einem Foul von Amadou Haidara, der den Schalker Amine Harit im Strafraum leicht am Fuß traf, erhitzte die Gemüter. Gräfe, der freie Sicht auf das Geschehen hatte, entschied zunächst auf Weiterspielen.

Nach einem Hinweis des Videoschiedsrichters schaute er sich die Szene aber noch mal minutenlang am Bildschirm an - und revidierte dann seine Entscheidung. Der gefoulte Harit verwandelte selbst zum vorentscheidenden 2:0 (43.).

"Wenn man sich das Ganze achtmal anschauen und 34 verschiedene Geo-Dreiecke anlegen muss, dann kann es so klar nicht sein", haderte Nagelsmann. Gräfe aber klärte auf: "In dem Augenblick, in dem ich rausgehe, geht es nicht mehr darum, ob es eine klare Fehlentscheidung ist. Dann geht es darum, die richtige Entscheidung zu treffen."

Orban sucht Fehler bei der eigenen Mannschaft

Richtige Entscheidungen haben die Leipziger selbst gegen aggressive und laufstarke Schalker nicht viele getroffen. "Wir müssen die Schuld bei uns suchen, wir haben viele Sachen nicht optimal gemacht", sagte Kapitän Willi Orban nach dem "kleinen Rückschlag" und ergänzte: "Das ist ärgerlich, aber wir sind noch eine junge Mannschaft und müssen daraus lernen."

Schon am Mittwoch gibt es für Orban und Co. die Chance auf Wiedergutmachung, es steht das erste Heimspiel der Champions-League-Saison gegen den französischen Topklub Olympique Lyon an.

Orban erwartet ein "intensives Spiel", der Gegner verfüge über "viel Qualität und Erfahrung". Man müsse ganz anders auftreten als gegen Schalke, forderte der Abwehrchef, denn: "Das war kein typischer RB-Fußball."

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