31.08.2019 08:14 Uhr

Werner: Wenn wir gegen Bayern "etwas mitnehmen", dann ...

Will mehr: Timo Werner
Will mehr: Timo Werner

Timo Werner trifft und trifft, Leipzig siegt und siegt: Nach dem Traumstart unter dem neuen Trainer Julian Nagelsmann fiebert RB schon dem Bayern-Spiel entgegen.

Werner fand keinen Stuhl, also setzte er sich einfach auf den Boden. Zwei Minuten ruhte der Mann des Abends an eine Wand gelehnt, spielte an den Haaren und starrte auf seine Badelatschen, bis Yussuf Poulsen ausgeredet hatte. Dann endlich war der Torjäger von RB Leipzig an der Reihe und durfte von seinem großen Abend erzählen. "Wenn man drei Tore schießt, ist das natürlich ein super Gefühl", sagte Werner und grinste.

Sein erster Dreierpack in der Bundesliga (38., 47., 90.+4) war dem Nationalspieler beim 3:1 (1:0) gegen Borussia Mönchengladbach gelungen, es war das i-Tüpfelchen auf einen Traumstart in die Saison. Auf fünf Saisontore ist Werners Torkonto angewachsen - und das nur eine Woche nach der endgültigen Entscheidung pro Leipzig und contra Bayern München. "Natürlich passt es wie die Faust aufs Auge, dass ich meinen Vertrag verlängert habe und plötzlich treffe wie am laufenden Band", sagte auch Werner.

Einen Zusammenhang sieht er dennoch nicht. "Das wäre ein bisschen einfach. Davor und am Ende der letzten Saison habe ich auch meine Tore und Vorlagen gemacht", sagte der 23-Jährige, der zudem erstmals in seiner Karriere in drei Spielen in Folge traf. Lohn ist der beste Saisonstart der Vereinsgeschichte, obwohl gegen Gladbach gleich sieben Spieler in der Startelf standen, die schon zu Zweitligazeiten das RB-Trikot trugen. Und als Krönung wartet nun ein echtes Topspiel.

Werner heiß auf "super Heimspiel gegen Bayern München"

Denn nach der Länderspielpause geht es gegen Bayern München - jenen Klub, mit dem Werner zuletzt in Verbindung gebracht worden war. "Jetzt haben wir ein super Heimspiel gegen die Bayern. Wenn wir da nochmal etwas mitnehmen können, kann uns das wirklich durch die ganze Saison tragen", sagte Werner. Auf den Bildschirmen wurde passend dazu die Tabelle eingeblendet, mit Leipzig auf Platz eins. "Davon können wir uns nichts kaufen. Die Saison ist noch lang", sagte Werner.

Und doch hat RB unter dem neuen Trainer Julian Nagelsmann schon jetzt eine Duftmarke gesetzt. Vier Pflichtspiele, vier Siege - und das alles, obwohl Nagelsmann zum Saisonstart um Zeit gebeten hatte. Dabei blieb er auch nach dem Sieg in Gladbach. "Ich fordere auch weiterhin Geduld. Wir sind noch lange nicht am Ende. Heute war unser bisher bestes Spiel, aber wir freuen uns darauf, wenn es in Zukunft noch besser wird", sagte der 32-Jährige, und es klang fast wie eine Drohung.

Anerkennende Worte erhielt Werner derweil sowohl von Gladbach-Keeper Yann Sommer ("Er hat den Unterschied gemacht") als auch seinem Kapitän Willi Orban. "Wir sind alle glücklich, dass er unterschrieben hat. Ich persönlich habe Timo lieber in der eigenen Mannschaft", sagte Orban, der ebenfalls schon der nächsten Aufgabe entgegenfiebert: "Wir haben einen perfekten Start mit drei Siegen. Jetzt freuen wir uns auf das Topspiel. Das wird eine interessante Partie."

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